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Antibiotikaresistenzen im Blick
Experten raten zu vermehrtem Einsatz von Phytopharmaka
Baden-Baden (31. Oktober 2014) – Bei leichten Harnwegsinfektionen sollte zunächst eine symptomatische Therapie mit pflanzlichen Wirkstoffen empfohlen werden, statt gleich zum Antibiotikum zu greifen, so das Fazit der Experten des Presse-Workshops „Liegt die Zukunft in der Tradition? Antibiotikaresistenzen im Blick: Akuten und rezidivierenden Harnwegsinfektionen mit pflanzlichen Wirkstoffen begegnen“ anlässlich der 48. Medizinischen Woche in Baden-Baden.
Harnwegsinfektionen (HWI) zählen zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im ambulanten Bereich und sind für einen Großteil der ambulanten Antibiotikaverschreibungen verantwortlich. Da der Gesamt-Antibiotikaverbrauch in der Bevölkerung unter anderem das Antibiotikaresistenzniveau bestimmt, kann sich ein verändertes Antibiotika-Verordnungsverhalten signifikant auf das Vorkommen von Antibiotika-Resistenzen auswirken.1 Diese sind weltweit auf dem Vormarsch und werden von der WHO als ernste globale Gesundheitsgefahr eingestuft.2 „Eine Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes kann nur erreicht werden, wenn es gelingt, Infektionen zu vermeiden oder diese mit anderen Methoden anzugehen. Damit kommt der Therapie mit Naturstoffen und naturnahen Prinzipien eine zunehmende Verantwortung zu, die Versorgungslücke zu schließen“, so Dr. Rainer Stange, Immanuel Krankenhaus, Berlin.
Den Stellenwert von Phytopharmaka stärken
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) empfiehlt bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen zunächst eine rein symptomatische Therapie als Alternative zur Antibiotikabehandlung.3 Für Dr. Tankred Wegener, Berater für präklinische und klinische Projekte im Bereich Phytopharmaka, ist Solidagoren® Liquid „eine symptomatische Behandlungsperspektive mit synergistisch agierenden pflanzlichen Kombinationen“, der, wie der Phytotherapie insgesamt, mehr Bedeutung zugemessen werden muss. „Phytopharmaka verfügen in vielen Fällen über mehrere Wirkmechanismen sowie moderate bis mäßige Wirkstärken, sie sind fast immer sehr gut verträglich und durch Langzeiterfahrung belegt“, so Wegener weiter.
Dies gilt auch für Solidagoren® Liquid, dessen gute Wirksamkeit auf den drei Wirkstoffen aus Goldrute, Gänsefingerkraut und Ackerschachtelhalm beruht. Diese exakt aufeinander abgestimmte Kombination entfaltet eine antiphlogistische4-7, diuretische4,6,8-11 und schwach spasmolytische4,7,9,12 Wirkung, die die typischen Beschwerden einer Harnwegsinfektion zuverlässig lindert und zur Abheilung der Entzündung beiträgt. Eine frühzeitige Anwendung von Solidagoren® Liquid schon bei den allerersten Anzeichen einer Blasenreizung kann die Entzündung verhindern. Die natürliche Pflanzentherapie stellt damit bei leichten Verläufen eine wertvolle Alternative zur Antibiotikabehandlung dar.
Resistenzbildung durch Aufklärung vorbeugen
„Das Bewusstsein für die Risiken von Antibiotikaresistenzen steigt zwar, dennoch tut hier Aufklärungsarbeit noch Not. Wenn Frauen mit leichten Verläufen zu mir in die Praxis kommen, kläre ich zuerst über die Möglichkeiten einer Behandlung mit einem Phytopharmakon als Alternative zum Antibiotikaeinsatz auf“, so Dr. Verena Breitenbach, niedergelassene Gynäkologin aus Ehingen.
Wie wichtig diese Aufklärungsarbeit und offene Patientengespräche sind, belegen die Daten einer Untersuchung aus dem Robert-Koch-Institut, in der Patienten nach ihren Erwartungen in Bezug auf die Verschreibung von Antibiotika gefragt wurden. So gaben 91,8 % der Befragten an, dass sie Antibiotika nur dann einnehmen wollen, wenn dies absolut notwendig ist. 70,8 % der Patienten bestätigten, dass sie ihrem Arzt bei der Entscheidung für oder gegen eine Antibiotika-Verschreibung vertrauen.13 Zudem zeigte eine Studie14, dass ein Zusammenhang zwischen der Antibiotikaverordnung u. a. bei urogenitalen Infekten und der Entwicklung von resistenten Erregern in den zwölf Monaten nach der Verordnung besteht. Je länger die Antibiotikatherapie dabei andauerte oder je mehr Zyklen eingesetzt wurden, desto höher war auch das Risiko einer Resistenzentwicklung.
Abschließend waren sich die Experten einig, dass die Bedeutung von pflanzlichen Arzneimitteln stärker ins Blickfeld der Therapeuten rücken muss. „Die Medizin muss die Potenziale dieser Wirkstoffe wissenschaftlich und im täglichen Gebrauch ausschöpfen“, betonte Stange zum Abschluss der Veranstaltung.
Weitere Informationen
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Weitere Informationen zu Dr. Gustav Klein und Solidagoren® Liquid finden Sie unter www.klein-naturarznei.de
Literatur
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Wagenlehner F, Naber K. Verschreibungsverhalten bei Harnwegsinfekten; Dt. Ärzteblatt; 2012. 50: 876-877
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Antimikrobielle Resistenz: Globaler Bericht über Surveillance-Maßnahmen; WHO-Hauptbüro; 2014
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DEGAM. Brennen beim Wasserlassen, DEGAM-Leitlinien Nr. 1, Anwenderversion der S3-Leitlinie Harnwegsinfekte; Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin; ISBN-10: 3-936572-17-8; ISBN-13: 978-3-936572-17-9; 2009
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Quelle: Dr. Gustav Klein GmbH & Co. KG, Expertengespräch Solidagoren® Liquid, 31.10.2014 (tB).