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Evaluation macht den Erfolg erst transparent
Integrierte Versorgung von psychisch Kranken
Berlin/Wedel (20. Juni 2008) – Integrierte Versorgung (IV) wird von Psychiatern als eine wichtige Perspektive für die zukünftige Versorgung angesehen. Allerdings ist die Psychiatrie mit nur 78 von über 5000 Verträgen in der Integrierten Versorgung deutlich unterrepräsentiert. Gleichzeitig endet dieses Jahr die Förderung von IV-Modellen, wie sie mit dem GKV-Modernisierungsgesetz von 2003 eingeführt wurde. Vor diesem Hintergrund läuft die Psychiatrie Gefahr, die Chancen der Integrierten Versorgung zu vergeben. AstraZeneca engagiert sich deshalb verstärkt in diesem Bereich. Auf einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema Integrierte Versorgung in Berlin hatten interessierte Psychiater Gelegenheit sich über die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen Integrierter Versorgung auszutauschen. Im Mittelpunkt stand dabei die Evaluation von IV-Projekten. Erläutert wurde u. a. ein Evaluationsmodell, das zur Bewertung von Projekten zur Integrierten Versorgung herangezogen werden kann. Diese Kriterien sind ab sofort in einer Broschüre von AstraZeneca erhältlich.
Chance Integrierte Versorgung nutzen! Mit nur 78 von über 5000 Verträgen ist die Psychiatrie in der Integrierten Versorgung deutlich unterrepräsentiert. Gleichzeitig endet dieses Jahr die Förderung von IV-Modellen, wie sie mit dem GKV-Modernisierungsgesetz von 2003 eingeführt wurde. AstraZeneca engagiert sich deshalb verstärkt in diesem Bereich. Photo: AstraZeneca
Integrierte Versorgung in der Psychiatrie
Psychisch kranke Patienten haben ein hohes Risiko chronischer oder rezidivierender Krankheitsverläufe und durchlaufen während der Therapie alle Versorgungssektoren. Gleichzeitig wirkt sich eine intensive Betreuung der Patienten positiv auf den Therapieerfolg aus. "Psychische Erkrankungen sind deshalb für die Integrierte Versorgung geradezu prädestiniert", betonte Professor Jürgen Fritze, gesundheitspolitischer Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN). "In Modellen zur Integrierten Versorgung können Probleme in der Behandlung psychisch Kranker, wie z. B. die Compliance bzw. Non-Compliance vieler Patienten und sehr hohe Dropout-Raten nach Klinikentlassung, gezielt angegangen werden."
Mehr Effizienz in der Versorgung psychisch Kranker: Die Integrierte Versorgung bietet die Chance auf eine effizientere Versorgung psychisch Kranker. Über eine reine Kostenersparnis hinaus lässt sich so auch die Versorgung der Patienten verbessern. Denn auch die Ausweitung der Leistung bei gleicher Qualität und gleicher Vergütung sowie eine Ausweitung der Leistung bei gesteigerter Qualität und höherer Vergütung bedeuten eine Effizienzsteigerung. Photo: DAK, Roland Dieckmann
Steigerung von Qualität und Effizienz
Auch aus Sicht der Krankenkassen bietet die Integrierte Versorgung interessante Möglichkeiten. "Für Krankenkassen ist es allerdings wichtig, schon vor Vertragsabschuss möglichst gut abschätzen zu können, ob die in IV-Modellen vorgeschlagenen Versorgungsstrukturen wirklich das Potential haben, die Versorgung zu verbessern bzw. die Effizienz zu steigern", erklärte Roland Dieckmann, Gesundheitsökonom und Referent des Vorstandes der DAK Hamburg. Damit ist allerdings nicht nur die reine Kostenersparnis gemeint. Denn auch die Ausweitung der Leistung bei gleicher Qualität und gleicher Vergütung sowie eine Ausweitung der Leistung bei gesteigerter Qualität und höherer Vergütung bedeuten eine Effizienzsteigerung.
"In der Ausgestaltung der IV-Verträge sind uns insbesondere eine leitlinienkonforme Therapie, einheitlich definierte Behandlungsabläufe bei stationären und ambulanten Leistungserbringern sowie eine schnellere Diagnostik und Behandlungseinleitung wichtig. Bei psychisch kranken Patienten spielen außerdem eine lückenlose Versorgungskette zur Compliance-Förderung und eine möglichst große Behandlungskontinuität eine wichtige Rolle", so Dieckmann weiter.
Evaluation nicht nur der medizinischen Parameter
Um den Erfolg von IV-Modellen zu dokumentieren und verschiedene Modelle vergleichbar zu machen, ist eine entsprechende Evaluation notwendig. Dabei geht es um eine Bewertung des gesamten Behandlungskonzepts, das in einem entsprechenden Vertrag zur Integrierten Versorgung geregelt ist. "Die Evaluation muss die Information bereitstellen, die den Vertragsparteien die Entscheidung über Abschluss und Verlängerung eines Vertrags erlaubt", erklärte Professor Bernt-Peter Robra, Otto-von-Guericke-Universität, Institut für Sozialmedizin, Magdeburg. "Neben klinischen und ökonomischen Effektgrößen sollten dabei auch prozessbezogene sowie strukturelle und mitarbeiterbezogene Daten ausgewertet werden."
Bisher liegen keine verbindlichen Kriterien zur Evaluation von IV-Projekten vor. Auf Initiative von AstraZeneca hat nun ein Expertengremium um Professor Fritze und Professor Robra am Beispiel psychotischer Erkrankungen Empfehlungen zur Evaluation integrierter Versorgungsmodelle zusammengetragen. Die Broschüre steht im Internet unter www.seroquel.de/Aktuelles/News/ zum Download bereit.