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Pneumokokken – Die Impfung zum 60. Geburtstag!
Impfmanagement ist gefragt!
Hamburg (4. März 2011) – Das hohe Risiko von Pneumokokken-Erkrankungen wird bei Älteren häufig unterschätzt. Gerade Pneumokokken-Pneumonien nehmen mit steigendem Alter zu und können dramatische Verläufe bis zum Tod nach sich ziehen1. Trotz STIKO-Empfehlung2 haben über 75 % der Deutschen über 60 Jahren keine Pneumokokken-Impfung.3 Häufig ist der Grund ganz banal: Die Betroffenen kennen die Impfung nicht.4 Impfmanagement ist hier also gefragt. Der Nutzen der Pneumokokken-Impfung bei Älteren konnte gerade wieder in einer Placebokontrollierten Studie bestätigt werden. Unter den Geimpften gab es einen signifikanten Rückgang der Inzidenz von Pneumokokken-Pneumonien von 64 %*.5
Noch zu selten wird allein das Alter als Indikation für eine Impfung gesehen, erläuterte Prof. Weinke, Potsdam auf einer Pressekonferenz von Sanofi Pasteur MSD. Doch gerade ältere Menschen sind durch invasive Pneumokokken-Erkrankungen besonders gefährdet. Jedes Jahr gibt es in Deutschland schätzungsweise bis zu 12.000 Todesfälle durch schwere Pneumokokken-Erkrankungen und bis zu 135.000 Krankenhausaufenthalte.2 Dabei betreffen 80-90 % der Todesfälle über 60-Jährige.1
Die Pneumokokken-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) für Säuglinge und Kleinkinder sowie Senioren ab 60 Jahren und altersunabhängig für Personen mit chronischen Erkrankungen wie z.B. Asthma, COPD, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen.2 Trotzdem haben bisher über 75 % der Deutschen über 60 Jahre noch keine Pneumokokken-Impfung erhalten.3 Denn die Impfung ist wenig bekannt: In einer bundesweiten Querschnittsstudie des Robert Koch-Institutes stellte sich heraus, dass 59 % aller Risikopersonen nicht wissen, dass die Impfung existiert. Die Studie zeigt aber auch, dass 44 % der ungeimpften Befragten sich auf Anraten des Arztes impfen lassen würden, obwohl sie dies vorher nicht geplant hatten.4 Die Empfehlung des Arztes ist hier also entscheidend.
Impfmanagement ist gerade bei der Pneumokokken-Impfung gefragt, erläuterte Prof. Wahle aus Münster. Schon bei der Terminvergabe können die Patienten gebeten werden, ihr Impfbuch mitzubringen. Dies ist umso wichtiger bei den Patienten, die nur selten z.B. zu Routine-Check-ups in die Praxis kommen. So können die Patienten gezielt auf Impflücken angesprochen werden. Auch die Durchführung von speziellen Impftagen hat sich in der Praxis bewährt. Die Impfung kann ganzjährig erfolgen, ist also an keine bestimmte Saison gebunden.
Der derzeit einzige zugelassene Pneumokokken-Impfstoff für Erwachsene ist der Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff Pneumovax®23.# Der Impfstoff enthält hochgereinigte Kapselpolysaccharide von 23 Pneumokokken-Serotypen, die etwa 90 % der schweren Pneumokokken-Erkrankungen verursachen.7
Die hervorragende Wirksamkeit von Pneumovax®23 ist in zahlreichen Studien belegt. Wie gerade Ältere von der Impfung profitieren können, zeigt eine aktuelle Studie mit Bewohnern eines Seniorenheimes in Japan. Es handelt sich um eine randomisierte, doppelblinde, plazebo-kontrollierte Studie, in die insgesamt 1.006 Studienteilnehmer im Alter von 55 bis 105 Jahren eingeschlossen waren. 502 der Teilnehmer erhielten zu Beginn der Studie den 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoff (Pneumovax®23), 504 bekamen Plazebo.4
Jeder sechste Studienteilnehmer (63 Geimpfte und 104 Ungeimpfte) entwickelte im Verlauf der Studie eine radiologisch gesicherte Lungenentzündung. Unter den Geimpften gab es einen signifikanten Rückgang der Inzidenz von Pneumokokken-Pneumonien von 64 %.* Besonders entscheidend wirkte sich die Impfung auf die Mortalität an Pneumokokken-Pneumonien aus. Bei den Ungeimpften verstarb über ein Drittel (35,1 %) an der Pneumonie, bei den Geimpften verlief keine einzige Pneumokokken-Pneumonie tödlich (p<0,01).4
Anmerkungen
* Rückgang der Inzidenz der Pneumokokken-Pneumonie (bezogen auf 1.000 Personenjahre; 95% KI [32; 81].
# Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff zugelassen ab einem Alter von 2 Jahren. Die Standardimpfung von Säuglingen und Kleinkindern erfolgt mit einem Pneumokokken-Konjugatimpfstoff.
Abb.: Pneumokokken-Erreger. Photo: Sanofi Pasteur MSD
Referenzen
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Reinert RR et al. Positionspapier: Für höhere Impfraten gegen Pneumokokken-Erkrankungen, Aachen 2004.
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Robert Koch-Institut. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI. Stand: Juli 2010. Epidemiologisches Bulletin 2010;30:279-298.
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Kanthar Health, 2009. Für Deutschland repräsentative Telefonumfrage (500 Interviews). Antwort auf die Frage: Sind Sie gegen Lungenentzündungen geimpft? Befragt wurden Personen über 60 Jahren, die angaben, sich impfen zu lassen.
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Robert Koch-Institut. Teilnahme an Influenza- und Pneumokokken-Schutzimpfung. Bundesweite Querschnittsstudie zur Situation der Saison 2001/2002. Epidemiologisches Bulletin 2002;Nr.16:127-134.
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Maruyama T et al. Efficacy of 23-valent pneumococcal vaccine in preventing pneumonia and improving survival in nursing home residents: double blind, randomised and placebocontrolled trial. BMJ 2010;340:c1004.
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Fachinformation Pneumovax® 23, Stand: Mai 2010.
Über Sanofi Pasteur MSD (SPMSD)
SPMSD ist ein europäisches Gemeinschaftsunternehmen von Sanofi Pasteur und Merck & Co. Inc.: Wir haben uns als Einzige ausschließlich auf Herstellung und Vertrieb von Impfstoffen spezialisiert. Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen – mit unseren Produkten schützen wir Menschen aller Altersklassen vor 20 Infektionskrankheiten. Weltweit arbeiten Forscherteams an der Entwicklung neuer und der Verbesserung bewährter Impfstoffe. Dabei ist es Ziel, deren Wirksamkeit, Verträglichkeit und Akzeptanz ständig zu verbessern.
Quelle: Pressegespräch der Firma Sanofi Pasteur MSD zum Thema „Pneumokokken: Die Impfung zum 60. Geburtstag!“ am 04.03.2011 in Hamburg (MCG-Medical Consulting Group”) (tB).