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Retina-Forum

OZURDEX®: Langwirksames Steroid – hohe Wirksamkeit bei niedriger Applikationsfrequenz

 

Düsseldorf (16. September 2011) – Eine gemeinsame Schlüsselkomponente in der Pathogenese retinaler Erkrankungen stellen Entzündungsreaktionen dar. Bedingt durch eine erhöhte Ausschüttung proinflammatorischer Mediatoren können in der Folge Komplikationen, wie ein Makulaödem auftreten und zu einem Visusverlust führen, sind sich die Experten auf dem Retina-Forum der Pharm-Allergan GmbH in Düsseldorf einig. Unter der Moderation von Prof. Anselm Kampik, München, diskutierten daher die Experten auf der ärztlichen Fortbildungsveranstaltung die Wirksamkeit der derzeit zur Verfügung stehenden Therapieoptionen bei retinalen Erkrankungen. Dabei standen vor allem die Fortschritte in der Applikationstechnologie, die zur Entwicklung intravitrealer Wirkstoff-Applikatoren führten, die sich direkt in den Glaskörper einbringen lassen, im Vordergrund. Hier konnte sich das intravitreale Dexamethason-Implantat Ozurdex® bereits bewähren. Mit dem Steroidimplantat lässt sich über mehrere Monate eine hohe Wirkstoff-Konzentration in der Netzhaut erreichen und so lokale Entzündungsreaktionen reduzieren und das Abschwellen eines Makulaödems bewirken.

 

Aufgrund ihrer entscheidenden Rolle beim Sehvorgang können Erkrankungen der Netzhaut das menschliche Sehvermögen stark einschränken. Es gibt eine Reihe von Ursachen für retinale Erkrankungen, zu deren Hauptfaktoren in erster Linie Entzündungen, Neovaskularisation sowie eine Gefäßleckage zählen, berichtete Prof. Kampik auf der Veranstaltung in Düsseldorf.1,2,3,4 Diese Entzündungsprozesse spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung der Uveitis oder bei retinalen Venenverschlüssen und können die Bildung eines Makulaödems begünstigen. Makulaödeme sind chronisch vaskuläre Erkrankungen, die vor allem bei älteren Patienten auftreten und die Hauptursache für Sehverluste bei retinalen Venenverschlüssen oder Uveitis sind, erläuterte Prof. Kampik.5,6 Zur Reduktion der lokalen Entzündungsprozesse an der Netzhaut kommen derzeit neben Anti-VEGF-Inhibitoren vor allem Corticosteroide zum Einsatz. Eines der wirksamsten Corticosteroide ist hier Dexamethason, berichtete Dr. M. Gök, München.7 Im Vergleich zu anderen Corticosteroiden wie Prednison und Triamcinolon kann die aktuelle Studienlage für Dexamethason ein stärkeres antientzündliches Potential belegen.7,8 Das Steroidhormon hemmt signifikant die TNF-a-induzierte Freisetzung von Entzündungsmediatoren, wie IL-6, IL-8, MCP-1 und zugleich VEGF. Daher kann Dexamethason die lokalen Entzündungsprozesse an der Netzhaut effektiv reduzieren und so den Rückgang eines Makulaödems bewirken.7,8 Die Entzündung spielt in der Entstehung eines Makulaödems eine entscheidende Rolle, fasste Prof. Kampik zusammen. Hier biete das Dexamethason-Implantat neben den VEGF-Inhibitoren eine effektive Erweiterung der therapeutischen Optionen.

 

 

Long Acting Drug Delivery sorgt für niedrige Applikationsfrequenz

 

Zwar gibt es für die anti-VEGF-Therapie gute Studiendaten, erläuterte Prof. Frank G. Holz, Bonn, auf dem Retina-Forum, dennoch treten immer wieder Rebound-Phänomene bei niedrigen Wirkspiegeln auf. Anti-VEGF erfordere aufgrund seiner niedrigen Halbwertzeit zudem vierwöchige Kontrollen. Auch eine Verdopplung der Dosis bringe keine deutliche Verlängerung der Halbwertszeit, so der Experte. Ein langwirkendes Steroid mit einer nur einmaligen Applikation und einer Wirkung für mehrere Monate stelle daher einen erheblichen Meilenstein in der Therapie retinaler Erkrankungen dar. Dexamethason selbst habe lediglich eine niedrige Halbwertszeit, doch durch die Bindung an eine Polymermatrix, wie es bei dem intravitrealen Implantat Ozurdex® der Fall ist, lassen sich im Glaskörper über mehrere Monate wirksame Wirkspiegel erreichen. Die Freisetzung von Dexamethason nach der Applikation erfolgt anfänglich in einer hohen Dosis über einen Zeitraum von zwei Monaten in den Glaskörperraum, gefolgt von einer allmählichen Abgabe geringerer Dosen langanhaltend für bis zu 6 Monaten. Mithilfe der Möglichkeit einer solchen Long Acting Drug Delivery lässt sich die Applikationsfrequenz erheblich reduzieren. Dies bedeutet einen deutlichen Komfort für den Patienten und vereinfacht darüber hinaus auch das Patientenhandling in der Klinik. Wirkstoffträger, wie Ozurdex® stellen damit eine optimale Behandlungsstrategie dar, erläuterte Prof. Holz abschließend.

 

 

Ozurdex®: Polymermatrix gewährleistet kontrollierte Wirkstoffabgabe

 

Ozurdex® ist ein speziell für die Behandlung von Netzhauterkrankungen entwickeltes intravitreales Mikroimplantat. Ozurdex® besteht aus einem biologisch vollständig abbaubaren Polymerimplantat, das Dexamethason in einem exklusiven Einmal-Applikator – NovadurTM – enthält. Mithilfe des Applikators lässt sich das Mikroimplantat intravitreal in den hinteren Augenabschnitt (Glaskörperraum) eingegeben, wobei der Wirkstoff Dexamethason lang anhaltend über einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten freigesetzt wird.9,10 Der im Implantat enthaltene Wirkstoff Dexamethason blockiert lokal eine Vielzahl von Entzündungsreaktionen und kann so ein Abschwellen des Ödems bewirken und zugleich die Entzündung reduzieren.

 

Ozurdex® ist sowohl für die Behandlung eines Makulaödems infolge retinaler Venenverschlüsse (RVV) sowie zur Therapie einer nicht-infektiösen Uveitis im posterioren Segment bei Erwachsenen zugelassen. Die Sicherheit und Wirksamkeit von OZURDEX® in diesen Indikationen konnte zum einen im GENEVA-Studienprogramm, der größten randomisierten klinischen Phase-III-Studie bei RVV, sowie in der HURON-Phase-III-Studie (cHronic Uveitis evaluation of the intRavitreal dexamethasONe implant) bei Patienten mit nicht-infektiöser Uveitis im hinteren Augenabschnitt nachgewiesen werden.11,12

 

 

Literatur 

  1. Nowak JZ. Age-related macular degeneration (AMD): pathogenesis and therapy. Pharmacol Rep 2006;58:353–63.
  2. Giusti C, Gargiulo P. Advances in biochemical mechanisms of diabetic retinopathy. Eur Rev Med Pharmacol Sci 2007;11:155–63
  3. Mattapallil MJ, Sahin A, Silver PB et al. Common genetic determinants of uveitis shared with other autoimmune disorders. J Immunol 2008;180:6751–9.
  4. Rehak J, Rehak M. Branch retinal vein occlusion: pathogenesis, visual prognosis, and treatment modalities. Curr Eye Res 2008;33:111–31.
  5. Durrani OM, Tehrani NN, Marr JE et al. Degree, duration, and causes of visual loss in uveitis. Br J Ophthalmol 2004;88:1159–62.
  6. Rothova A, Suttorp-van Schulten MS, Treffers FW. Causes and frequency of blindness in patients with intraocular inflammatory disease. Br J Ophthalmol. 1996; 80:332-336.
  7. Hardman Jg et al. Goodman and Gilman’s Pharmacological Therapeutics (9th edn). Pergamon Press. 1996.
  8. Nehmé A, Edelman J. Invest Ophthalmol Vis Sci 2008;49:2030–8.
  9. Kuppermann BD, Blumenkranz MS, Haller JA, et al. Arch Ophthalmol 2007;125:309–17.
  10. Haller JA, Dugel P, Weinberg DV, et al. Retina 2009;29:46–51.
  11. Haller JA et al.Ophthalmology. 2010;117:1134-1146.
  12. Lowder L, Belfort R, Lightman S et al. Arch Ophthalmol, published online 10 January 2011.

 


 

Quelle: “Retina-Forum“ der Firma Pharm-Allergan – Augenärztliche am 16. September 2011 in  Düsseldorf (tB).

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