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Neue Ära in der Hepatitis C-Therapie
Zulassung von Olysio® (Simeprevir)
Neuss (19. Mai 2014) – Am 15. Mai 2014 hat die europäische Zulassungsbehörde EMA die Zulassung für den oralen Proteasehemmer Simeprevir (Olysio®) von Janssen zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Hepatitis C erteilt. Simeprevir ist ein Proteaseinhibitor der nächsten Generation und in Kombination mit anderen antiviralen Wirkstoffen indiziert für die Therapie bisher unbehandelter und erfolglos vortherapierter* Patienten, die chronisch mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) Genotyp 1 oder 4 (GT1/4) infiziert sind.1 Dies umfasst Patienten mit oder ohne Zirrhose sowie diejenigen, die zusätzlich mit dem HI-Virus infiziert sind. Neben der Behandlung in Kombination mit Peginterferon und Ribavirin (PR) steht für Patienten, bei denen Interferon nicht geeignet ist oder die es nicht vertragen, ein interferonfreies Regime zur Verfügung, wenn die Behandlungsindikation dringend ist.1 Patienten mit chronischer HCV-Infektion GT1/4 können in nur 12 Wochen mit hohen Heilungschancen ohne Interferon oder Ribavirin behandelt werden. Basierend auf einer klinischen Bewertung jedes einzelnen Patienten kann Ribavirin hinzugefügt werden.1
Die Zulassung basiert auf positiven und konsistenten Ergebnissen aus sechs Phase III-Studien und einer Phase IIb-Studie, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit der Triple-Therapie von Simeprevir plus PR untersucht wurden. Darüber hinaus wurden die positiven Ergebnisse aus der Phase IIa-Studie COSMOS berücksichtigt, die ein interferonfreies Regime mit Simeprevir in Kombination mit Sofosbuvir mit oder ohne Ribavirin untersuchte. Insgesamt haben 3.800 Patienten weltweit im Rahmen des Studienprogramms eine Therapie mit Simeprevir erhalten. „Wir sind stolz, mit dieser nach Telaprevir zweiten Innovation zur Therapie der chronischen Hepatitis C aus unserem Haus einen weiteren wichtigen Beitrag zur besseren Versorgung von Patienten leisten zu können“, freut sich Dr. Michael von Poncet, Geschäftsführer Medical & Scientific Affairs bei Janssen Deutschland
Gute Verträglichkeit und hohe Heilungschancen
Zentrale klinische Zulassungsstudien waren QUEST-1 und QUEST-2 mit insgesamt 785 nicht vorbehandelten GT1-Patienten sowie die PROMISE-Studie mit 393 GT1-Relapsern* (Patienten, bei denen eine vorherige Interferon-basierte Therapie gescheitert war). In allen drei Studien wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Simeprevir in Kombination mit PR im Vergleich zur dualen Therapie mit PR plus Placebo untersucht. Mit Simeprevir in Kombination mit PR behandelte Therapienaive und Relapser* hatten signifikant höhere Heilungschancen als unter dualer PR-Therapie.2,3
Interferonfreie Therapie über 12 Wochen
In der unverblindeten, randomisierten COSMOS-Studie wurde bei Patienten mit chronischer HCV-G1-Infektion die Wirksamkeit und Sicherheit einer Behandlung mit Simeprevir (150 mg einmal täglich) in Kombination mit Sofosbuvir (400 mg einmal täglich) mit oder ohne Ribavirin untersucht. Eingeschlossen waren vorherige Null-Responder* mit geringer Leberfibrose (METAVIR-Fibrosestadien F0-F2; Kohorte 1 mit 80 Patienten) und therapienaive Patienten und vorherige Null-Responder* mit fortgeschrittener Leberfibrose oder Zirrhose (METAVIR-Fibrosestadien F3/F4 und kompensierter Lebererkrankung; Kohorte 2 mit 87 Patienten).1
Über beide Kohorten und alle Patiententypen erreichten 93% (26/28) der Teilnehmer bei 12-wöchiger Therapie mit Simeprevir plus Sofosbuvir ohne Ribavirin eine anhaltende Virusfreiheit 12 Wochen nach Therapieende, die sogenannte SVR12 (sustained virological response – SVR). Der Vorbehandlungsstatus sowie die Anwendung von Ribavirin hatten keinen Einfluss auf das Behandlungsergebnis. Bei Zugabe von Ribavirin zur 12-wöchigen Therapie lag die SVR12-Rate bei 96% (26/27 Patienten) in Kohorte 1 und bei 93% (25/27) in Kohorte 2. Insgesamt war die Kombinationsbehandlung ohne Interferon und Ribavirin gut verträglich.1
„Mit der Zulassung von Simeprevir ist das Spektrum zur Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis C um eine interessante Option erweitert worden“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. „Ein Novum ist vor allem die 12-wöchige Interferon- und Ribavirin-freie Therapie für Patienten, bei denen eine Therapie mit Interferon nicht möglich ist.“**
„Die überwiegende Mehrheit der Patienten hat jetzt die Chance, für immer von Hepatitis C geheilt zu werden“, unterstreicht Urs Vögeli, verantwortlich für das Produktmarketing in der Geschäftsführung von Janssen. „Damit die Medikamente auch richtig zum Einsatz kommen, engagieren wir uns darüber hinaus für die Adhärenzförderung. Denn nur mit sachgerecht eingesetzten Arzneimitteln lässt sich der maximale Nutzen für die Patienten erzielen.“ In Zusammenarbeit mit medizinischen Experten und Patientenvertretern wurde ein online-basiertes Programm mit der zentralen Serviceplattform www.richtigwichtig.de zur Förderung der Adhärenz entwickelt. Ziel ist es, die Simeprevir-Patienten sowie die an der Therapie Beteiligten während der gesamten Behandlungsdauer zu unterstützen.
Gleiche Behandlungsregimes für G1/G4-Patienten
Im Vergleich zu früheren HCV-Therapien haben sich die Behandlungsregimes deutlich vereinfacht. Die Behandlungsdauer von Therapienaiven und Relapsern* bei einer Kombinationstherapie von Simeprevir mit PR beträgt immer 24 Wochen. In den ersten 12 Wochen erhalten die Patienten einmal täglich 150 mg Simeprevir und zweimal täglich Ribavirin. Interferon wird gemäß Fachinformation einmal wöchentlich subkutan verabreicht. Nach 12 Wochen endet die Therapie mit Simeprevir und die Behandlung wird für weitere 12 Wochen mit PR alleine fortgeführt. Bei Partial- und Nullrespondern* sowie allen Patienten mit HIV-Koinfektion und Zirrhose wird die Medikation nach der Tripletherapie in den ersten 12 Wochen für 36 Wochen mit PR fortgesetzt. Die gesamte Behandlungsdauer beträgt demnach immer 48 Wochen.1 Bei Patienten mit inadäquatem virologischen Ansprechen wird ein Abbruch der Behandlung empfohlen: Wenn in Woche 4 HCV-RNA ≥ 25IU/ml oder wenn in Woche 12 oder 24 HCV-RNA nachweisbar ist, muss die gesamte Therapie beendet werden.1
Bei interferonfreier Therapie mit Simeprevir plus Sofosbuvir für Patienten, bei denen Interferon nicht geeignet ist oder die es nicht vertragen und die dringend behandelt werden müssen, beträgt die Therapiedauer immer 12 Wochen. Die Patienten nehmen einmal täglich 150mg Simeprevir sowie 400 mg Sofosbuvir zusammen mit einer Mahlzeit ein. Basierend auf einer klinischen Bewertung jedes einzelnen Patienten kann Ribavirin hinzugefügt werden.1
Anmerkungen
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* Gemäß Fachinformation: Vortherapie mit Interferon (pegyliert oder nicht pegyliert) mit oder ohne Ribavirin
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** Simeprevir in Kombination mit Sofosbuvir sollte nur bei Patienten angewendet werden, bei denen Interferon nicht geeignet ist oder die es nicht vertragen und bei denen eine Behandlung dringend ist. Basierend auf einer klinischen Bewertung jedes einzelnen Patienten kann Ribavirin hinzugefügt werden.
Literatur
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Aktuelle Fachinformation OLYSIO®
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GR. Foster et al; Simeprevir (TMC435) with peginterferon/ribavirin for treatment of chronic HCV genotype 1 infection in treatment-naïve European patients in the QUEST-1 and QUEST-2 Phase III trials; EASL 2014, London; Poster P1127
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X. Forns et al; Simeprevir (TMC435) with Peginterferon/Ribavirin for treatment of chronic HCV Genotype 1 infection in European patients who relapsed after previous interforin-based therapy: the PROMISE trial; EASL 2014; http://www.natap.org/2014/EASL/EASL_64.htm [29.04.2014]
Über Janssen
Als Teil des Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson zählt Janssen zu den führenden forschenden Pharmaunternehmen weltweit. Janssen Deutschland mit Sitz in Neuss beschäftigt derzeit rund 800 Mitarbeiter und erzielte 2013 einen Umsatz von 936 Millionen Euro (Quelle: IMS Health). Unser Anspruch ist es, die wichtigsten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Wir wollen die Lebensqualität chronisch oder lebensbedrohlich erkrankter Menschen nachweisbar verbessern, damit sie ganz alltägliche Momente erleben können. Unsere zentralen Kompetenzfelder sind Onkologie, Immunologie, Neurologie/Psychiatrie, Infektiologie sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Fortschritt für mehr Lebensqualität von Patienten entsteht nicht nur in unseren Forschungslaboren, sondern auch in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen. Gemeinsam betten wir unsere innovativen Medikamente in ganzheitliche, praxisgerechte Therapieansätze ein.
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Weitere Informationen unter: www.janssen-deutschland.de
Quelle: Janssen-Cilag, 27.05.2014 (tB).