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Post-ASCO 2009:
Highlights Mammakarzinom-ASCO
Von Prof. Dr. med. Werner Lichtenegger
Berlin (17. Juni 2009) – Der diesjährige ASCO stand unter dem Leitthema der zugeschnittenen, individualisierten Therapiestrategien. Gerade die Behandlung des Brustkrebses hat sich in den letzten 10 Jahren erheblich verändert. Frühere Therapiestrategien gingen davon aus, dass sich Brustkrebs fast immer gleich behandeln lässt. Aufgrund der neuen molekularbiologischen Möglichkeiten konnte der Brustkrebs erheblich besser charakterisiert werden. So konnten verschiedene neue Merkmale als Grundlage eines multimodalen Therapiemanagement etabliert werden. Die Behandlung mit Herceptin gilt als einer der grössten Errungenschaften auf dem Weg einer individualisierten Therapiestrategie, die konsequent in der klinischen Forschung weiter verfolgt wird.
Adjuvante Chemotherapie mit Taxanen bei hohem Risiko
Harbeck und Arbeitsgruppe präsentierten ihre 10-Jahres Follow up Daten der N0 Chemo Studie. Sie konnten zeigen, dass auch Patientinnen mit frühem Brustkrebs ohne positiven Lymphknotenstatus, aber mit hohem Rückfallrisiko von einer adjuvanten Chemotherapie profitieren. Um jedoch eine Übertherapie in dieser Gruppe zu vermeiden ist es ganz wichtig die Patientinnen mit einem erhöhten Risiko durch die zusätzliche Bestimmung von uPA und PAI-1 zu identifizieren.
Therapie des metastasierten Mammakarzinoms
In der Therapie des metastasierten Mammakarzinoms steht weiterhin die palliative und symptomorientierte Erkrankungssituation im Vordergrund. Auch hier rücken die zielgerichteten Therapien immer mehr in den Vordergrund.
In der EGF100151 Phase III Studie konnte bei Patientinnen mit fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinom gezeigt werden, dass Lapatinib (Tyverb® )+ Capecitabin vsignifikant die mediane Zeit bis zur Progression auf 49,4 Wochen versus 19,7 Wochen für Capecitabin allein (p=0,006) verlängert.
Die AVADO-Studie konnte als doppelblinde, plazebokontrollierte Studie den klinischen Vorteil der Kombination von Bevacizumab (Avastin®) mit einem Taxan in der first-line-Therapie für Patientinnen mit HER2-negativem, metastasiertem Mammakarzinom bestätigen.
Shaugnessy et al. stellten die Ergebnisse einer Phase II Studie bei metastasierten Triple negativen Mammakarzinom Patientinnen vor.
Insgesamt wurden 120 Patientinnen eingebracht und randomisiert in eine Chemotherapie mit Gemcitabine und Carboplatin versus Gemcitabine und Carboplatin plus PARP Inhibitor. Das mediane Progressions- freie Überleben lag in der Gruppe mit dem PARP Inhibitor bei 6,9 Monaten versus 3,3 Monaten in der Chemotherapie Gruppe. Durch die zusätzliche Gabe des PARP Inhibitors ka es zu keiner signifikanten Zunahme der hämatologischen und nicht hämatologischen Toxizität.
Ausblick
Durch die neuen zielgerichteten Medikamente und die individuelle Zusammenstellung verschiedener Therapieansätze – wie Chemotherapie, Hormontherapie und zielgerichtete Therapie wird es in Zukunft möglich sein eine noch besser zugeschnittenen Therapie für die einzelne Patientin auszuwählen und somit die Prognose der Patientin weiter zu verbessern. Ganz besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, diejenige Patientin auszuwählen, die von einer entsprechenden Therapie am meisten profitiert.
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Folien zu Referat Prof. Lichtenegger.pdf (994.74 KB)
Quelle: Post-ASCO Pressegespräch in Berlin zum Thema „Highlights der Onkologischen Forschung: Berichte vom 45. Kongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) Orlando, 29.05-02.06.2009 (albersconcept).