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Frühe Kombinationstherapie bei Epilepsie
Lacosamid zeigte in der klinischen Praxis Erfolge
München (21. Januar 2012) – Für die Zusatz-Therapie bei fokalen Epilepsien mit und ohne sekundäre Generalisierung gilt Lacosamid aufgrund eines neuen Wirkmechanismus und fehlender klinisch relevanter Interaktionen als ein sehr gut geeigneter Kombinationspartner [1]. Post-hoc-Analysen der Zulassungsstudien zeigten zudem, dass die Zusatztherapie mit Lacosamid unabhängig vom Kombinationspartner gut wirkte und in Kombination mit Nicht-Natriumkanalblockern besonders hohe Responderraten zeigte [2]. Übertroffen werden diese Daten nun von den Interimsergebnissen einer prospektiven, nicht-interventionellen Praxisstudie. Diese zeigte, dass unter der frühen Zugabe von Lacosamid – bereits nach der ersten Monotherapie – über 66% der Patienten anfallsfrei wurden [3]. Die Daten sowie Erfahrungen mit der frühen Kombinationstherapie stellten die Studienleiter Dr. Thomas Mayer, Radeberg und Dr. Stephan Arnold, München, im Rahmen einer Pressekonferenz der UCB Pharma GmbH vor.
Da etwa zwei Drittel der Patienten eine antikonvulsive Medikation für den Rest ihres Lebens einnehmen müssen, qualifizieren sich in der Epilepsietherapie besonders Substanzen mit fehlendem oder geringem Enzyminduktions- bzw. Interaktionspotenzial. Potentiellen Langzeitnebenwirkungen und lebensbedrohlichen Situationen durch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kann so vorgebeugt werden. Entsprechend wird in den Leitlinien auf Antiepileptika ohne oder mit geringem Interaktionspotenzial als bevorzugt einzusetzende Mittel verwiesen, kommentierte Dr. Günter Krämer, Zürich, die Leitlinienempfehlungen. Lacosamid (VimpatÒ), das sich in Klinik und Praxis in der Zusatzbehandlung fokaler Epilepsien mit und ohne Generalisierung ab 16 Jahren als effizientes und gut verträgliches Antiepileptikum etabliert hat, weist keine klinisch relevanten Interaktionen auf [4].
Optimaler Kombinationspartner
Lacosamid weist einen alternativen pharmakologischen Wirkmechanismus auf, der es von den klassischen Natriumkanalblockern wie z.B. Carbamazepin, Lamotrigin und Phenytoin unterscheidet. Die Ergebnisse retrospektiver Analysen der Zulassungsstudien zeigten, dass es sowohl mit klassischen Natriumkanalblockern als auch Nicht-Natriumkanalblockern gut kombinierbar ist und zu einer Verbesserung der Anfallsfrequenz führte. Besonders hohe Responderraten bis 62% bei einer Tagesdosis von 400 mg konnten in der Kombination mit Nicht-Natriumkanalblockern erreicht werden [2]. Da es sich um Zulassungsstudien handelt, so Mayer, erfolgte die Zusatzgabe von Lacosamid unter kontrollierten Bedingungen mittels vorgegebenem Titrationsschema und Dosierungsregime bei Patienten mit fokalen Anfällen.
Hohe Anfallsfreiheit unter früher Kombinationstherapie
Die sechsmonatige prospektive, nicht-interventionelle Studie VITOBA (Vimpat Added to One Baseline AED) überprüft nun den Einsatz von Vimpat® unter klinischen Praxisbedingungen. Untersucht wird das Therapieergebnis, wenn Lacosamid in Kombination mit einem anderen Antiepileptikum gegeben wird [3]. Von 500 Patienten, die in die Studie eingeschlossen werden sollen, wurden nun in einer Interimsanalyse 100 Patienten ausgewertet. Die mediane Dauer der Epilepsie lag bei 13 Jahren in der ausgewerteten Patientenpopulation. Die Patienten litten unter der bestehenden Medikation im Median unter zwei Anfällen/Monat. Die am häufigsten eingesetzten Antiepileptika in dieser Gruppe waren Levetiracetam, Lamotrigin, Valproat, Oxcarbazepin, Carbamazepin und Topiramat. Die Verteilung der Basisantiepileptika spiegelt die Verordnungsrealität in Deutschland gut wieder – etwa je zur Hälfte handelt es sich um Natriumkanalblocker und um Substanzen mit anderen Wirkmechanismen. 29% der Patienten erhielten die Zusatztherapie mit Lacosamid bereits nach dem bisher einzigen in ihrem Leben eingenommenen Antiepileptikum, also nach der ersten Monotherapie, 21% nach zwei Therapieversuchen und 50% nach drei oder mehr eingesetzten Antiepileptika.
Bei der letzten Visite nach sechs Monaten waren 43,4% der Patienten anfallsfrei. Eine ≥ 50%ige Anfallsreduktion konnte unter der Zusatztherapie mit Lacosamid bei weiteren 36% der Patienten erreicht werden. Die mediane Erhaltungsdosis von Lacosamid lag bei 200 mg/Tag [3]. Noch besser sind die Ergebnisse, wenn man sich die Subgruppe der Patienten anschaut, die bereits nach der ersten Monotherapie Lacosamid als Zusatztherapie erhielten, so Mayer. Hier lag der prozentuale Anteil der anfallsfreien Patienten bei 66,7% und bei weiteren 20% reduzierte sich die Anfallshäufigkeit um ≥ 50%. Lacosamid wurde gut vertragen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Mattigkeit, Schwindelgefühl und Konvulsion.
Hohe Praxisrelevanz
Das ultimative Therapieziel bei Patienten mit Epilepsie ist Anfallsfreiheit ohneStörwirkungen der Medikation. In der Praxis ist dieses Ideal allerdings nicht im mer zu erreichen. Laut Arnold sind die Interimsergebnisse mit Lacosamid daher von hoher Praxisrelevanz. „Es wird deutlich, dass sich mit einer frühen Add-on-Therapie das Therapieziel oft besser erreichen lässt“, so Arnold. Dies deckt sich auch mit seinen eigenen Praxiserfahrungen.
Literatur
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Errington AC et al. The investigational anticonvulsant lacosamide selectively enhances slow inactivation of voltage-gated sodium-channels. Mol Pharmacol 2008; 73:157-1569
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Sake J-K et al. A pooled analysis of lacosamide clinical trials data grouped by mechanism of action of concomitand epileptic drugs. CNS Drug 2010; 24(12): 1055-1068
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Noack-Rink M et al. Lacosamide as add-on to monotherapy in patients with partial-onset seizures: interim results of the post-marketing VITOBA (Vimpat Added to One Baseline AED). Poster UCB Scientific Exhibit, 65th Annual Meeting of the American Epilepsy Society, Baltimore, 2011
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Fachinformation VimpatÒ Filmtabletten, Stand Mai 2011
Über Vimpat
In der Europäischen Union ist Vimpat® (Filmtablette und Infusionslösung) für die Zusatzbehandlung fokaler Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 16 Jahren zugelassen. Die maximale empfohlene Tagesdosis liegt für Vimpat® in der Europäischen Union bei 400 mg/Tag. Vimpat® Infusionslösung kann eingesetzt werden, wenn eine orale Anwendung vorübergehend nicht möglich ist. Vimpat® hat einen neuen Wirkmechanismus, der sich von den bisher zur Verfügung stehenden Antiepileptika unterscheidet. Der genaue Wirkmechanismus, über den Vimpat® seine antiepileptische Wirkung beim Menschen ausübt, muss noch vollständig aufgeklärt werden
Über UCB
UCB, Brüssel, Belgien (www.ucb.com) ist ein weltweit tätiges biopharmazeutisches Unternehmen, das sich der Erforschung und Entwicklung von innovativer Medizin und Behandlungsmöglichkeiten in den Bereichen Zentrales Nervensystem, Immun- und Entzündungserkrankungen widmet, um Menschen mit schweren Krankheiten eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. UCB erreichte 2010 ein Umsatzvolumen von 3,2 Mrd. € und beschäftigt mehr als 8.500 Mitarbeiter in über 40 Ländern.
UCB wird an der Euronext Börse in Brüssel gehandelt.
Diese Presseerklärung enthält Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens. Diese Annahmen, Erwartungen und Prognosen sind unsicher und unterliegen jederzeit einem Änderungsrisiko. Dies kann zur Folge haben, dass zukünftige Berichte und Fakten des Unternehmens wesentlich von den hier skizzierten Aussichten abweichen. Das Unternehmen übernimmt keinerlei Verantwortung für die Aktualisierung derartiger Annahmen, Erwartungen und Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Branche, des rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmens und des Unternehmens.
Quelle: Presse-Round-Table der Firma UCB Pharma zum Thema „Lacosamid und die neuen Leitlinien: Bevorzugte Wahl für die Kombinationstherapie“, am 21.01.2012 in München.