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Weiterentwicklung eines Bachelor-Studiengangs für Pflegekräfte

Arztassistent in der Urologie

 

Düsseldorf (6. Mai 2013) –  Mit einer Hochschulkooperation zur Weiterbildung für examinierte Pflegekräfte geht das Fach Urologie neue Wege: Ab Oktober 2013 bietet das Fachgebiet gemeinsam mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Karlsruhe eine akademische Ausbildung an, deren Absolventinnen und Absolventen im Arbeitsfeld zwischen Arzt/Ärztin und Pflegepersonal zahlreiche Aufgaben übernehmen. Das dreijährige Studium zum „Physician Assistant (PA)“, zu Deutsch Arztassistent, schließt mit dem Hochschulgrad Bachelor of Science (B.Sc.) ab. Das spezielle Curriculum an der DHBW wurde in enger Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) weiterentwickelt und auf die speziellen Erfordernisse im Bereich der Urologie abgestimmt.  

 

Prof. Dr. Stephan Roth, zweiter DGU-Vizepräsident, begrüßt den neuen Studiengang als wegweisend: „Wir sehen uns heute einem ständig zunehmenden Bedarf an qualifizierten Gesundheitsleistungen gegenüber, dem wir mithilfe der neuen Berufsgruppe in der Grundversorgung begegnen können.“ Angesichts des Ärztemangels und wachsender bürokratischer Aufgaben sei dies dringend notwendig. Der Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Helios Klinikum Wuppertal zählt mit Prof. Tilmann Kälble (Klinikum Fulda) und den Mitarbeitern des Arbeitskreises für Fort- und Weiterbildung für urologisches Assistenz- und Pflegepersonal (TeamAkademie der Deutschen Gesellschaft für Urologie) zu den Wegbereitern der Weiterentwicklung dieses seit 2010 bestehenden Studienangebots: „Fort- und Weiterbildung der urologischen Assistenz- und Pflegeberufe haben für die DGU schon lange einen hohen Stellenwert. Mit der Etablierung des neuen Studiengangs „Physician Assistant“ schaffen wir nun eine attraktive Laufbahnoption für hochqualifiziertes Assistenz- und Pflegepersonal. Gleichzeitig erreichen wir eine notwendige Entlastung des Arztes.“ Die Delegation ärztlicher Aufgaben wird derzeit vielfach noch kritisch gesehen, ist für Prof. Roth aber erforderlich und ausdrücklich erwünscht. 

 

Ein PA kann nach Delegation durch den Facharzt/die Fachärztin zum Beispiel Anamnesen erheben, Patienten untersuchen, diagnostische Vorschläge unterbreiten, Behandlungspläne erstellen, kleinere Eingriffe durchführen, Überweisungen und Verlegungen organisieren, Behandlungen dokumentieren und Arztbriefe vorbereiten sowie Aufgaben im Qualitätsmanagement und in der DRG-Administration übernehmen. Im Studium werden ab Oktober 2013 nun unter anderem Themen wie urologische Krankheitslehre, Notfälle, Untersuchungsverfahren, medikamentöse Therapie, Ernährungstherapie, Operationsassistenz von der Patientenlagerung bis zum Wundverschluss, Schmerz- und Wundmanagement, sowie prä- und poststationäres Management intensiv behandelt. Für eine Zulassung zu dem naturwissenschaftlich-medizinisch ausgerichteten Studium sind neben den üblichen Hochschulzugangsvoraussetzungen eine abgeschlossene Pflegeausbildung (Gesundheits-, Kranken- oder Altenpflege) sowie ein Ausbildungsvertrag mit einer Partnerklinik der DHBW erforderlich. Kern des bewährten Dualen Studienkonzepts ist der Wechsel zwischen Vorlesungsphasen an der Hochschule und Praxisphasen in der ausbildenden Klinik. 

 

Prof. Dr. med. Marcus Hoffmann, Geschäftsführer des Fachgremiums Gesundheitswissenschaften der DHBW und Leiter des Studiengangs: „Neben der intensiven Wissensvermittlung an der Hochschule steht die praktische Ausbildung an den Partnerkliniken (akademische Lehrkrankenhäuser) im Mittelpunkt. Bereits in den Praxisphasen sind unsere Studierenden aufgrund ihrer fachlichen und sozialen Kompetenz bei Mitarbeitern und Patienten als Ansprechpartner begehrt und beliebt. Der Studiengang eröffnet eine attraktive Perspektive für motivierte Pflegekräfte, sich patientennah weiter zu qualifizieren. Die weiteren beruflichen Aussichten sind laut der Rückmeldung unserer Partnerkliniken exzellent.“

 

In den USA und Großbritannien, aber auch in den Niederlanden sind der Studiengang und der Beruf des PA bereits seit Längerem flächendeckend etabliert und bereits ein wichtiger Teil einer hochqualifizierten, patientennahen Gesundheitsversorgung. Die Übertragung ärztlicher Routinetätigkeiten und Assistenzaufgaben auf speziell ausgebildetes nicht-ärztliches Personal hat sich dort in der Praxis vielfach bewährt. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Hoffmann und vieler Experten im Gesundheitswesen wird sich auch in Deutschland die Entwicklung fortsetzen, hochqualifizierten Fachkräften basisärztliche und administrative Aufgaben zu übertragen.

 

 

Weitere Informationen

 

 


 

Quelle: Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. und Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V., 06.05.2013 (tB).

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