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IQWiG: Neurodermitis bei Kindern nimmt zu, aber Ernährung ist nicht dafür verantwortlich
- Bestimmte Nahrungsmittel wegzulassen, könnte eher schädlich sein
- Verzicht kann nur bei Lebensmittel-Überempfindlichkeit helfen
Berlin (20. März 2009) – Die Zahl der Kinder mit Neurodermitis ist gestiegen – mittlerweile hat eines von fünf Kindern diese Hauterkrankung, die häufig mit einer Allergie einhergeht. Die Forschung ist sich noch nicht sicher, was der Grund für diesen Anstieg ist. Viele Menschen glauben, dass der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel schuld an der Neurodermitis ist oder zumindest die Beschwerden verstärkt. In einer heute veröffentlichten Information betont das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) jedoch, dass Eltern nicht leichtfertig bestimmte Lebensmittel bei der Ernährung ihres Kindes weglassen sollten.
Ein Verzicht hilft vermutlich nur, wenn das Kind eine nachweisbare Überempfindlichkeit gegen diese Nahrungsmittel hat. Das Institut weist darauf hin, dass eine leichte Neurodermitis bei den meisten Babys und kleinen Kindern von selbst wieder verschwindet und dass es normalerweise nicht nötig ist, die Ernährung der Familie umzustellen. Aktuelle Informationen über die neuesten Erkenntnisse zur Allergieprävention finden Eltern auf www.gesundheitsinformation.de
Warum mehr Kinder Neurodermitis haben, ist unklar
In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Menschen mit Allergien und überempfindlicher Haut gestiegen. Eines der häufigsten Probleme ist Neurodermitis, die zu geröteter und juckender Haut führt. Bei den meisten kleinen Kindern, die leichte Neurodermitis haben, verschwindet die Erkrankung bis zum Jugendalter von selbst wieder. Einige werden aber auch ein Leben lang damit zu tun haben. Was die Erkrankung verursacht, weiß die Wissenschaft bislang nicht. Es gibt jedoch mittlerweile einige Erkenntnisse darüber, was helfen kann, Neurodermitis und Allergien bei Babys vorzubeugen. Ein Mythos ist dabei ausgeräumt worden: dass oft eine bestimmte Ernährung die Ursache für Neurodermitis sei.
"Die Ernährung von Kindern einzuschränken, kann ihre Gesundheit und ihr Wachstum beeinträchtigen. Deshalb müssen Eltern sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, unbewiesenen Theorien über Ernährung und Neurodermitis zu folgen", sagt der Leiter des IQWiG, Professor Dr. med. Peter Sawicki. "Studien haben gezeigt, dass ein Verzicht auf Nahrungsmittel wie Milch oder Eier kleinen Kindern vermutlich nur dann hilft, wenn ihre Überempfindlichkeit dagegen nachgewiesen ist. Allergietests wie der Prick-Test oder eine ärztlich begleitete Ausschluss- und Provokationsdiät können verlässlichere Informationen darüber liefern, ob ein bestimmtes Nahrungsmittel wirklich die Ursache für das Hautproblem ist."
Wissen über Neurodermitis bei Babys und Kindern wächst rapide
Allergene – zum Beispiel Pollen – und Reizstoffe wie Seife oder Wollkleidung können die Neurodermitis verschlimmern, so das Institut. Professor Sawicki: "Das Wissen aus der Forschung über Neurodermitis und Allergien wächst rasch. Deshalb müssen Eltern darauf achten, dass die Informationen, auf die sie sich verlassen, wirklich aktuell und evidenzbasiert sind."
Zurzeit wird beispielsweise untersucht, welche Rolle Probiotika bei der Entwicklung von Allergien im Kindesalter spielen – die Forschung dazu steht aber noch ganz am Anfang. Eltern können das Allergierisiko für ihre Kinder senken, wenn sie nicht rauchen. Das Institut hält ständig nach den neuesten Forschungsergebnissen zum Thema Allergieprävention Ausschau, um darüber auf der Website Gesundheitsinformation.de zu berichten.
Quelle: Pressemitteilung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom 20.03.2009 (tB).