MEDIZIN
AWARDS
Münchener Kardiologe erhält den diesjährigen Präventionspreis der DGIM: Bei wem…
AUSSCHREIBUNG: OTSUKA TEAM AWARD PSYCHIATRY+ 2020
Jetzt um den bytes4diabetes-Award 2021 bewerben
Bayer verleiht PHILOS-Preis an Wegbegleiter von Menschen mit Hämophilie
bytes4diabetes-Awards 2020 gehen an vier innovative Digital-Projekte
VERANSTALTUNGEN
Online-Experten-Talk „Die ersten 1.000 Tage – Basis für ein gesundes…
Deutscher Pflegetag und Zukunftsforum Geburtshilfe am 11.-12. November 2020
Virtueller DIVI-Kongress ist ein Novum für 6.000 Teilnehmer
DOC-CHECK LOGIN
Antiemese bei Chemotherapie
Keine pharmakokinetischen Interaktionen von Aprepitant mit intravenös verabreichtem Vinorelbin
Haar (Februar 2007) – Ein Therapieschema mit Aprepitant hatte keinen Einfluss auf die Plasmakonzentration von intravenös verabreichtem Vinorelbin. Dies zeigten die Ergebnisse einer offenen Crossover-Studie, in der bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren die Plasmaspiegel des Vincaalkaloids ohne und mit Aprepitant-haltiger Antiemese analysiert wurden.
Der selektive Neurokinin-1-Rezeptorantagonist Aprepitant (EMEND®), der zur Vermeidung von chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen eingesetzt wird*, ist ein moderater Inhibitor und Induktor von CYP3A4. Da über dieses Cytochrom-P450-Isoenzym auch das häufig mit Cisplatin kombinierte Zytostatikum Vinorelbin metabolisiert wird, untersuchte die niederländische Arbeitsgruppe um Walter J. Loos die Plasmaspiegel des Vincaalkaloids auf mögliche Beeinflussungen durch ein Aprepitant-haltiges Kombinationsschema.
In einer offenen Crossover-Studie wurden die Plasmakonzentrationen von 12 Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren gemessen, die zwei Zyklen einer Vinorelbin-Monotherapie (25 mg/m2 an den Tagen 1, 8, 15 eines 28-Tagezyklus) erhielten. Im Therapiearm A wurde das Vincaalkaloid allein gegeben. Im Therapiearm B wurde bei der ersten Vinorelbin-Applikation eine Antiemese mit Aprepitant (125 mg am Tag 1, 80 mg an den Tagen 2 und 3), Dexamethason und Ondansetron durchgeführt, am Tag 8 wurde das Zytostatikum wie im Therapiearm A allein verabreicht.
Die Antiemese mit Aprepitant hatte keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Vinorelbin, wie der Vergleich der durchschnittlichen Plasmaspiegel zeigte. Auch die AUC0- (area under the curve)-Werte von Vinorelbin mit und ohneAntiemese stimmten überein (Therapiearm A, Tag 1: 584,8 ng/h/ml; Therapiearm B, Tag 1: 589,4 ng/h/ml; Therapiearm B, Tag 8: 582,3 ng/h/ml).
Fazit für die Praxis
Obwohl Vinorelbin ebenso wie Aprepitant über CYP3A4 metabolisiert wird, wurden die Plasmaspiegel des Zytostatikums durch das Aprepitant-haltige Kombinationsregime weder verringert noch erhöht. Aprepitant kann daher in einer Kombinationstherapie zur Prophylaxe von chemotherapieinduzierter Nausea und Emesis auch bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, die Vinorelbin enthält.
Quelle
Loos WJ et al. Aprepitant when added to a standard antiemetic regimen consisting of ondansetron and dexamethasone does not affect vinorelbine pharmacokinetics in cancer patients. Cancer Chemother Pharmacol (2007) 59:407-412
* EMEND® (Aprepitant) ist in Deutschland zugelassen zur Prävention akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei hoch emetogener, auf Cisplatin basierender Chemotherapie sowie zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei moderat emetogener Chemotherapie. Es wird als Teil einer Kombinationstherapie angewendet.
Quelle: Presseinformation der Firma MSD SHARP & DOHME vom Februar 2007.