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Rheumatoide Arthritis

Bessere Schmerzlinderung unter Etoricoxib als unter Naproxen

 

Berlin (23. Oktober 2009) – Die Ergebnisse einer neuen Post-hoc-Analyse aus drei plazebokontrollierten, 12-wöchigen klinischen Studien sagen aus, dass mit Etoricoxib bei einem größeren Anteil der Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) eine 50-prozentige Schmerzreduktion erreicht und aufrecht erhalten werden konnte als mit Naproxen 1000 mg. (1) Bei dieser gepoolten Post-hoc-Analyse wurden die Patientendaten auf individueller Ebene untersucht und die Number Needed to Treat (NNT) für verschiedene Zielparameter berechnet, darunter der TJC (Tender Joint Count, Zahl der druckschmerzempfindlichen Gelenke), der SJC (Swollen Joint Count, Zahl der geschwollenen Gelenke), der Stanford Health Assessment Questionnaire (HAQ) und der ACR20. (A) (1) Die Studienergebnisse wurden auf dem 6. im Dreijahresabstand stattfindenden Kongress der European Federation of Chapters for the International Association for the Study of Pain (EFIC) vorgestellt.


Der neuen Analyse zufolge konnten mit ARCOXIA® 90 mg bei einem höheren Prozentsatz der Patienten deutliche Besserungen (50-prozentige Reduktion) der Schmerzen, des TJC, des SJC und des HAQ bei allen gemessenen Zeitpunkten sowie des ACR20 nach zwölf Wochen erzielt werden als mit Naproxen 1000 mg.1 Die maximale Schmerzreduktion wurde nach zwei Wochen beobachtet und hielt über die gesamte zwölfwöchige Studiendauer an. Für eine 50-prozentige Schmerzreduktion über 12 Wochen lag die NNT für ARCOXIA® 90 mg bei 5,9 (n=813, 95-%-Konfidenzintervall (KI) [4,7; 7,9]), der Vergleichswert für Patienten, die Naproxen 1000 mg erhielten, dagegen bei 8,9 (n=346, 95-%-KI [5,9; 17,6]). Diese Ergebnisse legen nahe, dass im Vergleich zu ARCOXIA® drei weitere Patienten mit Naproxen 1000 mg behandelt werden müssen, um dieselbe Schmerzreduktion gegenüber Plazebo zu erreichen. Auch die NNT zum Erreichen einer 15-, 30- und 70-prozentigen Schmerzreduktion nach den Wochen 2, 8 und 12 war unter ARCOXIA® niedriger als unter Naproxen 1000 mg. (1)

„Die longitudinalen NNT-Analysen liefern den Ärzten wichtige Daten über die Wahrscheinlichkeit, welche Verbesserungen mit verschiedenen Therapien erreicht werden können und um diese gegen die bekannten Risiken abwägen zu können“, (1) sagte Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner. „Bei dieser Analyse konnte für Etoricoxib über alle untersuchten Endpunkte ein größerer Anteil an Patienten ermittelt werden, die auf die Schmerzmedikation angesprochen haben.“ (1)

Ergebnisse und Design der einzelnen Studien

Eine der bei der Analyse ausgewerteten Studien zeigte, dass eine einmal tägliche Dosis von ARCOXIA® 90 mg Schmerz und Entzündung bei rheumatoider Arthritis bei allen primären Zielparametern signifikant stärker als Naproxen 500 mg zweimal täglich bzw. Plazebo verringern konnte (p<0,05). Die zweite Studie der Analyse, deren Design mit der ersten Studie identisch war, zeigte, dass ARCOXIA® 90 mg einmal täglich wirksamer als Plazebo war und eine vergleichbare Wirksamkeit wie Naproxen 500 mg zweimal täglich aufwies. Im Vergleich zu den Patienten unter Plazebo wurden bei den Patienten unter ARCOXIA® und Naproxen signifikante Verbesserungen in allen Wirksamkeitsparametern verzeichnet (p<0,05). Das Ansprechen auf die Behandlung war in der Gruppe unter ARCOXIA® und unter Naproxen bei allen Parametern ähnlich.

Bei diesen beiden Studien handelte es sich um randomisierte, doppelblinde Studien an 891 bzw. 816 Patienten, in denen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von ARCOXIA® 90 mg, Naproxen 500 mg zweimal täglich und Plazebo zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis über zwölf Wochen verglichen wurden.3 Zur Beurteilung der primären Zielparameter erfolgte in beiden Studien u. a. eine Bewertung der Gelenkentzündung anhand der Anzahl der druckschmerzempfindlichen und geschwollenen Gelenke sowie eine Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch Patient und Prüfarzt.

Die dritte Studie war eine 12-wöchige, randomisierte, doppelbinde, plazebokontrollierte Dosisfindungs- und Verträglichkeitsstudie mit Etoricoxib bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Als primärer Endpunkt wurde der Anteil der Patienten ermittelt, welche die ACR20-Kriterien erreichten und die 12-wöchige Behandlungsphase abschlossen.

ARCOXIA®, eines der am häufigsten in Studien untersuchten Cox-2-selektiven Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), ist in mehr als 70 Ländern zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen mit Schmerzen erhältlich. Es sorgt nachweislich für eine schnelle und lang anhaltende Linderung sowohl chronischer als auch akuter Gelenkschmerzen. (2)

Analysedesign

In die gepoolte Post-hoc-Analyse wurden drei plazebokontrollierte, 12-wöchige Studien mit ARCOXIA® 90 mg bei Patienten mit rheumatoider Arthritis einbezogen. (1)

Primäres Ziel der Analyse war die Bewertung der Erfolgsstabilität einer Behandlung mit ARCOXIA® bei RA-Patienten im Studienverlauf, wobei die individuellen Patientendaten mit den Mittelwerten der Population verglichen wurden. In der Untersuchung wurden die NNTs für die wichtigsten Studienendpunkte zu verschiedenen Zeitpunkten während der Behandlungsphase berechnet. Zu diesen Endpunkten zählten der Prozentsatz der Schmerzlinderung auf Basis der Gesamtschmerzerfassung (Global Pain Assessment), TJC und SJC, HAQ und ACR20. Der Anteil der Patienten, die eine 15-, 30-, 50- und 70-prozentige Schmerzreduktion erreichten, wurde in beiden Behandlungsgruppen nach den Wochen 2, 8 und 12 berechnet. Der Anteil der Patienten, die bei TJC, SJC und HAQ eine 30-, 50- und 70-prozentige Verbesserung erreichten, wurde ebenfalls nach den Wochen 2, 8 und 12 berechnet. ACR20 wurde nach Woche 12 ermittelt. Patienten, die die Teilnahme an einer der drei Studien aus einem beliebigen Grund beendeten, wurden vom Zeitpunkt des Studienabbruchs bis zum Ende des Studienzeitraums mit 0 % Verbesserung gewertet. (1)


Anmerkung

 

A) Die ACR-Response-Kriterien des American College of Rheumatology bewerten, ob es durch die Therapie zu einer Besserung von vordefinierten Symptomen wie Gelenkschmerz, Gelenkschwellung oder Funktionsbeeinträchtigung gekommen ist. Eine mindestens 20%-Verbesserung entspricht einer ACR20-Response ( ACR20 ).

 

Literatur

 

  • 1. Moore AR et al. „Longitudinal Numbers-Needed-to-Treat (NNT) Analyses of Analgesic Treatments to Achieve Varying Treatment Response Levels and Stability Over Time“ MSD-Poster, vorgestellt auf dem 6. Kongress der European Federation of IASP Chapters (EFIC),. Lissabon/Portugal im September 2009.
    2. Fachinformation zu ARCOXIA®.
  • 3. Matsumoto AK, Melian A, Mandel DR, et al. A randomized, controlled, clinical trial of etoricoxib in the treatment of rheumatoid arthritis. Journal of Rheumatology. 2002 Aug;29(8):1623-30
  • 4. Collantes E, Curtis P, Lee K, et al. A multinational randomized, controlled, clinical trial of etoricoxib in the treatment of rheumatoid arthritis, BMC Family Practice. 2002; 3:10.

 

 

Abbildung

 

Maßnahmen zur Risikominderung bei NSAR-Therapie. Photo: MSD 

 

Abb.: Maßnahmen zur Risikominderung bei NSAR-Therapie

 


Quelle: Symposium der Firma MSD zum Thema "Orthopädie heute: mehr als Knochen und Gelenke" am 23.10.2009 in Berlin (tB).

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