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Weniger ist mehr

Fixkombinationen sind wichtige Behandlungsoption in der antihypertensiven Therapie

 

München (18. Dezember 2013) – Der Blutdruck vieler Hypertoniker ist auch heute noch – trotz zahlreicher potenter Therapiemöglichkeiten – nicht ausreichend kontrolliert. Dies äußerten besorgte Hypertonie-Experten auf zwei von Daiichi Sankyo Deutschland unterstützten Fortbildungen für Ärzte „Druck lass nach …!“ in Bremen und „3rd Alpine Summit on Arterial Hypertension“ in München. Wie wichtig es ist, das Erreichen der Zielblutdruckwerte (für alle Patienten < 140/90 mmHg; Ausnahme u.a. Diabetiker: < 140/85 mmHg) bei Hypertonie zu verbessern, stellten sie daher in den Fokus ihrer Vorträge. Eine wirksame Behandlungsoption für viele Hypertoniker sei der Einsatz von Fixkombinationen aus zwei oder drei Antihypertensiva, denn damit kann eine signifikante Verbesserung der Blutdruckkontrolle sowie auch der Therapieadhärenz erreicht werden.1,2 Das Unternehmen Daiichi Sankyo hat es sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2015 70 % der Hypertoniker in Europa ihre Zielblutdruckwerte erreicht haben. Die arterielle Hypertonie ist einer der wichtigsten kardiovaskulären Risikofaktoren. Fast 8 Millionen Menschen weltweit versterben vorzeitig aufgrund eines Bluthochdrucks.3 Dies entspricht 13,5 % der Gesamtmortalität.3 Die optimale Blutdruckeinstellung ist daher von entscheidender klinischer Bedeutung, um die Prognose der Patienten zu verbessern.

 

 

Frühzeitig von Mono- auf Kombinationstherapien umstellen

 

Ist ein Hypertoniker mit einer niedrig dosierten Monotherapie nicht ausreichend eingestellt – das heißt, der Zielblutdruckwert von < 140/90 mmHg (Diabetiker < 140/85 mmHg) wird nicht erreicht –, empfehlen die neuen ESH/ESC-Hypertonie-Leitlinien zunächst eine Umstellung auf eine niedrig dosierte Zweierkombination.4 Der Blutdruck kann damit effektiver gesenkt werden als mit einer Dosissteigerung der Einzelsubstanz oder mit einem Wechsel auf eine andere Monotherapie, erklärte Dr. Holger Killat, Haßloch.5 Lässt sich auch mit der Zweierkombination der Blutdruck nicht ausreichend kontrollieren, sollte zusätzlich noch ein dritter Wirkstoff gegeben werden.

 

ACE-Hemmer und Angiotensin-1-Rezeptorblocker (ARB) haben sich als feste Bestandteile der Basistherapie bei arterieller Hypertonie etabliert, wobei ARB aufgrund ihrer besseren Verträglichkeit6 favorisiert werden, wie Killat betonte. Der ARB Olmesartan wird seit zehn Jahren zur effektiven und gut verträglichen Behandlung der Hypertonie eingesetzt – sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen bekannten antihypertensiven Substanzklassen. Auf diese Weise ist eine hohe Flexibilität in Bezug auf Kombinationen und Dosierungen möglich, so Killat. Für Sartane konnte eine günstige Beeinflussung der Endorganschäden bei arterieller Hypertonie nachgewiesen werden.7-10 Darüber hinaus wurden antiinflammatorische Effekte dokumentiert,11 bei hypertensiven Typ-2-Diabetikern konnte eine Erhöhung der Anzahl endothelialer Progenitorzellen gezeigt werden12 und in der VIOS-Studie ergab sich für den ARB Olmesartan eine Normalisierung des Wand-Lumen-Verhältnisses in kleinen Widerstandsgefäßen.13

 

Für eine potente antihypertensive Therapie steht Olmesartan beispielsweise in einer fixen Kombination mit Amlodipin (Sevikar®) bzw. mit Amlodipin und Hydrochlorothiazid (Sevikar HCT®) zur Verfügung. Somit kann die Bluthochdrucktherapie mit einer einzelnen Tablette an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.

 

 

Ergebnisse zur Umstellung auf Fixkombination Olmesartan/Amlodipin

 

Die Fixkombination Olmesartan/Amlodipin (OLM/AML) ist für die Umstellung von Olmesartan oder Amlodipin zugelassen, falls eine solche Monotherapie nicht ausreicht, erklärte Killat.14 In der Studie SeviControl215 wurden Wirksamkeit und Sicherheit einer solchen Umstellung untersucht. Dabei erfolgte die Umstellung bei Hypertoniepatienten von einer Candesartan-Monotherapie (32 mg), sofern sie damit den Blutdruckzielwert nicht erreichten, zunächst auf eine Olmesartan-Monotherapie und bei Nichterreichen des Zielwerts anschließend auf die Fixkombination OLM/AML 40 mg/10 mg. Primärer Endpunkt der Studie war die Blutdrucksenkung der Fixkombination im Vergleich zur Candesartan-Monotherapie gemessen als systolischer Mittelwert am Tag in der ambulanten 24-Stunden-Blutdruckmessung.

 

Für den primären Endpunkt konnten die Daten von insgesamt 33 Patienten ausgewertet werden.15 Patienten mit Fixkombination erreichten eine ausgeprägte systolische Blutdrucksenkung von -9,8 mmHg (±15,2 mmHg; p = 0,0008) im Vergleich zum Ausgangswert unter Monotherapie.15 Sowohl der 24-Stunden-Mittelwert als auch Nachtwert waren diastolisch und systolisch signifikant bzw. deutlich stärker abgefallen. 15 Der Zielwert von <135/85 mmHg (Mittelwert der Tagesabsenkung in der 24-Stunden-Messung) wurde von 78,4% der zuvor unter Candesartan-Monotherapie nicht ausreichend kontrollierten Hypertoniker erreicht.15 Bis auf die erhöhte Ödemrate waren Nebenwirkungen insgesamt selten und unspezifisch.15 In der SeviControl2-Studie zeigte sich eine effektive und sichere sequenzielle Umstellung auf die Fixkombination von Olmesartan und Amlodipin, berichtete Killat.

 

 

ESH/ESC-Leitlinien fordern Verbesserung der Therapieadhärenz

 

Ein wichtiger Punkt für das Erreichen einer guten Blutdruckkontrolle ist die Compliance des Patienten, betonte Killat. Studien hätten gezeigt, dass bei einer hohen Adhärenz einer antihypertensiven Therapie koronare Ereignisse deutlich seltener auftreten als bei niedrigerer Adhärenz.16 Die Bedeutung der Compliance-Erhöhung schlägt sich auch in den neuen ESH/ESC-Leitlinien nieder, erklärte Prof. Eva Brand, Münster. Sie empfehlen unter anderem den Einsatz von Fixkombinationen, um die Therapieadhärenz zu steigern und auch die Blutdruckkontrolle zu verbessern.4

 

 

Beobachtungsstudie: Fixkombination mit weniger klinischen Ereignissen und höherer Therapietreue

 

Interessante Ergebnisse ergaben sich in einer retrospektiven Beobachtungsstudie von Ferrario et al., die auf US-Versichertendaten von 24.663 erwachsenen Hypertonikern basiert.2 Eine Subgruppenanalyse dieser Beobachtungsstudie umfasste Patienten, die entweder mit einer freien Kombination (LDC) aus einem ARB und Amlodipin oder mit der Fixkombination (FDC) OLM/AML behandelt wurden. Untersucht wurde als zusammengesetzter Endpunkt Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Myokardinfarkt (MI), akute ischämische Herzerkrankung (IHD) und infarkt- oder IHD-bedingte Operation. Zudem wurde die Therapieadhärenz (Anteil an Tagen mit Medikamenteneinnahme bezogen auf den Beobachtungszeitraum) sowie die Therapietreue (definiert als „gut“, wenn der Anteil an Therapietagen im Beobachtungszeitraum > 80 %) ausgewertet. Der Anteil der Patienten, bei denen ein Ereignis auftrat (Herzinsuffizienz, Schlaganfall, MI, IHD, infarkt- oder IHD-bedingte Operation), war in der Fixkombinations-Gruppe signifikant geringer als in der Gruppe mit der freien Kombination (5,94 % vs. 16,98 %, p < 0,001).2 Die Therapieadhärenz lag in der FDC-Gruppe signifikant höher als in der LDCGruppe (63 % vs. 34 %, p < 0,001), ebenso eine „gute“ Therapietreue (44,1 % vs. 19,5 %, p < 0,001).2 Die Wahrscheinlichkeit für eine als „gut“ definierte Therapietreue war in der LDC-Gruppe relativ um 76 % (p < 0,001) niedriger als in der FDC-Gruppe.2

 

 

Antihypertensive Therapie auf das Risikoprofil des Patienten abstimmen

 

Brand betonte auch noch einmal die Wichtigkeit einer risikoadaptierten Hypertonietherapie. Für Patienten mit Hypertonie Grad 2 oder 3 bzw. mit hohem oder sehr hohem kardiovaskulären Risiko sollten laut ESH/ESC-Leitlinien Kombinationen aus zwei oder drei antihypertensiven Substanzen zum Einsatz kommen.4 „Fixkombinationen, beispielsweise Olmesarten, Amlodipin und Hydrochlorothiazid, stellen hierbei eine geeignete Behandlungsoption dar“, erklärte Brand.

 

 

Referenzen 

  1. Weir MR et al. J Clin Hypertens 2011; 13(6): 404–412
  2. Ferrario CM et al. Ther Adv Cardiovasc Dis 2013; 7(1): 27–39. doi: 10.1177/1753944712470979
  3. Lawes CM et al. Lancet 2008; 371(9623): 1513–1518
  4. Mancia G et al. Eur Heart J 2013; 34: 2159–2219
  5. Law MR et al. BMJ 2003; 326(7404): 1427
  6. Leitlinien zur Behandlung der arteriellen Hypertonie. Deutsche Hochdruckliga e.V., DHL, Deutsche Hypertonie Gesellschaft, Stand 1. Juni 2008
  7. Stumpe KO et al. Ther Adv Cardiovasc Dis 2007; 1(2): 97–106
  8. Hirohata A et al. J Am Coll Cardiol 2010; 55: 976–982
  9. Klingbeil A et al. Am J Med 2003; 115: 41–46
  10. Haller H et al. N Engl J Med 2011; 364: 907–917
  11. Fliser D et al. Circulation 2004; 110: 1103–1107
  12. Bahlmann FH et al. Hypertension 2005; 45: 526–529
  13. Smith RD et al. Am Soc Hypertens 2008; 2: 165–172
  14. Fachinformation Sevikar®, Stand August 2012
  15. Bramlage P et al. J Clin Hypertens 2013; DOI: 10.1111/jch.12227
  16. Corrao G et al. J Hypertens 2011; 29(3): 610–618

 

Über Daiichi Sankyo

 

Daiichi Sankyo entwickelt und produziert innovative Arzneimittel, um wirksame Therapien für bislang unzureichend behandelte Krankheitsbilder anbieten zu können. Das gilt für Patienten in Industriestaaten ebenso wie für Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Das Unternehmen vermarktet Arzneimittel gegen Hypertonie, Hyperlipidämie und bakterielle Infektionen. In seiner Forschung und Entwicklung konzentriert sich Daiichi Sankyo auf neuartige Therapien in den Bereichen thrombotische Erkrankungen, Onkologie, Herz/Kreislauf und Stoffwechselerkrankungen. Mit dem „Hybridmodell“ hat Daiichi Sankyo eine Konzernstrategie entwickelt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten in den verschiedenen Arzneimittelmärkten gerecht werden und Wachstumsmöglichkeiten nutzen soll.

Weitere Informationen finden Sie unter www.daiichisankyo.de

 

 

Über Daiichi Sankyo Europe

 

Daiichi Sankyo’s Europazentrale befindet sich in München. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in zwölf europäischen Ländern sowie eine globale Fertigungsstätte in Pfaffenhofen, Deutschland.

Weitere Informationen finden Sie unter www.daiichi-sankyo.eu

 

 


Quelle: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, 18.12.2013 (tB).

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