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Therapieschema mit Aprepitant wirksamer als konventionelles Zweierregime
Berlin (20. September 2009) – Bei einer moderat emetogenen Chemotherapie (MEC) bietet ein Therapieschema mit dem Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten Aprepitant einen besseren Schutz vor Übelkeit und Erbrechen als eine antiemetogene Prophylaxe mit der Kombination von Ondansetron und Dexamethason. Das Aprepitant-haltige Therapieschema war der Zweierkombination bei Patienten mit verschiedenen Tumortypen und unabhängig von der Art der Chemotherapie überlegen. Dies zeigten die Ergebnisse einer Studie, die kürzlich auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology vorgestellt wurden.
Bei einer moderat emetogenen Chemotherapie mit Anthrazyklin- und Cyclophosphamid- (AC) haltigen Regimen, die z. B. beim Mammakarzinom Standard sind, empfehlen die Leitlinien zur Emesis-Prophylaxe Aprepitant zusätzlich zu einem 5-HT3-Antagonist und Dexamethason. Bei allen anderen moderat emetogenen Regimen empfehlen die Leitlinien bisher die konventionelle Prophylaxe mit einem 5-HT3-Antagonisten und Dexamethason. Eine von Prof. Dr. Hans Joachim Schmoll, Halle, und Mitarbeitern durchgeführte Multizenterstudie hat jetzt gezeigt, dass ein Therapieschema mit Aprepitant Patienten mit unterschiedlichen Tumoren, die eine moderat emetogene Chemotherapie erhalten, besser als die Zweierkombination vor Übelkeit und Erbrechen schützen kann.
In die plazebokontrollierte Studie wurden rund 850 Patienten mit Brustkrebs, gastrointestinalen Tumoren, Lungen- und Eierstockkrebs eingeschlossen. Etwa die Hälfte (ca. 52 %) erhielt eine nicht AC-basierte Chemotherapie. Randomisiert erhielten die Teilnehmer zur Emesis-Prophylaxe entweder eine Kombination aus Ondansetron (Tag 1 bis 3) und Dexamethason (an Tag 1) plus Plazebo (Tag 1 bis 3) oder eine Dreifachkombination aus Aprepitant (125 mg an Tag 1, 80 mg an Tag 2 und 3), Ondansetron und Dexamethason (beide Substanzen jeweils an Tag 1 verabreicht).
Den primären Endpunkt – keine Emesis innerhalb von fünf Tagen nach Beginn der Chemotherapie – erreichten im Aprepitant-Arm signifikant mehr Patienten als im Kontrollarm: Bei 76 % der zusätzlich mit Aprepitant (Emend®) behandelten Patienten trat kein Erbrechen auf, im Vergleich zu 62 % der Patienten in der Kontrollgruppe (p<0,001). Auch ein vollständiges Ansprechen (keine Emesis-Episoden, keine Bedarfsmedikation) erreichten die Patienten bei zusätzlicher Aprepitant-Gabe mit 69 % signifikant häufiger als im Kontrollarm mit 56 % (p<0,001).
Das Therapieschema mit Aprepitant war der Zweierkombination sowohl beim akuten Erbrechen (0-24 Stunden) als auch in der verzögerten Phase (25-120 Stunden) signifikant überlegen (jeweils p<0,01). Von dem Aprepitant-haltigen Schema profitierten die Studienteilnehmer unabhängig von der Art der Chemotherapie (AC- vs. non-AC-haltig), vom Geschlecht und von der Art des Tumors. Nicht nur Brustkrebspatientinnen, sondern auch Patienten mit gastrointestinalen, Lungen- und gynäkologischen Tumoren hatten einen Nutzen von der Zugabe des Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten. Aprepitant wurde gut vertragen. Art und Häufigkeit von Nebenwirkungen waren in beiden Studienarmen ähnlich.
Fazit
Die Emesis-Prophylaxe mit einem Dreierregime aus Aprepitant, 5-HT3-Antagonist und Dexamethason konnte Patienten mit einem breiten Spektrum von Tumoren sowohl unter einer AC-haltigen als auch unter einer nicht AC-haltigen moderat emetogenen Chemotherapie einen effektiveren Schutz vor Erbrechen bieten als eine konventionelle Zweierkombination aus 5-HT3-Antagonist und Dexamethason.
Quelle: Schmoll HJ et al. Aprepitant for the prevention of chemotherapy-induced nausea and vomiting associated with a broad range of moderately emetogenic chemotherapies and tumor types: a randomized, double-blind study. ASCO Annual Meeting; General Poster Session “Patient and Survivor Care”; Abstr. #9626; Orlando/FL, 29. Mai – 2. Juni 2009. Quelle: MSD SHARP & DOHME
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Abstract Prof. Petra Feyer zum Thema „Emerging evidence for MEC beyond AC-based Chemotherapy: A new paradigm in CINV”: Abstract Prof. Dr. Feyer mit Folien.pdf (1.50 MB)
Quelle: Symposium der Firma MSD zum Thema „Therapeutic Targets in Oncology Research: Investigative approaches to improve patient care” am 20.09.2009 in Berlin (tB).