MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Neues Entgeltsystem der Psychiatrie und Psychosomatik

Endlich im Sinne der Patienten umdenken !

 

Berlin (9. September 2013) – „Die Qualität des Versorgungssystems für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist durch den im Psychiatrie-Entgeltgesetz gesetzten ordnungspolitischen Rahmen und den vom Bundesministerium für Gesundheit Ende 2012 per Ersatzvornahme in Kraft gesetzte PEPP-Entgeltkatalog stark gefährdet.“ Anlässlich der Vorstellung des nahezu unveränderten Entgeltkatalogs 2014 haben sich 14 Verbände, wissenschaftliche Fachgesellschaften, Patienten- und Angehörigen-Organisationen zu einer Initiative zusammengeschlossen, die einen gemeinsamen Standpunkt zum neuen Entgeltsystem in der Psychiatrie und Psychosomatik entwickelt hat.

 

Nach wie vor unterstützen sie das Bemühen des Gesetzgebers, die Vergütung der psychiatrischen, kinder- und jugendpsychiatrischen und psychosomatischen Krankenhausbehandlung zu modernisieren. Der mittels Ersatzvornahme durch den Bundesminister für Gesundheit in Kraft gesetzte PEPP-Entgeltkatalog und die nahezu unveränderte Fassung für 2014 zeigen jedoch so ausgeprägte systematische Mängel, dass eine fundamentale Neuausrichtung des Vorgehens notwendig ist.


Der gemeinsame Standpunkt enthält neben den Hauptkritikpunkten und deren Erläuterungen sieben konkrete Forderungen an die Politik, deren Umsetzung die Schaffung eines Entgeltsystems ermöglichen würde, welches sich an den Bedürfnissen psychisch kranker Menschen orientiert und die notwendige Qualität der psychiatrischen Versorgung erhält. Die Verbände fordern unter anderem, dass sich die Kalkulation der Entgelte aufgrund der vielfältigen Erkrankungsbilder in der Psychiatrie nicht vorwiegend an Diagnosen, sondern an dem tatsächlichen  Behandlungsbedarf der Patienten orientiert. Auch im Verlauf einer Behandlung muss die Vergütung dem wechselnden Behandlungsbedarf folgen und darf nicht – wie derzeit geplant – abnehmen, je länger ein Patient eine Behandlung benötigt, weil so schwer kranke Patienten, die lange Behandlungszeiten benötigen, benachteiligt werden. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass gerade für die aufwändige wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung in Notfällen ausreichende Mittel zur Verfügung stehen.


Offenkundig werden bei der aktuellen Entwicklung des Entgeltsystems die Fehler wiederholt, die bei der Einführung der DRGs in der somatischen Medizin gemacht wurden  – insbesondere was den Finanzierungsrahmen angeht, der zwangsläufig zu einer Unterfinanzierung mit Anreizen zur Fallzahlerhöhung führen wird. Dieser Konstruktionsfehler ist in den aktuellen Regelungen für die Psychiatrie und Psychosomatik sogar noch verschärft worden. Ein leistungsgerechtes Vergütungssystem muss in der Lage sein, sich verändernde Behandlungsbedürfnisse der Patienten, z.B. aufgrund von demografischen Entwicklungen, sachgerecht anzupassen darf dies nicht auf die Kliniken und damit letztlich auf die Patienten abwälzen.


Den ausführlichen gemeinsamen Standpunkt mitsamt den angesprochenen Forderungen an die Politik finden Sie unter www.bdk-deutschland.de und www.dgppn.de


 

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), 09.09.2013 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…