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FSME-Saison 2009: Deutliche Verbesserungen bei der Impfprophylaxe
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FSME-Risikogebiete breiten sich europaweit aus – Bedeutung der FSME-Impfung bei der reisemedizinischen Beratung wächst
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Mehr Flexibilität durch größere Auswahl an Impfschemata bei Novartis-Impfstoffen
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Längerer Schutz mit weniger Impfdosen bei Immunisierung
Frankfurt am Main (19. Februar 2009) – Auch 2009 wird sich der Trend zur Ausbreitung der FSME-Risikogebiete fortsetzen, das vermuten namhafte Experten. Bei einer Pressekonferenz des Impfstoffherstellers Novartis Behring zum Auftakt der Zeckensaison 2009 verdeutlichten sie, dass die Bedeutung der Impfung gegen Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) weiter zunehmen wird. Denn zum einen sind die FSME-Fallzahlen in Deutschland im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 238 auf 287 gestiegen. Und erstmals wurde 2008 eine Übertragung des FSME-Virus in einer Höhe von mehr als 1.500 m über dem Meeresspiegel beobachtet.
Dass die Bevölkerung nicht ausreichend vor der von Zecken übertragenen Erkrankung geschützt ist zeigt eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens GfK: in Risikoregionen sind nur 25 bis 30 Prozent im Besitz einer vollständigen FSME-Grundimmunisierung. Deutliche Verbesserungen bei der Impfprophylaxe stehen 2009 an: Zum einen wurden die Booster-Intervalle nach Grundimmunisierung und erster Auffrischung für den Kinder-Impfstoff aufgrund neuer Studiendaten von drei auf fünf Jahre verlängert. Zudem ermöglicht eine größere Auswahl an Impfschemata bei den Impfstoffen mehr Flexibiltität bei der Planung der Impftermine.
Wichtig: Novartis Behring hat die FSME-Produktionskapazitäten nochmals deutlich erhöht, so dass damit zu rechnen ist, dass in diesem Jahr ausreichend FSME-Impfstoffe von Novartis Behring zur Verfügung stehen.
Bewusstsein schaffen für neue Risikogruppen und –gebiete
Ein FSME-Infektionsrisiko besteht offenbar nicht nur in den ausgewiesenen Risikoregionen. Darauf wies PD Dr. Kai Wohlfarth, Direktor der Kliniken für Neurologie und fachübergreifende Frührehabilitation am Klinikum Bergmannstrost in Halle hin.
2008 wurde laut Wohlfarth in einer Studie mit Waldarbeitern in Brandenburg eine spezifische Seroprävalenz gegen FSME bei zuvor ungeimpften Arbeitern von 9,1 % beobachtet.
„Eine ähnliche Studie mit vergleichbaren Ergebnissen wurde in den 90er-Jahren in Baden Württemberg durchgeführt – heute ist das Bundesland ein ausgewiesenes FSME-Risikogebiet“; so Wohlfahrt. Zu ähnlichen Ergebnissen kam 2007 auch eine Studie in Niedersachsen, wo 13 % der ungeimpften Forstarbeiter Antikörper gegen FSME aufwiesen. „Die Ergebnisse zeigen, dass beinahe überall in Deutschland mit einer FSME-Infektionen zu rechnen ist”, erklärte der Neurologe.
Wie DDr. med. Martin Haditsch, Oberarzt am KH der Elisabethinen, Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin, Linz, Österreich und Ärztlicher Leiter des TravelMedCenters Leonding, ausführte, nimmt das Expositionsrisiko auch in europäischen Nachbarländern zu. Zunehmend wird die FSME daher in den letzten Jahren auch als reisemedizinisches Problem erkannt. Langsam in den Fokus rücken dabei auch die so genannten Event-Touristen. Dies sind meist „junge und gesunde Menschen, die keinerlei Veranlassung sehen, sich vor einer (Europa-)Reise medizinisch beraten zu lassen“, so Haditsch. Beispiele für solche Events sind die „Fußball-EM in Österreich und der Schweiz im letzten Jahr, die Damenfußballweltmeisterschaft 2011 in Deutschland oder auch große Musikevents“. Um die Kosten gering zu halten, campen viele Event-Touristen auf Zeltplätzen oder sogar in freier Natur, so dass für sie definitiv ein Expositionsrisiko besteht.
FSME-Vorbild Österreich
Obwohl sich die FSME-Endemiegebiete auch in Österreich seit Jahren weiter ausbreiten, sind dort die Fallzahlen auf niedrigem Niveau stabil: Jährlich erkranken in Österreich etwa 50 bis 100 Menschen an FSME. Grund für diese niedrigen Zahlen ist die hohe Akzeptanz der FSME-Impfung in der Bevölkerung. Wie sehr ein Zusammenhang zwischen der Impfung und Krankheitsfällen besteht, zeigte sich besonders eindrucksvoll im Jahr 2006 (einem Jahr mit besonders hoher Zeckenaktivität) im Vergleich Österreichs mit der Tschechischen Republik, so DDr. Haditsch. „Bei guter Vergleichbarkeit von Bevölkerungszahl, Altersprofil, Klima, Freizeitverhalten, Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie der beruflichen Expositionsrate gab es in Österreich ca. 100 FSME-Fälle und in Tschechien mehr als 1.100 Fälle“, erläuterte der Experte. In Österreich waren 87 % der Bevölkerung gegen FSME geimpft, in Tschechien hingegen ca. 10 %.
Impfprophylaxe mit Novartis-Impfstoffen: flexibel und ökonomisch
Je nachdem, wie schnell ein verlässlicher Impfschutz gegen FSME – zum Beispiel vor einer Reise in ein Endemiegebiet – benötigt wird, stehen für die Impfstoffe neuerdings drei (statt bisher zwei) verschiedene Impfschemata zur Verfügung. „Dies bedeutet eine größtmögliche Flexibilität für den Arzt“, so Dr. Eckhardt Petri, Medical Affairs Novartis Behring, Marburg. Jetzt kann auch nach dem sogenannten beschleunigten, konventionellen Schema geimpft werden: Hier erfolgen die Impfungen für die Grundimmunisierung am Tag 0, nach 14 Tagen sowie 9 bis 12 Monate nach der zweiten Impfung. Bevorzugt sollte nach dem bekannten konventionellen Schema* geimpft werden. Zudem sind die Novartis-Impfstoffe die einzigen FSME-Impfstoffe, für die ein Schnellschema** für Kurzentschlossene zugelassen ist.
Längere Schutzdauer mit weniger Impfdosen
Neu ist auch die Verlängerung der Booster-Intervalle bei Kindern von 3 Jahren auf 5 Jahre nach der ersten Auffrischimpfung. Grundlage für diese Verlängerung ist laut Petri eine prospektive Studie mit 190 Kindern: In dieser Studie wiesen alle teilnehmenden Kinder 5 Jahre nach einem Booster mit dem Kinder-Impfstoff noch immer schützende Antikörpertiter von NT³10 im Virusneutralisationstest auf. „Dies bedeutet eine längere Schutzdauer mit weniger Impfdosen, oder mit anderen Worten: Die hohe Immunogenität von Encepur ermöglicht einen ökonomischen Einsatz des Impfstoffes“, so Petri.
Die hohe Immunogenität der Novartis-Impfstoffe wurde letztes Jahr in einer vergleichenden Studie bei Kindern belegt: Je 84 bzw. 83 Kinder waren nach dem konventionellen Schema an Tag 0 und 28 mit dem Impfstoff Encepur® Kinder bzw. FSME-Immun 0,25 ml Junior (Baxter) geimpft worden. Die Überprüfung der Antikörpertiter kurz vor der dritten Impfung an Tag 300 ergab, dass 100 % der mit dem Impf geimpften Kinder zu diesem Zeitpunkt schützende Titer von NT³10 aufwiesen. Bei den mit dem Baxter-Impfstoff geimpften Kindern dagegen waren es nur 38 %.
Abschließend betonte Petri, dass bei den zugelassenen FSME-Impfstoffen nur in der Formulierung von Encepur kein Zusatz von humanem Serumalbumin (HSA) enthalten ist. Bei Impfstoffzusätzen wie HSA, das aus Blutspenden gewonnen wird, kann ein potentielles Restrisiko für die Übertragung von Infektionserregern – auch bislang unbekannter Natur – grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, so die Auffassung der europäischen Zulassungsbehörde EMEA. Daher empfiehlt diese Institution bereits seit 2001, in Medizinprodukten – wenn immer möglich – auf den Zusatz von HSA aus Blutspenden zu verzichten.
Weiter Informationen unter: www.zecken.info
Über Novartis
Die Novartis AG bietet verschiedene medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden Bedürfnisse der Patienten und Gesellschaften auf der ganzen Welt einzugehen. Das Unternehmen ist vollständig auf Wachstumsbereiche des Gesundheitssektors ausgerichtet und verfügt über ein vielfältiges Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen – mit innovativen Arzneimitteln, kostengünstigen generischen Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika zur Vorbeugung von Erkrankungen und rezeptfrei erhältlichen Produkten zur Selbstmedikation. Novartis ist das einzige Unternehmen mit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2007 erzielten die fortzuführenden Geschäftsbereiche des Konzerns (ohne Desinvestitionen 2007) einen Nettoumsatz von USD 38,1 Milliarden und einen Reingewinn von USD 6,5 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 6,4 Milliarden in Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 98 200 Vollzeit-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in über 140 Ländern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.com
Novartis Vaccines and Diagnostics ist eine Division von Novartis, deren Schwerpunkt auf der Entwicklung von präventiven Behandlungen und Hilfsmitteln liegt. Die Division beinhaltet zwei Bereiche: Novartis Vaccines und Chiron. Novartis Vaccines ist der weltweit fünftgrößte Impfstoffhersteller und der zweitgrößte Anbieter von Grippeimpfstoffen in den USA. Zu den Produkten der Division gehören Grippe-, Meningokokken-, Pädiatrie- und Reiseimpfstoffe. Chiron steht für das Bluttest- und Molekulardiagnostik-Geschäft und arbeitet daran, die Ausbreitung von Infektionskrankheiten durch Entwicklung neuartiger Bluttests zum Schutz der weltweiten Versorgung zu verhindern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartisvaccines.com
Novartis Behring in Marburg ist der deutsche Standort des Impfstoffherstellers Novartis Vaccines and Diagnostics. In Deutschland hat der Impfstoffhersteller eine mehr als 100-jährige Tradition, die auf den Firmengründer Emil von Behring zurückgeht, den ersten Träger des Medizin-Nobelpreises. In Deutschland ist Novartis Behring führender Spezialist bei Influenza- und FSME-Impfstoffen. Am Standort Marburg werden neben Grippe- und FSME-Impfstoff u.a. auch Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus und Tollwut hergestellt.
Informationen unter www.novartis-behring.de
(Abb. oben: Der Stechapparat einer Zecke unter dem Mikroskop. Deutlich erkennbar sind die Widerhaken, die sich an der Einstichstelle in die Haut bohren. Quelle: Novartis Behring)
Quelle: Pressekonferenz der Firma Novartis Behring zum Thema “FSME-Saison 2009: Deutliche Verbesserungen bei der Impfprophylaxe“ am 19.02.2009 in Frankfurt am Main (Weber Shandwick).