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Neuer Malariaimpfstoff erweist sich als wirksam
Basel, Schweiz (26. Juli 2011) – Wichtiger Durchbruch im Kampf gegen die Malaria: Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut in Basel hat ein Impfstoff entwickelt, der sich bei der Bekämpfung der Malaria bei Kindern als wirksam und gut verträglich erwiesen hat. In einem in Tansania durchgeführten Test schützte der neue Impfstoff die Hälfte der Kinder vor klinisch relevanten Malariaattacken. Die Forschungsergebnisse des mit der Universität Basel assoziierten Instituts sind in der aktuellen Ausgabe des US-Fachmagazins PLoS ONE publiziert.
Der getestete Impfstoff besteht aus zwei synthetischen Peptid-Komponenten (AMA-1 und CSP-1), welche die native Struktur von wichtigen Antigenen widerspiegeln, die während der entscheidenden Phasen des Lebenszyklus vom Erreger der tropischen Malaria (Plasmodium falciparum) gebildet werden. Virosomen (Liposomen mit eingebauten Virusproteinen) auf der Basis von Influenzaviren dienten als Antigenträger und Wirkverstärker. Diese Technologie ist bereits bei Impfstoffen gegen Hepatitis A und Grippe in mehr als 40 Ländern zugelassen.
Die Phase-Ib-Studie wurde am «Bagamoyo Research & Training Centre» in Tansania unter der Leitung von Prof. Dr. Blaise Genton und Prof. Dr. Marcel Tanner (Swiss TPH) sowie von Dr. Salim Abdulla (Direktor des Ifakara Health Instituts) durchgeführt. Der von Prof. Gerd Pluschke (Swiss TPH) und Prof. John Robinson (Universität Zürich) in Zusammenarbeit mit der Firma Pevion Biotech AG entwickelte Impfstoff wurde innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten an 50 gesunden, semi-immunen Freiwilligen (40 Kindern, 10 Erwachsenen) in einem Malaria-Endemiegebiet getestet. Jeder Proband erhielt zwei Injektionen, die sowohl von den Erwachsenen als auch von den fünfjährigen Kindern gut aufgenommen und vertragen wurden. Der Impfstoff löste bei den meisten Probanden starke Antikörperantworten gegen die beiden Antigene (AMA-1 und CSP-1) aus. Zudem zeigte der Impfstoff Wirksamkeit bei der Verhinderung von klinischen Malariafällen bei Kindern: Bei jenen Probanden, die mit dem neuen Impfstoff behandelt worden waren, traten nur halb so viele Malaria-Erkrankungen auf als bei denen, die einen Grippeimpfstoff erhalten hatte.
Die Ergebnisse sind vielversprechend. Abgesehen vom Wirkstoff RTS,S, einem weiteren Impfstoffkandidaten, der gegenwärtig im Rahmen einer Phase-III-Studie an mehreren Zentren in Afrika getestet wird, ist der neue Impfstoff der einzige, der eine so hohe Wirksamkeit beim Schutz der Bevölkerung gegen Malaria gezeigt hat. Ein 50-prozentiger Schutz gegen Malaria-Episoden bedeutet, dass die Gesamtanzahl an Erkrankungen um die Hälfte reduziert werden könnte, sollten diese Ergebnisse im Rahmen einer weiteren, grösseren Studie mit mehr Probanden bestätigt werden.
Dass die Wirksamkeit eines Malaria-Impfstoffs der ersten Generation rasch durch die Kombination von verschiedenen Antigenen oder Techniken verbessert werden kann, berechtigt zu weiterer Hoffnung. Nach der erfolgreichen Phase-Ib-Studie bereiten nun die am Projekt beteiligten Forschenden und die Firma Mymetics Corporation (sie übernahm 2007 das Malaria-Programm von Pevion Biotech AG und hat zur Finanzierung dieser Phase-1b-Studie beigetragen) die nächste Phase der Entwicklung des Mehrkomponenten-Impfstoffs mit weiteren Malaria-Antigenen vor, die der vorliegenden Formulierung hinzugefügt werden sollen.
Die vorliegenden Ergebnisse geben zur berechtigten Hoffnung Anlass, dass in naher Zukunft ein neuer wirksamer Impfstoff im Kampf gegen die Malaria zur Verfügung stehen wird.
Originalpublikation
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Patrick Georges Cech, Thomas Aebi, Mwanajaa Shomari Abdallah, Maxmillian Mpina, Ester Barnabas Machunda, Nicole Westerfeld, Sabine Alexandra Stoffel, Rinaldo Zurbriggen, Gerd Pluschke, Marcel Tanner, Claudia Daubenberger, Blaise Genton, Salim Abdulla
Virosome-Formulated Plasmodium falciparum AMA-1 & CSP Derived Peptides as Malaria Vaccine: Randomized Phase 1b Trial in Semi-Immune Adults & Children
PLoS ONE 6(7): e22273. doi:10.1371/journal.pone.0022273, Published: July 22, 2011
Abb.: Malarialabor des Ifakara Health Instituts in Tansania, Swiss TPH
Quelle: Universität Basel, 26.07.2011 (tB).