MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie

TAVI: Schonende Herzklappen-Implantation für alte und kranke Patienten

 

Mannheim (24. April 2014) – Auch alte Menschen profitieren von den Entwicklungen der Herz-Medizin immer besser: Neue Studien und Registermeldungen unterstützen den Einsatz der minimalinvasiven, schonenden Katheter-basierten Aortenklappen-Implantation (TAVI) bei allen Hochrisikopatienten. Diese relativ junge Methode erlaubt bei alten Patienten und bei Patienten mit hohem Operationsrisiko den Ersatz der Aortenklappe durch eine Prothese, ohne dass sie sich einer offenen Operation an der Herz-Lungenmaschine unterziehen müssen. Die Einjahres-Überlebensrate mit TAVI war in der neuesten Studie im Vergleich zur konventionellen Operation signifikant höher (Adams et al. New Engl. J. Med., 2014). Das berichtet DGK-Präsident Prof. Dr. Christian W. Hamm (Gießen/Bad Nauheim) auf einer Pressekonferenz anlässlich der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.


Bei einer TAVI wird eine faltbare Herzklappenprothese mittels Katheter in das Herz eingesetzt. Die Klappenprothese wird dabei in die eigene verkalkte Herzklappe des Patienten gesetzt. Der Eingriff erfolgt bei schlagendem Herzen, wodurch die Herz-Lungen-Maschine nicht erforderlich wird. Verschiedene Datenquellen und das GARY Register zeigen, dass diese Methode in Deutschland bereits breite Anwendung findet (2013 ca. 10.500 Eingriffe) und hauptsächlich bei Patienten zum Einsatz kommt, die für die konventionelle Operation nicht infrage kommen. Prof. Hamm: „Die Zahl der herzchirurgischen Eingriffe ist über die letzten Jahre weitgehend konstant geblieben, so dass TAVI eine zusätzliche Therapieoption für Patienten darstellt, die bisher nicht behandelt werden konnten.“ Gegenwärtig werden rund 60 Prozent der TAVI-Eingriffe an Patienten im Alter über 80 vorgenommen und etwas über 30 Prozent bei 70 bis 80jährigen. Gleichzeitig werden aber in dieser Altersgruppe nach wie vor knapp die Hälfte der Patienten konventionell am offenen Herzen operiert.

2012 waren laut der AQUA Qualitätsdaten TAVI-Patienten im Durchschnitt 80,3 Jahre alt und litten zu einem wesentlich höheren Prozentsatz an Komorbiditäten wie Diabetes, COPD oder eingeschränkter Nierenfunktion als Personen, bei denen eine offene Operation am Herzen durchgeführt wurde. Diese Patientenauswahl entspricht weitgehend den auf den europäischen Leitlinien basierenden Empfehlungen der DGK, so Prof. Hamm.

Die TAVI Prozedur ist ein anspruchsvoller Eingriff, der eine hohe Expertise und Qualifikation verlangt, sagt Prof. Hamm; „Neben der Indikationsstellung widmet sich die DGK deshalb auch der Frage, welche Qualifikation die Teams, Abteilungen und Krankenhäuser vorweisen sollten, die TAVIs durchführen. Die Kriterien werden derzeit von einer Kommission entwickelt, die im Sommer ein Positionspapier vorlegen wird.“

 


 

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V., 24.04.2014 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…