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PINGUIN Studie der Forschergruppe Diabetes in München

Kooperierende Ärztinnen und Ärzte gesucht!

 

München (28. Januar 2009) – 61 von 100 Frauen mit Insulin pflichtigem Schwangerschaftsdiabetes erkranken innerhalb von drei Jahren nach der Entbindung an einem Typ 2 Diabetes mellitus. Deshalb führt die Forschergruppe Diabetes unter der Leitung von Prof. Anette-Gabriele Ziegler eine postpartale Intervention bei Gestationsdiabetikerinnen unter Insulintherapie durch – die PINGUIN Studie. PINGUIN ist eine randomisierte, Placebo-kontrollierte, doppelblinde Interventionsstudie. Sie soll die Entwicklung zum Typ 2 Diabetes verhindern. Deutschlandweit überweisen bereits neun kooperierende Krankenhäuser und sieben niedergelassene Ärzte Frauen, die in ihrer letzten Schwangerschaft Diabetes hatten und Insulin spritzen mussten. Die Studie läuft seit Februar 2008 und viele Probandinnen haben Ihre halbjährige Untersuchung bereits durchlaufen.

 

Die Forschergruppe Diabetes behandelt die Studienteilnehmerinnen mit dem neuen und seit September 2007 auf dem deutschen Markt zugelassenen Medikament Vildagliptin (Galvus®). Des weiteren berät das PINGUIN Team die teilnehmenden Frauen zu Ernährung und gesundem Lebensstil. Vildagliptin gehört in die Medikamentengruppe der DPP-4 Inhibitoren. Es verlängert die Wirkung des körpereigenen Hormons Glucagon-like-peptide 1 (GLP-1). Die Dünndarmzellen sekretieren GLP-1 nach Nahrungsaufnahme und erhöhen damit die Insulinproduktion des Organismus‘.
Zusätzlich soll Vildagliptin die ß-Zellen des Pankreas schützen und regenerieren, so dass man es präventiv einsetzen kann.
Die Studienteilnehmerinnen nehmen Vildagliptin einmal täglich am Morgen als Tablette ein. Es ist ein sehr nebenwirkungsarmes Medikament. Bei den teilnehmenden Frauen sind, wie erwartet, keine Nebenwirkungen aufgetreten und sie vertragen den Wirkstoff sehr gut.
Die Behandlung im Rahmen der PINGUIN Studie beginnt spätestens neun Monate nach Entbindung und dauert zwei Jahre. Darauf folgt ein Jahr Beobachtung, um den erwarteten Effekt feststellen zu können. Das Studienteam betreut die Probandinnen intensiv. Auf diese Weise können sowohl eine mögliche Diabeteserkrankung als auch andere Erkrankungen des metabolischen Syndroms (zum Beispiel Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung) frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Unterstützung erhält die Forschergruppe Diabetes durch den Verein zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Kommunikation im Bereich Diabetologie e.V.

Das PINGUIN Team arbeitet mit kooperierenden Kliniken und niedergelassenen Ärzten aus München und Umland, aber auch aus weiterer Entfernung zusammen. Sie machen ihre Patientinnen auf die Studie aufmerksam, stellen den Kontakt zum PINGUIN Team her oder übernehmen einzelne Kontrolluntersuchungen bei Patientinnen. Dadurch wird die Studienteilnahme für die Frauen vereinfacht und ihnen bleibt der Weg nach München erspart. Die Teilnahme an der Studie ist für die Frauen kostenlos.

Gerne können auch Sie kooperierende/r Arzt/Ärztin der Forschergruppe Diabetes werden, da das PINGUIN Team noch weiterhin Patientinnen für die Studie sucht. Kooperierende Ärztinnen und Ärzte erhalten eine Aufwandsentschädigung.

Interessierte melden sich bitte bei der

Forschergruppe Diabetes
PINGUIN Team
Kölner Platz 1, 80804 München
Telefon: 089-3068 2917
eMail:
pinguin@lrz.uni-muenchen.de

 

 

 

Abb. 1: Risiko eines Diabetes für Schwangerschaftsdiabetikerinnen nach Entbindung. 

 

Abb. 1: Risiko eines Diabetes für Schwangerschaftsdiabetikerinnen nach Entbindung.

 

 

Abb.2: Risiko eines Diabetes bei Behandlung mit Insulin im Vergleich zu Diät. Photos: Forschergruppe Diabetes

 

Abb.2:  Risiko eines Diabetes bei Behandlung mit Insulin im Vergleich zu Diät. Photos: Forschergruppe Diabetes

 

 


 

Quelle: Pressemitteilung der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München vom 28.01.2009.

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