MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Wann macht Komplementärmedizin Sinn?

Studie zum Einsatz von Komplementärmedizin bei Hitzewallungen und anderen menopausalen Beschwerden unter Anti-Hormontherapie

Freiburg i.Br. (12. Juli 2010) – Viele Brustkrebspatientinnen, die sich einer anti-hormonellen Therapie unterziehen müssen, leiden unter starken klimakterischen Beschwerden. Im Vordergrund stehen meist Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Zusätzlich klagen die Betroffenen häufig über Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit sowie über körperliche und geistige Erschöpfung. Mit der Studie soll untersucht werden, welche komplementärmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten gegen diese Beschwerden sinnvoll eingesetzt werden können.

 

„Eine Screening-Untersuchung mit 268 Brustkrebspatientinnen in der Reha-Klinik der Klinik für Tumorbiologie ergab, dass 41 Prozent von ihnen unter schweren menopausalen Beschwerden leiden“, so Prof. Hans Helge Bartsch, Ärztlicher Direktor an der Klinik für Tumorbiologie. Dabei sei das erhebliche Auftreten von Nebenwirkungen unter antihormoneller Therapie bei Brustkrebs einer der Hauptgründe dafür, dass viele Patientinnen die Therapie abbrechen.

Um Linderung zu erfahren, suchen viele Frauen nach komplementären Therapiemöglichkeiten. Nicht selten wird auf die sogenannten Phytoöstrogene aus Soja oder Rotklee zurückgegriffen. Bekannt sind auch Präparate mit dem Wirkstoff der Traubensilberkerze. Aus der Pflanzenheilkunde stammen ferner Therapieoptionen mit Salbeiblätter-Tee, Baldrian, Melisse oder Johanniskraut. „Der Markt bietet eine ganzen Palette von Mitteln“, weiß Bartsch. „Das Problem dabei ist, dass die Wirksamkeit bislang noch nicht durch wissenschaftliche Studien belegt werden konnte oder wegen widersprüchlicher Studienergebnisse von Experten kontrovers diskutiert wird.“ Aus diesem Grund basieren die Behandlungsempfehlungen in der Regel auf erfahrungsheilkundlichem Wissen.

Ziel des von der Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie e.V. unterstützten Projektes ist es, den wissenschaftlichen Kenntnisstand systematisch zusammen zu fassen. Auf dieser Grundlage werden Behandlungsempfehlungen erstellt, die zum einen auf den bis heute durchgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen beruhen, zum anderen die klinischen Erfahrungen berücksichtigen, welche verantwortlich tätige Behandler im Bereich Phytotherapie und Komplementärmedizin sammeln konnten. Darüber hinaus sollen weiterführende Studien zur Effektivitätsprüfung ausgearbeitet werden.


Die wissenschaftliche Leitung haben Prof. Dr. med. Hans Helge Bartsch, Ärztlicher Direktor der Klinik für Onkologische Rehabilitation und Nachsorge und Prof. Dr. phil. Joachim Weis, Leiter der Abteilung Psychoonkologie an der Klinik für Tumorbiologie Freiburg.


 

Quelle: Klinik für Tumorbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 12.07.2010 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…