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Onkopti ‑ Onkologische Therapieprotokolle im Internet
Leitlinie leicht gemacht
Prof. Dr. med. Hartmut Link
Berlin (20. Februar 2014) – Die febrile Neutropenie (FN) nach Chemotherapie als erstes Zeichen einer lebensbedrohlichen Infektion ist definiert durch Fieber von 38,3 °C und höher oder 38,0 °C über 1h oder 2x innerhalb von 12 Stunden, bei neutrophilen Granulozyten unter 1.000/μl. Bei stationärer Aufnahme wegen FN liegt die Mortalität ohne Begleiterkrankungen bei 1,2 % und bei nachgewiesener Infektion bei 4,9 %. Mit einer oder zwei Komorbiditäten steigen diese Raten auf 6,7 / 14,7 % bzw. 12,9 / 28,9 % 2. Weitere Folgen der FN sind Reduktion von Chemotherapiedosis und Therapieverschiebung, wodurch die Mortalität durch die maligne Erkrankung ansteigen kann 3.
G‑CSF zur Reduktion der Inzidenz der FN wird durch Leitlinien vorgegeben 4-6. Wenn das Risiko der FN größer/gleich 20 % beträgt, dann ist immer eine G-CSF-Gabe erforderlich, bei einem Risiko unter 10 % nicht, außer wenn nach einem Chemotherapiezyklus Probleme durch Neutropenie auftraten. Wenn das FN Risiko zwischen 10 und 20 % liegt, dann sind patientenspezifische Faktoren entscheidend, siehe Abbildung.
Abb. 1: EORTC-Leitlinie zur G-CSF-Prophylaxe
Die wichtigen Angaben zur febrilen Neutropenie nach den üblichen Chemotherapieprotokollen sind aus den Originalpublikationen zu entnehmen, aber für die tägliche Praxis oft nicht verfügbar, da sie auch in den Leitlinien nicht leicht zu finden und umsetzbar sind. Onkopti (www.onkopti.de) ist eine internetbasierte relationale Datenbank mit modular zusammengesetzten Therapieprotokollen der Onkologie. Das Onkopti-Projekt wird im Rahmen der AIO der Deutschen Krebsgesellschaft in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut IESE in Kaiserslautern entwickelt. Ziel ist die rasche Erstellung und Verfügbarkeit von Therapieprotokollen im Internet. Basierend auf Originalpublikationen enthält die Datenbank alle relevanten Protokollbestandteile, einschließlich der Angaben zur Toxizität wie Risiko der febrilen Neutropenie, Anämie, Emesis-Risiko etc. Die entsprechend erforderliche standardisierte Supportivtherapie wie die G-CSF-Gabe wird mit den Protokollen definiert. Bei der ausführlichen Protokollsicht wird auch die Supportivtherapie wie die GCSF-Gabe dargestellt. Die standardisierte Analyse und Darstellung von Therapieprotokollen soll auch die Umsetzung von Leitlinien der Supportivtherapie erleichtern.
Literaturverweise
- Common Terminology Criteria for Adverse Events (CTCAE) Version 4. 0, http://evs.nci.nih.gov/ftp1/CTCAE/CTCAE_4.03_2010-06-14_QuickReference_5x7.pdf (2010).
- Kuderer, N. M., Dale, D. C., Crawford, J., Cosler, L. E. & Lyman, G. H. Mortality, morbidity, and cost associated with febrile neutropenia in adult cancer patients. Cancer. 106, 2258 2266 (2006).
- Lyman, G. H. et al. The impact of the granulocyte colony‑stimulating factor an chemotherapy dose intensity and cancer survival: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Annals of Oncology 24, 2475-2484 (2013).
- Aapro, M. S. et al. 2010 update of EORTC guidelines for the use of granulocyte-colony stimulating factor to reduce the incidence of chemotherapy-induced febrile neutropenia in adult patients with lymphoproliferative disorders and solid tumours. Eur J Cancer 47, 8-32 (2011).
- Flowers, C. R. et al. Antimicrobial prophylaxis and outpatient management of fever and neutropenia in adults treated for malignancy: American Society of Clinical Oncology clinical practice guideline. J Clin Onco131, 794-810, doi:10.1200/jco.2012.45.8661 (2013).
- Engelhard, M. et al. Hämatopoetische Wachstumsfaktoren. DGHO, Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (2009). http://www.dgho-onkopedia.de/onkopedia/leitlinien/behandlung-mit-haematopoetischen-wachstumsfaktoren
Quelle: Symposium der Firma Teva zum Thema “G-CSF optimieren = Therapie optimieren” am 20.02.014 in Berlin, anlässlich des 31. Deutschen Krebskongresses (tB).