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Endoskopische Rundumversorgung bei Sodbrennen –
ein Beispiel für Frühdiagnostik und minimal-invasive Therapie
Von Prof. Dr. Thomas Rösch
Hamburg (6. November 2008) – Sodbrennen – im Fachbegriff Refluxkrankheit – ist häufig, etwa 25 Prozent aller Amerikaner haben wöchentliche Beschwerden, 7 Prozent sogar täglich; in Deutschland entwickeln sich die Zahlen in eine ähnliche Richtung. Patienten mit Sodbrennen sollten sich wenigstens einmal einer Endoskopie unterziehen, um den Zustand der Speiseröhre und des Übergangs zum Magen zu betrachten. Einige der Patienten mit Reflux haben entzündliche Veränderungen der Speiseröhre und bedürfen einer intensivierten medikamentösen Therapie. Eine kleine Gruppe von Refluxpatienten entwickelt Schleimhautveränderungen, die als Barrett-Ösophagus bezeichnet werden, und die den Ersatz der Speiseröhrenschleimhaut durch ein dünndarmähnliches Oberflächengewebe bedeutet. Eine solche Schleimhaut verträgt scheinbar die Säure besser, jedoch besteht ein etwas erhöhtes Risiko, Speiseröhrenkrebs zu entwickeln.
All diese Veränderungen werden von der modernen Hochleistungsendoskopie treffsicher erkannt. Vergrößerungen und Strukturanhebungen tragen dazu bei, auch diskrete Schleimhautveränderungen und sehr frühe Formen von Entzündung und Entartung präzise zu erkennen. Neuere Sonden, die mit gebündeltem Laserlicht arbeiten, erlauben es sogar, von verdächtigen Stellen Zellbilder zu entnehmen, um die Diagnostik weiter zu verfeinern und zu fokussieren.
Die meisten Patienten sind mit säurehemmenden Medikamenten gut versorgt. Die Endoskopie bietet jedoch auch im Bereich der Behandlung Möglichkeiten: Mehrere endoskopische Verfahren wurden in den letzten Jahren für Patienten entwickelt, die beispielsweise Medikamente langfristig nicht vertragen oder nicht einnehmen wollen: Eine dieser neuesten Methoden, ist die „Endoluminale Fundoplication“, durch eine Art innerer Ringbildung verstärkt sie den erschlafften Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen. Nach ersten Studien-Ergebnissen ist dieses Verfahren Erfolg versprechend, auch wenn noch Langzeit-Resultate abgewartet werden müssen. Der ENDO CLUB NORD zeigt die Entwicklung dieser neuen Methode und überträgt in Live-Demonstrationen Ausschnitte der Behandlung.
Auch die Überwachung des so genannten Barrett-Ösophagus wird live in der Anwendung gezeigt: Mit Hilfe von den neuesten hochauflösenden Endoskopen und Mikroskopie-Sonden können kaum sichtbare und frühe bösartige Veränderungen identifiziert und eingekreist werden. Prof. Dr. Nib Soehendra stellt beim ENDO CLUB NORD auch die endoskopische Ausschälung von innen dar, ganz ohne Zugang von außen und ohne Narben, ebenso wie die anschließende Radiofrequenz-Behandlung der restlichen Barrett-Schleimhaut.
Zusammenfassend bietet die moderne diagnostische und therapeutische Endoskopie für Patienten mit Sodbrennen vielfältige Möglichkeiten der Diagnostik, Früherkennung und Behandlung der Refluxerkrankung und ihrer Folgen. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf werden diese Methoden verfeinert und ausgebaut, um für die Patienten die beste individuelle Betreuung zu erreichen. Die Forschungsschwerpunkte werden für diesen Bereich auf Markerentwicklung bei der Bildgebung – um diskrete und frühe Veränderungen zuverlässig sichtbar zu machen – und der Erweiterung der minimal-invasiven Therapie gemeinsam mit der chirurgischen Klinik liegen. Von solchen Neuerungen werden und sollen auch Patienten mit anderen Erkrankungen im Bereich des Magen-Darm-Trakt profitieren.
Referent
Prof. Dr. Thomas Rösch
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie
Martinistraße 52 – 20246 Hamburg
eMail: info@uke.uni-hamburg.de
Quelle: Pressekonferenz des ENDO CLUBs NORD am 06.11.2008 in Hamburg (John Warning Corporate Communications) (tB).