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Influenzaimpfung für die Generation 65+ besonders wichtig
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Todesfälle infolge von Influenza betreffen zu 90 % Menschen ab 65 Jahren
- Hohe Antikörpertiter bei Personen ab 65 Jahren mit wirkverstärktem Influenzaimpfstoff Fluad
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Guter Schutz bei gedrifteten Influenzastämmen nach Impfung mit Fluad®
Frankfurt am Main (2. September 2008) – Mehr als 90 Prozent der Influenza-assoziierten Todesfälle treten bei Personen ab 65 Jahren auf. Aus diesem Grund ist die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenza für diese Personengruppe besonders wichtig. Dies unterstrichen heute namhafte Experten bei einer Pressekonferenz des Impfstoffherstellers Novartis Behring in Frankfurt. Speziell für die Influenzaimpfung von Personen ab 65 Jahren steht der wirkverstärkte Impfstoff Fluad® zur Verfügung. Er induziert bei dieser Personengruppe signifikant höhere Antikörpertiter als herkömmliche, nicht-adjuvierte Influenzaimpfstoffe.1,2 Darüber hinaus bietet der Impfstoff einen guten Schutz gegen auftretende Driftvarianten der Influenzaviren. Damit bietet der Impfstoff einen höheren und breiteren Schutz vor Influenza bei Personen ab 65 Jahren. So das Fazit der Referenten.
Gefahr durch Virusdrift
Die Grippesaison 2007/2008 verlief in Deutschland eher mild, doch dies könnte sich in der kommenden Saison ändern, warnte Prof. Dr. med. Peter Wutzler von der Universität Jena. Der Hintergrund: Alle drei im Impfstoff enthaltenen Stämme haben sich in dieser Saison geändert, sodass das Immunsystem in der Vergangenheit noch keinen bzw. kaum Schutz gegen die aktuell zirkulierenden Grippeviren aufbauen konnte. Der Direktor des Instituts für Virologie und Antivirale Therapie wies darauf hin, dass in dieser Saison in Deutschland eine Dominanz von Influenza A (H3N2)-Infektionen wahrscheinlich sei. „Influenza A (H3N2)-Infektionen führen in der Regel zu schwereren Erkrankungen als Infektionen durch den A (H1N1) Subtypen oder Influenza B-Viren“, betonte der Virologe. „Die wirksamste und kostengünstigste Präventionsmaßnahme ist die jährliche Influenzaimpfung“, so Wutzler, der die Ärzteschaft zu einem verstärkten Engagement aufrief: „Vor allem die Hausärzte sind aufgefordert, ihre Patienten zur Impfung zu motivieren“.
Abb.: Die jährliche Influenzaimpfung ist die einzige präventive Maßnahme, die die Morbidität und Mortalität durch Influenza in allen Altersgruppen senken kann. Alle Photos: Novartis Behring
Senioren sind besonders durch Influenza gefährdet
Wie wichtig die Influenzaimpfung für ältere Personen ist, verdeutlichte Prof. Dr. med. Thomas Weinke vom Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam: „90 Prozent aller Influenza-assoziierten Todesfälle treten bei Menschen ab 65 Jahren auf, aus diesem Grund ist bei dieser Personengruppe die Influenzaimpfung besonders wichtig“, so Weinke. Allerdings sei der Schutz nach einer Impfung mit herkömmlichen Influenzaimpfstoffen bei älteren Menschen aufgrund der nachlassenden Funktion ihres Immunsystems geringer. Die Rückbildung des Thymus führt zu einer abnehmenden Anzahl naiver, hochpotenter T-Lymphozyten und auch die vorhandenen Gedächtniszellen sind in Ihrer Funktion eingeschränkt. Dadurch werden weniger Antikörper gegen die Impfantigene produziert. „Auf diese Art sinkt die Effektivität der Standardimpfstoffe gegen Influenza bei Senioren, die älter als 65 Jahre sind“, erläuterte der Potsdamer Chefarzt. Um die Ansprechraten der Impfungen bei diesen Personen zu verbessern, empfahl Weinke den Einsatz eines wirkverstärkten Grippeimpfstoffs mit dem Adjuvans MF59. „Es konnte gezeigt werden, dass der wirkverstärkte Impfstoff im Vergleich zu nicht-adjuvierten Impfstoffen höhere Antikörpertiter hervorruft. Diese korrelieren mit einem verbesserten Schutz vor Influenzainfektionen“, so Weinke. Eine Studie aus 2007 zeigt außerdem, dass die Influenzaimpfung mit dem wirkverstärkten Impfstoff einen zusätzlichen Nutzen für Personen ab 65 Jahren bringt: Denn der Impfstoff senkt signifikant das Risiko einer stationären Behandlung aufgrund von Lungenentzündung (um 69 %), akutem Koronarsyndrom (um 87 %) und Apoplexie (Schlaganfall) (um 93 %).4
Abb.: Die Impfung mit Fluad® führt zu höheren Antikörpertitern und verleiht damit Senioren einen höheren Impfschutz vor der Influenza. (Baldo V, Menegon T, Bonello C, Floreani A, Trivello R, Mariutto Collaborative Group: Comparison of three different influenza vaccines in institutionalised elderly. Vaccine 2001, 19:3472-3475).
Hoher und breiter Schutz durch Impfung mit Fluad®
Neueste Studien belegen, dass das Adjuvans MF59 an der Impfstelle als lokaler Immunmodulator wirkt.3 Wie Dr. Martina Weßling von Novartis Behring erläuterte, bewirkt die Aufnahme des Adjuvans durch immunkompetente Zellen, dass weitere für eine Immunantwort wichtige Zellen an die Impfstelle gelockt werden. Bei diesen Zellen wird ein Reifungsprozess induziert, der die Reaktion des Immunsystems sowohl qualitativ als auch quantitativ beeinflusst. „MF59 führt zu einer erhöhten Anzahl der aktivierten influenzaspezifischen T-Zellen, wodurch mehr influenzaspezifische Antikörper produziert werden“, erklärte die Marburger Humanbiologin. Einen weiteren Vorteil bietet der adjuvierte Impfstoff beim Auftreten von Driftvarianten von Influenzaviren. Fluad® ruft eine signifikant höhere Seroprotektionsrate gegen gedriftete Influenzastämme hervor als ein nicht-adjuvierter Influenzaimpfstoff.5 „Damit schützt der Impfstoff breiter und besser bei einem Virusdrift innerhalb der Influenzasaison“, unterstrich Weßling. Bei Influenzaviren kommt es infolge häufiger Punktmutationen oft zur Entstehung von Driftvarianten. Die im Impfstoff enthaltenen Stämme können von den neu auftretenden Driftvarianten abweichen. Dies liegt an der Zeitspanne (die unter anderem durch die Impfstoffproduktion bedingt ist), zwischen der Bekanntgabe der Virusstämme für den Impfstoff durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Auftreten der eigentlichen Grippewelle. Driftvarianten können jedes Jahr auftreten. Abhängig vom Ausmaß der Änderung kann es zu einer deutlichen Reduktion der Effektivität eines Grippeimpfstoffs kommen.
Abb.: Treten während der Saison Driftvarianten (von den im Impfstoff enthaltenen abweichende Virenstämme) auf, bietet Fluad® älteren Menschen einen breiteren und damit besseren Schutz als herkömmliche Grippeimpfstoffe (Del Giudice G, Hilbert AK, Bugarini R et al.: An MF59™-adjuvanted inactivated influenza vaccine containing A/Panama/1999 (H3N2) induced broader serological protection against heterovariant influenza virus strain A/Fujian/2002 than a subunit and a split influenza vaccine. Vaccine 2006, 24:3063-3065).
Quellen
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Baldo V, Menegon T, Bonello C, Floreani A, Trivello R, Mariutto Collaborative Group: Comparison of three different influenza vaccines in institutionalised elderly. Vaccine 2001, 19:3472-3475.
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Derek T O’Hagan, New Generation Vaccine Adjuvants, Nature Encyclopedia of Life Sciences (ELS), 2007
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Puig-Barberà J et al.: Effectiveness of MF59™-adjuvanted subunit influenza vaccine in preventing hospitalisations for cardiovascular disease, cerebrovascular disease and pneumonia in the elderly. Vaccine 2007, 25:7313-7321.
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Del Giudice G, Hilbert AK, Bugarini R et al.: An MF59™-adjuvanted inactivated influenza vaccine containing A/Panama/1999 (H3N2) induced broader serological protection against heterovariant influenza virus strain A/Fujian/2002 than a subunit and a split influenza vaccine. Vaccine 2006, 24:3063-3065.
Quelle: Pressekonferenz der Firma Novartis Behring zum Thema “Besonders wichtig: Influenzaimpfung bei der Generation 65+” am 02.09.2008 in Frankfurt am Main (Weber Shandwick).