MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Therapie der postmenopausalen Osteoporose:

Studie bestätigt verbesserte Therapietreue dank Monatstablette 

 

Philadelphia, USA (15. September 2006) – Die einmal monatliche Einnahme des oralen Bisphosphonats Ibandronat wird von Frauen mit postmenopausaler Osteoporose deutlich besser umgesetzt als eine wöchentliche Therapie mit oralen Bisphosphonaten. Das bestätigen erstmalig Daten aus einer US-amerikanischen Studie, die beim 28. Jahrestreffen der American Society of Bone Mineral Research (ASBMR) in Philadelphia vorgestellt wurden. Neueste Ergebnisse der MOBILE LTE Studie zeigen zudem, dass die Therapie mit Ibandronat auch im dritten Behandlungsjahr eine hochwirksame und gut verträgliche Therapieoption darstellt.

 

Monatstablette verbessert Chancen auf anhaltende Persistenz

Für den langfristigen Frakturschutz ist die Persistenz einer Therapie mit Bisphosphonaten entscheidend, erklärte Prof. Stuart L. Silverman von der Cedars-Sinai-Universität in Los Angeles, USA. „Weil eine Osteoporose häufig lange Zeit symptomarm verläuft, sind viele Patientinnen jedoch nicht motiviert, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen“, resümierte der Mediziner ein zentrales Problem bei der Therapie mit Bisphosphonaten. Von ihm vorgestellte Daten aus einer laufenden USamerikanischen Studie(1) haben nun gezeigt, dass eine kontinuierliche Einnahme bei der einmal monatlichen Gabe von Ibandronat (Bonviva®) deutlich häufiger gegeben ist als bei einer wöchentlichen Gabe oraler Bisphosphonate.

Die Persistenz wurde dabei definiert als Zeitraum, in dem die Patientinnen die Therapie ohne Verordnungslücke von mehr als 30 Tagen (wöchentliches Bisphosphonat) bzw. 45 Tagen (monatliches Bisphosphonat) fortsetzen. Nach Auswertung von zwei Managed Care-Datenbanken (HealthCore und i3 Innovus)(1) zeigte sich, dass die Monatstablette mit einer um ca. 25 % höheren Wahrscheinlichkeit kontinuierlich über ein halbes Jahr eingenommen wurde als die Vergleichssubstanzen Alendronat oder Risedronat.

„Diese Ergebnisse aus der Behandlungsrealität belegen einen unabhängigen Effekt der Einnahmefrequenz auf die Persistenz einer Bisphosphonat-Therapie“, erklärte Prof. Silverman.

 

3-Jahresdaten: Knochendichte nimmt mit Ibandronat weiter zu Dass die Behandlung mit Ibandronat

 

Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose langfristig nutzt, hat sich in der doppelblinden Anschlussstudie MOBILE LTE(2) (Long Term Extension) bestätigt. Darin haben 697 in der MOBILE Studie behandelte Frauen ein weiteres Jahr einmal monatlich 100 mg oder 150 mg Ibandronat eingenommen. Die Interimsanalyse – nach insgesamt drei Jahren kontinuierlicher Therapie mit Ibandronat – ergab: Gegenüber dem 2-Jahresendpunkt von MOBILE wurde bei der Knochendichte der Lendenwirbelsäule ein weiterer mittlerer Anstieg um 1,5 % (150 mg Ibandronat) erreicht. Der Knochendichtezuwachs beim Index für die Gesamt-Hüfte verbesserte sich gegenüber den 2-Jahresdaten um 0,3 %. „Diese Ergebnisse zeigen, dass der nach zwei Jahren erzielte Knochendichte-Zuwachs durch eine Fortsetzung der Therapie mit 150 mg Ibandronat weiter verbessert werden kann“, so Prof. Paul Miller, Autor der MOBILE LTE Studie, Colorado Center for Bone Research, USA.

MOBILE LTE bestätigt Langzeitverträglichkeit von Ibandronat

Praxisrelevant ist für den Mediziner auch die in der MOBILE LTE Studie dokumentierte Langzeitverträglichkeit der Monatstablette(3). Mit der Therapie assoziierte unerwünschte Nebenwirkungen, z. B. gastrointestinale Beschwerden, waren mit 7,8 % (150 mg Ibandronat) selten. Schwere, durch die Behandlung induzierte Nebenwirkungen, traten lediglich bei einer Patientin auf. Die Gesamtfrequenz klinischer osteoporotischer Frakturen war mit 2,2 % niedrig. Diese neuen Befunde zur langfristigen Verträglichkeit sind wichtig, weil das Auftreten unerwünschter Wirkungen von Patientinnen als ein Hauptgrund für den Abbruch einer Osteoporose-Therapie mit Bisphosphonaten genannt wird, sagte Prof. Miller(4). In der MOBILE LTE Studie brachen mit einer Rate von 1,9 % nur wenige Patientinnen die Therapie wegen Nebenwirkungen ab.

 

 

Literatur 

  1. Silverman SL et al. Improved persistence in women with postmenopausal osteoporosis treated with once-monthly ibandronate versus weekly bisphosphonates: a first look.
  2. Miller PD et al. The MOBILE study long-term extension: progressive bone density gains with 150 mg once-monthly oral ibandronate.
  3. Silverman SL et al. Adverse event profile with once-monthly oral ibandronate: the MOBILE study long-term extension.
  4. Abstracts vorgestellt auf dem 28. Jahrestreffen der American Society of Bone Mineral Research in Philadelphia.


Quelle: Presseinformation der Firmen Roche Pharma und GlaxoSmithKline vom 15.09.2006 (medical relations).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…