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Erste positive Erfahrungen zum Spondylodese-System auf dem DKOU vorgestellt
CD HORIZON® SOLERA® Spinal System mit neuer Sagittal Adjusting Screw (SAS)
Meerbusch (28. Oktober 2014) – Am 28. Oktober 2014 gab die Firma Metronic die Markteinführung einer neuen kanülierten Version der Sagittal Adjusting Screw (SAS) für das Spondylodese-System CD HORIZON® SOLERA® Spinal System in Deutschland bekannt. Ein fixer Schraubenkopf mit einem beweglichen Sattel (Stabaufnahme) im Inneren des Kopfes ermöglicht auf der einen Seite eine fixe Position des Schraubenkopfes für die Korrektur-Manöver an der Wirbelsäule, auf der anderen eine flexible Aufnahme für den Stab, sodass Wirbelkörper nach Frakturen effizienter wieder aufgerichtet werden können. Hierbei wird auch das Stabbiegen vereinfacht, da die Verschlussschraube im Rahmen von 13° Winkel verschlossen werden kann. Die neuen Schrauben eröffnen durch ihre Kanülierung außerdem die Möglichkeit, minimal-invasiv perkutan Wirbelkörper zu stabilisieren und zu reponieren. Dr. med. Björn Hussmann, Unfallchirurg am Universitätsklinikum Essen, berichtete auf dem DKOU-Kongress über seine ersten Erfahrungen mit der neuen SAS.
Das Stab-Schrauben-System CD HORIZON® SOLERA® Spinal System kann verwendet werden für die Behandlung degenerativer Bandscheibenerkrankungen, von Spinalkanalstenosen, Spondylolithesis, traumatischen oder pathologischen Frakturen, Dislokationen, fehlgeschlagenen Fusionen und Wirbelsäulendeformitäten wie Skoliose. Die Schrauben werden links und rechts in die Pedikel der zu stabilisierenden Wirbel eingebracht; anschließend werden die Stäbe in den Schrauben fixiert.
Starr und doch beweglich
Seit 1983 wird die CD HORIZON® – Plattform von Medtronic fortlaufend durch Innovationen optimiert. Die fünfte Generation, das CD HORIZON® SOLERA® Spinal System, wurde jetzt um die Sagittal Adjusting Screw (SAS) auch in Deutschland ergänzt. Wie Hussmann erläuterte, besitzt die neue Schraube nicht wie andere gängige Schrauben einen polyaxialen Kopf, sondern einen starren Kopf. In diesem befindet sich jedoch ein beweglicher Sattel, der den Stab aufnimmt. „Wir haben damit also eine Symbiose aus polyaxialem und starrem Kopf“, so Hussmann.
Diese Konstruktion erlaubt, die Schraube starr im Knochen zu verankern und dennoch die Schraubenposition an die Form der Wirbelsäule und an den Stab bis zu einem sagittalen Winkel von 13° flexibel anzupassen. Damit ist auch eine Reposition (Kompression oder Distraktion) möglich. Und der Wirbelkörper kann während einer Kompression bzw. Distraktion aktiv kontrolliert werden. Die Reposition verhindert einen Korrekturverlust und Folgefrakturen. „Wir sind froh, dass wir jetzt ein Tool haben, mit dem man reponieren kann; denn das ist ein Schwachpunkt vieler anderer minimal invasiver Techniken“, so Hussmann.
Spezialgewinde dem Knochen angepasst
Zur Festigkeit der Verankerung trägt auch das spezielle Doppelgewinde der Schraube bei. Eine Gewindewelle mit Abständen von 4 mm verläuft von unterhalb des Kopfes bis ganz in die Spitze. Im kopfnahen Bereich läuft eine zweite Gewindewelle im Zwischenraum, sodass Abstände von 2 mm entstehen. Der untere Bereich mit dem weitläufigen Gewinde ist konzipiert für den spongiösen Knochen. Mit dem oberen Bereich mit dem engeren Gewinde lässt sich die Schraube besser im kortikalen Knochen verankern. Das Doppelgewinde verringert das Risiko für Implantatlockerung. Sowohl die neuen Schrauben als auch die Stangen bestehen aus einer Kobalt-Chrom-Legierung, die härter ist als Titan. Deshalb sind die Implantate auch deutlich schlanker und schmaler.
Minimal invasiv liegt im Trend
Die dorsale Stabilisierung ist die Methode der Wahl in der Erstversorgung aller instabilen Frakturen, in der Tumor- und Metastasenchirurgie, bei Entzündungen wie Spondylodiszitis und degenerativen Erkrankungen wie Listesen. Der dorsale Zugang bietet die Möglichkeit, minimal-invasiv und perkutan vorzugehen. Solche Techniken werden in den Kliniken zunehmend eingesetzt, sagte Hussmann. Denn durch den kleinen Zugang werden Weichteile geschont, der Blutverlust wird minimiert, die OP-Zeit verkürzt, und die Wundheilung verläuft schneller. Mit minimal-invasiven dorsalen Verfahren können deshalb auch multimorbide Patienten behandelt werden. Dazu kommt, dass die Patienten nach minimal invasiver Operation weniger unter postoperativen Schmerzen leiden, früher mit Physiotherapie beginnen und das Krankenhaus schneller wieder verlassen können.
„Die perkutane Stabilisierung ist bei uns am Klinikum Essen inzwischen Standard“, so Hussmann. Die neuen Schrauben wurden bisher bei zehn Patienten verwendet, davon vier mit einem Trauma im thorakolumbalen Übergang, drei mit Verdacht auf Spondylodiszitis und drei mit Metastasen-bedingten Sinterungsfrakturen. „Nach meiner bisherigen Erfahrung greifen diese Schrauben deutlich besser als die bisherigen Schrauben mit einläufigem Gewinde“, berichtete Hussmann. Die funktionellen Ergebnisse seien bisher sehr gut gewesen. Langzeitergebnisse müssten allerdings noch abgewartet werden, schloss Hussmann.
Quelle: Medtronic, 28.10.2014 (tB).