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Arbeitsgemeinschaft Atemtherapie im Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V.
Sabine Weise, München
München (17. November 2009) – In der AG Atemtherapie organisieren sich Physiotherapeuten, die mit Schwerpunkt Atemphysiotherapie in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen, freien Praxen oder als Lehrkräfte an Physiotherapieschulen arbeiten.
Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft Atemtherapie:
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Fachliches Beratungsgremium des ZVK in Fragen physiotherapeutischer Atemtherapie.
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Beratung von Patienten, Physiotherapeuten und Ärzten.
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Standardisierung und Weiterentwicklung physiotherapeutischer Untersuchungs- und Behandlungstechniken für die Atmungsorgane.
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Fortbildungs- und Qualitätssicherung/Erarbeitung atemphysiotherapeutischer Leitlinien.
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Organisation und Durchführung atemphysiotherapeutischer Fortbildungen.
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Herausgabe der „Empfehlungen zur physiotherapeutischen Atemtherapie“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Atemwegsliga e.V. (2. Auflage 2008).
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Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit medizinischen Fachgesellschaften und Kollegen im Ausland.
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Durchführung von Seminaren (z.B. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin).
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Mitwirkung an der Erstellung medizinischer Leitlinien nach Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF)
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Erarbeitung und Durchführung der Studie: „Stellenwert der Atemphysiotherapiein der Behandlung von COPD-Patienten mit Husten mit und ohne Auswurf“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Atemwegsliga e.V..
Physiotherapie bei Erkrankungen der Atmungsorgane
Patienten mit Erkrankungen der Atmungsorgane werden auf ärztliche Verordnung von Physiotherapeuten in Akut- und Rehabilitationskliniken sowie ambulant in freien Physiotherapiepraxen behandelt. Physiotherapeutische Behandlungen gehören zu den von Krankenkassen erstattungsfähigen Heilmitteln.
Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer bestmöglichen Atmungsfunktion kommen Patienten zur atemphysiotherapeutischen Behandlung mit akuten und chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen, wie beispielsweise:
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chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (Asthma/COPD/Lungenemphysem)
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Bronchiektasie
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Lungenfibrose
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Pneumonie
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Mukoviszidose (CF)
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Primäre ziliäre Dysfunktion (PZD, Kartagenersysndrom)
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Patienten vor und nach Lungentransplantation und Lungenoperationen
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Erkrankungen der Atempumpe
Ziel ist ein weitgehend selbständiger Patient, der Symptomen wie Atemnot, zähem Schleim, quälendem Husten, Lungenüberblähung, Instabilität der Atemwege nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern seinen Krankheitsverlauf in gewissem Rahmen auch mit erlernten Selbsthilfetechniken positiv beeinflussen kann.
Physiotherapeutische Behandlungstechniken basieren auf pathophysiologischen Grundlagen. Orientiert am vorliegenden Befund werden die funktionellen Störungen des Patienten mit zielgerichteten, angepassten Techniken differenziert behandelt.
Beispielsweise wird mit Techniken zur -Reinigung der Atemwege, -Ökonomisierung der Hustenclearance, -Stabilisierung des Bronchiallumens, -Entlastung, -Mobilisation und -Kräftigung des muskuloskelettalen Systems der Atempumpe sowie zur Steigerung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht.
Atemphysiotherapie
Für die medikamentöse und/oder apparative Behandlung der wichtigsten pneumologischen Erkrankungen stehen dem Arzt in großer Anzahl Evidenz- oder zumindest Konsensus- basierte Leitlinien und Positionspapiere zur Verfügung.
Die etablierte und auch von den Krankenkassen als erstattungsfähig anerkannte, in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen und Physiotherapiepraxen unverzichtbare Physiotherapie bei Erkrankungen der Atmungsorgane fand bisher in den Leitlinien wenig Erwähnung.
Gemeinsam mit der Deutschen Atemwegsliga haben wir die „Empfehlungen zur physiotherapeutischen Atemtherapie“ erarbeitet und publiziert.
Durch diese Empfehlungen sollen Ärzte und Physiotherapeuten, die auf dem Gebiet der Pneumologie arbeiten, einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten physiotherapeutischer Atemtherapie erhalten. Zusätzlich kann diese Empfehlungs-liste als Orientierungshilfe ärztlicher Verordnungen dienen.
Die tabellarische Darstellung dieser Empfehlungen und das Sachwortregister ermöglichen einen schnellen, differenzierten Einstieg und Überblick über aktuelle physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten in Bezug auf die jeweiligen Funktionsstörungen der Atmungsorgane. Ein Glossar erklärt Abkürzungen und spezielle physiotherapeutische Begriffe.
Probleme optimaler Versorgung von Patienten mit Atemwegserkrankungen
Spezielle atemtherapeutische Qualifikation der Physiotherapeuten:
In der täglichen ambulanten Praxis und in den meisten Kliniken, die über keine spezialisierte pneumologische Versorgung verfügen, wird Atemphysiotherapie von TherapeutInnen durchgeführt, die schwerpunktmäßig orthopädisch/ traumatologisch spezialisiert sind.
Standardisierung von Behandlungstechniken der Atemphysiotherapie:
Auch in der spezialisierten Atemphysiotherapie steht eine Standardisierung vieler Behandlungsmethoden noch aus.
Die Heilmittelverordnung, Richtlinie der vertragsärztlichen Versorgung, kennt nur drei Indikationsgruppen physiotherapeutischer Atemtherapie.
Ausbildung und Weiterbildung von Allgemeinärzten, Internisten, Pneumologen vermittelt nur wenig Fachwissen über Atemphysiotherapie.
Quelle: Presse RoundTable der Deutschen Atemwegsliga zum Thema „Sind Patienten mit Atemwegserkrankungen in Deutschland optimal versorgt?“ am 17.11.2009 in München (iKOMM)(tB).