MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Photo: Roche PharmaFortschritt durch Angiogenesehemmung

Zulassung für Bevacizumab beim Ovarialkarzinom

 

Düsseldorf (16. Februar 2012) – Mit Bevacizumab (Avastin®) ist seit Dezember 2011 eine effektive und gut verträgliche neue Therapie zur Behandlung von Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom zugelassen. Die initiale und kontinuierliche Gabe des Angiogenesehemmers bewirkt gegenüber der alleinigen Chemotherapie eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS). Das belegen die Daten von zwei Phase-III-Studien (GOG-0218 und ICON7) mit zusammen mehr als 3.400 Patientinnen [1, 2]. Anlässlich der Zulassung erläuterten Professor Andreas du Bois, Essen, und Professor Jacobus Pfisterer, Solingen, im Rahmen einer Pressekonferenz der Roche Pharma AG das Therapiemanagement beim Ovarialkarzinom und die Vorteile der neuen Behandlungsoption.

 

Eierstockkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung der Frau. Allein in Deutschland werden jedes Jahr fast 10.000 Frauen mit der schweren Diagnose konfrontiert [3]. In der medikamentösen Behandlung der betroffenen Frauen wurde jedoch seit fast 15 Jahren kein klinisch relevanter Fortschritt erzielt. Umso höher ist die aktuelle Zulassung von Bevacizumab einzuschätzen:

 

Der Angiogenesehemmer ist seit Dezember 2011 für die Primärtherapie des fortgeschrittenen epithelialen Ovarialkarzinoms mit primärem Befall des Bauchfells oder der Eileiter in den FIGO-Stadien IIIB bis IV zugelassen. Bevacizumab wird in der Dosierung 15 mg/kg Körpergewicht alle drei Wochen initial zur Standardchemotherapie (6 Zyklen Paclitaxel 175 mg/m² plus Carboplatin AUC 6) und anschließend kontinuierlich als Monotherapie über insgesamt 15 Monate oder bis zum Progress verabreicht.

 

 

Signifikant verlängertes PFS unter Bevacizumab

 

Die Zulassung von Bevacizumab erfolgte auf Basis der überzeugenden Studiendaten aus Phase III: In den beiden Studien GOG-0218 und ICON7 war die initiale und kontinuierliche Behandlung mit Bevacizumab der alleinigen Chemotherapie hinsichtlich des PFS signifikant überlegen [1, 2].

 

In der GOG-0218-Studie verlängerte Bevacizumab das PFS nach Auswertung der Prüfärzte (INV) beispielsweise im Median um 6,2 Monate (18,2 vs. 12,0 Monate; HR = 0,644; p < 0,0001) [4]. Die Analyse eines unabhängigen Expertengremiums (IRC) bestätigt den signifikanten Vorteil: In einer Auswertung, die im Rahmen der ASCO-Jahrestagung 2011 präsentiert wurde, lag der PFS-Vorteil unter Bevacizumab bei median 6,0 Monaten (19,1 vs. 13,1 Monate; HR = 0,630; p < 0,0001) [4].

 

 

Gute Ergebnisse in Puncto Sicherheit und Verträglichkeit

 

Neben der Wirksamkeit belegen die Studien erneut die gute Verträglichkeit und Sicherheit des Angiogenesehemmers: Das Sicherheitprofil entsprach insgesamt dem vorausgegangener zulassungsrelevanter Studien mit Bevacizumab in anderen Indikationen. „Die Behandlung von Patientinnen mit Eierstockkrebs mit Bevacizumab ist sicher und gut verträglich“, bestätigte Professor Pfisterer. „Auch unter der Langzeittherapie beobachten wir keine negative Beeinträchtigung der Lebensqualität.“

 

 

Quellen 

  1. Burger RA et al., N Engl J Med 2011; 365: 2473-83
  2. Perren T et al., N Engl J Med 2011; 365: 2484-96
  3. Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2005/2006; 2010
  4. Burger RA et al., J Clin Oncol 2011; 29 (15s): 337s

 


Quelle: Pressekonferenz der Firma Roche Pharma zum Thema „Avastin®: Zulassung beim Ovarialkarzinom – Angiogenesehemmung als neue Therapieoption“ am 16.02.2012 in Düsseldorf. (tB)

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…