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Studienupdate und Therapie des diabetischen Makulaödems
Zwei-Jahres-Daten: EYLEA® der Lasertherapie überlegen
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VIVID/VISTA-Studien:1,2 EYLEA® ist zur Behandlung des diabetischen Makulaödems der Laserbehandlung signifikant überlegen
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VIBRANT-Studie:3 EYLEA® auch beim retinalen Venenastverschluss wirksam bei bekanntem Sicherheitsprofil
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CHMP-Votum: EYLEA® erhält Zulassungsempfehlung zur Behandlung einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines Makulaödems infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenast- oder Zentralvenenverschluss [VAV/ZVV])
Berlin (20. Februar 2015) – Patienten, die wegen eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) und fovealer Beteiligung intravitreale Aflibercept-Injektionen erhalten, profitieren auch auf lange Sicht von der Therapie. Das zeigen die aktuellen Zwei-Jahres-Daten der randomisierten und doppelmaskierten Phase-III-Studien VIVIDDME* und VISTA-DME†‡1,2, in denen Aflibercept in einer Dosierung von 2 mg alle 4 (2q4) bzw. alle 8 Wochen (2q8) mit der Lasertherapie verglichen wurde. „Wie schon nach einem Jahr führt der VEGF/PlGF-Inhibitor auch nach zwei Jahren gegenüber der Lasertherapie zu signifikanten funktionellen Verbesserungen“, sagte Professor Dr. med. Michael Ulbig, München.
In der VIVID-Studie steigerten Patienten unter Aflibercept ihre bestkorrigierte Sehschärfe auf der ETDRS§-Lesetafel im Mittel um 11,4 (2q4) bzw. 9,4 (2q8) Buchstaben, während es unter Laser-Behandlung nur 0,7 waren (p<0,0001).2 Die Anteile der Patienten mit einer Verbesserung um mindestens 15 Buchstaben betrugen 38,2 % (2q4) bzw. 31,1 % (2q8) versus 12,1 % (Laser) (p<0,0001).2 Damit konnten die Patienten ihre Therapieerfolge unter Aflibercept aus dem ersten Behandlungsjahr in vollem Umfang erhalten. Ein vergleichbares Bild mit ebenfalls signifikanten Vorteilen für Aflibercept ergab sich in der VISTA-Studie, die dasselbe Design aufweist.2 „Die Daten zeigen, dass die beiden Aflibercept-Dosierungen vergleichbar wirksam und der Laser-Behandlung signifikant überlegen sind“, unterstrich Ulbig.
Schwere unerwünschte Ereignisse am Auge traten in der VIVID-Studie unter Aflibercept bei insgesamt 4,8 % und unter Laser bei 7,5 % der Patienten auf, arterielle thromboembolische Ereignisse adjudiziert nach der Antiplatelet Trialists‘ Collaboration (APTC) wurden bei 6,4 % (VIVID und VISTA) bzw. 4,2 % beobachtet.2 Damit bestätigt sich das gute Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Aflibercept auch nach dem zweiten Behandlungsjahr, so Ulbig. Neue sicherheitsrelevante Signale habe es nicht gegeben.
Diabetische Netzhautschäden zählen zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines schlecht eingestellten Blutzuckers, in Deutschland sind etwa 25 % aller Typ-1- und 10 % aller Typ-2-Diabetiker betroffen.4 Die Retinopathie geht mit einer Störung der Blut-Netzhaut-Schranke und der Bildung von Mikroaneurysmen einher, sodass Flüssigkeit aus den Gefäßen in den zentralen Bereich der Netzhaut übertreten kann und ein DMÖ entsteht. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Wachstumsfaktoren VEGFA (Vascular Endothelial Growth Factor; vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor). Ebenso gibt es Hinweise auf eine Beteiligung des Wachstumsfaktors PlGF (Placental Growth Factor; Plazenta-Wachstumsfaktor). Sowohl VEGF-A als auch PlGF können die Gefäßpermeabilität erhöhen und fördern darüber hinaus die Neoangiogenese.5,6 Eine gegen diese Wachstumsfaktoren gerichtete Therapie setzt daher an einer pathogenetischen Schlüsselstelle der Ödementstehung an. „So kann verlorene Sehschärfe wiedererlangt werden“, erläuterte Ulbig.
EYLEA®: Wirksam auch bei Visusbeeinträchtigung aufgrund eines Makulaödems infolge eines retinalen Venenastverschlusses
Weitere aktuelle Daten zu Aflibercept gibt es aus der doppelblinden, randomisierten, aktiv kontrollierten Phase-III-Studie VIBRANT.3 Darin erhielten 183 Patienten mit Makulaödem und fovealer Beteiligung in Folge eines Venenastverschlusses randomisiert entweder 2 mg Aflibercept oder eine Standardbehandlung mit Laser. „Nach 24 Wochen hatten 52,7 % der Patienten in der Aflibercept-Gruppe ihren Visus um mindestens 15 Buchstaben verbessert und damit signifikant mehr als in der Laser-Gruppe mit 26,7 %“, sagte Professor Dr. med. Frank G. Holz, Bonn (primärer Endpunkt, p<0,001). Dabei war der Effekt von Aflibercept auf diesen Endpunkt unabhängig vom Perfusionsstatus der Netzhaut zum Studienbeginn. Die mittlere Sehschärfe nahm unter Aflibercept signifikant stärker zu als unter Laser (17,0 versus 6,9 Buchstaben p<0,0001), und die mittlere Netzhautdicke verringerte sich im Aflibercept-Arm um 280,5 μm, im Laser-Arm um 128,0 μm (p<0,0001).
„Bis zur Woche 52 blieben die Therapieergebnisse im Aflibercept-Arm erhalten“, berichtete Holz. „Die Ergebnisse im Laser-Arm verbesserten sich in diesem Zeitraum, was auf die Zugabe von Aflibercept als Rescue-Intervention zurückzuführen ist.“ Trotzdem blieben die Unterschiede bei den genannten Endpunkten bis zur Woche 52 signifikant. „Dies spricht dafür, die Anti-VEGF-Therapie nicht zu verzögern, sondern möglichst frühzeitig damit zu beginnen“, kommentierte Holz.
Aflibercept zeigte generell eine gute Verträglichkeit. Innerhalb der 24 Wochen gehörten Bindehautblutungen und Augenschmerzen zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen. Bei 8,8 % der mit Aflibercept behandelten Gruppe und bei 9,8 % der lasertherapierten Gruppe traten schwere unerwünschte Ereignisse (SAE) auf. Während der 24 Wochen ereigneten sich in der lasertherapierten Gruppe ein Todesfall und ein nach der APTC-Klassifikation definiertes Ereignis (nichttödlicher Schlaganfall). Intraokulare Entzündungen wurden nicht beobachtet. Ein Patient in der Aflibercept-Gruppe erfuhr ein SAE am Auge. Hierbei handelte es sich um eine traumatische Katarakt.
EYLEA® ist bereits für die Behandlung einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines Makulaödems in Folge eines retinalen Zentralvenenverschlusses (ZVV) zugelassen. Der europäische Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat kürzlich ein positives Votum zur beantragten Zulassungserweiterung für das Makulaödem nach einem retinalen Venenastverschluss (VAV) abgegeben. Nach der erwarteten Zulassung könnten künftig alle Patienten mit einem retinalen Venenverschluss (RVV) mit EYLEA® behandelt werden.
Anmerkungen
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* VIVID-DME = VEGF Trap-Eye in Vision Impairment Due to DME (Non-USA)
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† VISTA-DME = Study of Intravitreal Administration of VEGF Trap-Eye in Patients With Diabetic Macular Edema (USA)
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‡ Von den Studien VIVID und VISTA abweichendes Behandlungsschema gemäß EU-Zulassung: Nach einem Jahr grundsätzlich zweimonatige Behandlung mit Verlängerungsmöglichkeit basierend auf dem funktionellen und morphologischen Verlauf sowie Kontrollen, die häufiger sein können. Studien VIVID und VISTA: Im zweiten Jahr Injektionen monatlich, bzw. alle zwei Monate bei monatlichen Kontrollen.
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§ Early Treatment Diabetic Retinopathy Scale
Quellen
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Korobelnik JF et al. Ophthalmology 2014;121:2247–2254
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Arnold J. Symposium Bayer Healthcare, 14. Euretina Kongress, September 2014
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Campochiaro PA et al. Ophthalmology 2014; doi: 10.1016/j.ophtha.2014.08.031 (Epub ahead of print)
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Qualitätssicherungsbericht 2012 – Disease-Management-Programme in Nordrhein
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Murakami T et al. Journal of Biological Chemistry 2009;284(31):21036-21046
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Shibuya M et al. BMB Rep. 2008; 41 (4): 278–286
Über VEGF und EYLEA® (Aflibercept zur Injektion ins Auge)
Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF) ist ein Protein, das im gesunden Organismus unter anderem die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) anregt. VEGF ist aber auch an der krankhaften Neubildung von Blutgefäßen mit erhöhter Durchlässigkeit beteiligt. Die Wände dieser Gefäße sind häufig instabil und neigen zu Leckagen, welche zu Ödemen der Netzhaut des Auges führen können. Aflibercept, der Wirkstoff von EYLEA®, ist aus humanen extrazellulären Anteilen der VEGF-Rezeptoren 1 und 2, die mit dem Fc-Anteil des menschlichen IgG1 kombiniert wurden, zusammengesetzt. Es bindet mit einer hohen Affinität an VEGF-A und an den Plazenta-Wachstumsfaktor PlGF und kann so die Bindung der Wachstumsfaktoren hemmen.
Über Bayer HealthCare Deutschland
Bayer HealthCare Deutschland vertreibt die Produkte der in der Bayer HealthCare AG zusammengeführten Divisionen Animal Health, Consumer Care, Medical Care (Diabetes Care und Radiology & Interventional) und Pharmaceuticals. Das Unternehmen konzentriert sich auf das Ziel, in Deutschland innovative Produkte in Zusammenarbeit mit den Partnern im Gesundheitswesen zu erforschen und Ärzten, Apothekern und Patienten anzubieten. Die Produkte dienen der Diagnose, der Vorsorge und der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin. Damit will Bayer HealthCare Deutschland einen nachhaltigen Beitrag leisten, die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern.
Quelle: Bayer HealthCare, Forum Oculus, 20.02.2015 (tB).