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Abb.: Einer der ersten Patienten der ESPOIR-Studie. Photo: „MHH“.Erste Patienten der ESPOIR-Studie erfolgreich operiert

Die Herzklappe der Zukunft – schon heute

 

Hannover (1. September 2014) – Seit über 15 Jahren beschäftigen sich Herzchirurgen um Professor Dr. Axel Haverich, Leiter der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), mit einem neuen Verfahren für den biologischen Herzklappenersatz. Es soll die Nachteile bisheriger Methoden vermeiden und besonders für Menschen mit angeborenen Herzfehlern geeignet sein, bei denen bisher häufige Re-Operationen erforderlich waren.


Menschliche Spenderklappen werden dabei in einem besonderen Verfahren (Tissue Engineering) so verändert, dass nur noch das Stützgewebe erhalten bleibt, sie werden dezellularisiert. Nach Implantation erfolgt dann im Körper die Wiederbesiedlung mit patienteneigenen Körperzellen, die eine Integration und Regeneration der operierten Herzklappe ermöglicht und Abstoßungsreaktionen verhindert. Mittlerweile wurden bereits 100 Patienten mit diesem Verfahren behandelt und die Lungenschlagaderklappe (Pulmonalklappe) bei ihnen ersetzt. „Wir konnten Ergebnisse durch diese Methode erzielen, die durch keine der bisher verfügbaren Herzklappenprothesen möglich gewesen wären“, sagt Professor Haverich.

Unter Leitung der MHH findet hierzu eine europaweite klinische Studie statt – die ESPOIR-Studie (European clinical study for the application of regenerative heart valves – http://www.espoir-clinicaltrial.eu). Ziel ist, an acht großen europäischen Zentren für angeborene Herzfehler diese neuartigen Herzklappen im Langzeitverlauf zu untersuchen. Die EU unterstützt das Vorhaben mit 5,2 Millionen Euro für vier Jahre.

Innerhalb der ESPOIR-Studie wurden jetzt die beiden ersten Patienten erfolgreich operiert – an der MHH: Einer 56-Jährigen wurde 51 Jahre nach ihrer ersten Herzoperation die jetzt defekte eigene Pulmonalklappe durch eine dezellularisierte Spenderklappe ersetzt. Bei einem sieben Jahre alten Jungen erfolgte der gleiche Eingriff, bei ihm war es nach Korrektur eines angeborenen Herzfehlers sehr früh zu einer Vergrößerung der rechten Herzkammer durch eine undichte Lungenschlagaderklappe gekommen. Nach der jetzt erfolgten Operation besteht die begründete Hoffnung, dass es die letzte Herzoperation für die beiden war.


Weitere Informationen 

 

 

 

 

Abb. oben: Einer der ersten Patienten der ESPOIR-Studie. Photo: „MHH“.

 


Quelle: Medizinische Hochschule Hannover, 01.09.2014 (tB)

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