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Die Meilensteinstudie CLARINET® belegt Senkung des Risikos für Progression oder Tod um 53 Prozent sowie eine Antitumor-Wirksamkeit in fast allen untersuchten Subgruppen
Somatuline Autogel® 120 mg erhält Zulassung für die Antitumor-Therapie gastroenteropankreatischer neuroendokriner Tumoren
Frankfurt am Main (22. April 2015) – Die deutsche Tochtergesellschaft der Ipsen Pharma GmbH (Euronext: IPN; ADR: IPSEY) gab heute bekannt, dass im EU-Verfahren empfohlen wurde, für Somatuline Autogel® 120 mg (Lanreotid) (im Folgenden Somatuline®) eine neue Indikation zu bewilligen. Die Zulassung für das Vereinigte Königreich war am 27. Februar 2015 verkündet worden; für Deutschland wurde die neue Zulassung am 3. März 2015 durch die EU-Kommission und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bekannt gegeben.
Damit ist Somatuline® jetzt auch in Deutschland zur Antitumor-Therapie von Erwachsenen mit inoperablen, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (GEP-NET) mit Ursprung im Pankreas und Mitteldarm sowie unbekannter Primärlokalisation (Enddarm ausgeschlossen) zugelassen. Die Indikation umfasst Tumoren mit einem Grading von G1 und G2 (Ki-67-Proliferationsindex bis zu 10 Prozent).
„Ich freue mich sehr über die Zulassung von Somatuline Autogel® 120 mg in dieser neuen Indikation, die ein Zeugnis für die wissenschaftliche Qualität unserer klinischen Ergebnisse darstellt“, so Joachim Koops, Geschäftsführer der Ipsen Pharma GmbH. „Ipsen kann nun in Deutschland die erste Antitumor-Therapie einführen, die sowohl zur Behandlung pankreatischer als auch gastrointestinaler neuroendokriner Tumoren zugelassen ist. Dies ist ein wesentlicher Fortschritt in der Therapie dieser Krebsform, von der hierzulande tausende Menschen betroffen sind. Die Markteinführung von Somatuline® in dieser Indikation beginnt im März 2015.“
Die bisherige Zulassung des Wirkstoffs bei GEP-NET war in Deutschland auf die Behandlung der Symptome von Karzinoiden, also hormonell aktiven neuroendokrinen Tumoren des Magen-Darm-Bereichs beschränkt. Die jetzige neue Indikation basiert auf den Ergebnissen der klinischen Phase-III-Studie CLARINET®, die nun auch die Antitumor-Wirkung von Somatuline Autogel® 120 mg bei der Behandlung von Patienten mit GEP-NET nachgewiesen hat. (1)
Somatuline Autogel® 120 mg senkt Risiko für Progression oder Tod um 53 Prozent
CLARINET® (Controlled Study of Lanreotide Antiproliferative Response in Neuroendocrine Tumors) war eine 96-wöchige internationale, randomisierte, placebo-kontrollierte Doppelblindstudie, die 204 erwachsene Patienten mit nicht resezierbaren, funktionell inaktiven NET des Pankreas (44 %), Mitteldarms (36 %), Hinterdarms (7 %) oder unbekannter Primärlokalisation (13 %) einschloss. Die Tumoren hatten ein Grading von G1 oder G2 (Ki-67-Proliferationsindex bis zu 10 Prozent). Ein Drittel der Teilnehmer wies eine hepatische Tumorlast von mehr als 25 Prozent auf. Bei 96 Prozent der Patienten lag innerhalb von drei bis sechs Monaten vor der Randomisierung keine Tumorprogression vor. In Abständen von 28 Tagen wurden 101 Patienten mit Somatuline Autogel® 120 mg behandelt, während 103 Teilnehmer Placebo erhielten. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).
Während das mediane PFS unter Placebo 18 Monate betrug, war es unter Somatuline Autogel® nach 96 Wochen noch nicht erreicht (p<0,001). Damit verringerte Somatuline Autogel® das Risiko für Tumorprogression oder Tod im Vergleich zu Placebo signifikant um 53 Prozent (HR=0,47). Die signifikanten Vorteile hinsichtlich des PFS gegenüber Placebo wurden in allen relevanten Subgruppen beobachtet, d. h. sie waren unabhängig von der Lokalisation im Pankreas oder Mitteldarm, dem Grading (G1 oder G2 (<Ki-67 bis zu 10 Prozent)) oder der hepatischen Tumorlast (≤ bzw. >25 %). Die aus CLARINET® erhaltenen Verträglichkeitsdaten entsprachen dem bekannten Verträglichkeitsprofil von Somatuline Autogel®. Häufigste behandlungsbedingte Nebenwirkungen in der Verumgruppe waren Diarrhoe (26 %), abdominaler Schmerz (14 %) und Cholelithiasis (10 %).1
Über CLARINET®
CLARINET® ist eine internationale, randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie der antiproliferativen Reaktion von Patienten mit enteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren auf Somatuline Autogel® 120 mg (ClinicalTrials.gov NCT00353496). Diese 96-wöchige, multizentrische Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Neuroendokrine Tumoren Großbritanniens und Irlands (UKI NETS) und der Europäischen Gesellschaft für Neuroendokrine Tumoren (ENETS) durchgeführt und gilt als die größte Studie in dieser Patientenpopulation.
Insgesamt 204 Patienten von 48 Zentren aus 14 Ländern mit gut oder moderat differenzierten, nicht funktionellen enteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren und einem Proliferationsindex (Ki-67) von <10 Prozent wurden randomisiert und erhielten entweder eine Behandlung mit Somatuline Autogel® 120 mg (n=101) oder Placebo (n=103). Zum Zeitpunkt der Rekrutierung wurden die Primärtumoren in der Bauchspeicheldrüse (44 %), im Mitteldarm (36 %), Hinterdarm (7 %) oder an unbekannter Stelle (13 %) lokalisiert. 30 Prozent der Patienten hatten einen Ki-67 von drei bis zehn Prozent, 33 Prozent wiesen eine hepatische Tumorlast von >25 Prozent auf. Der primäre Endpunkt war die Zeit entweder bis zur Progression der Erkrankung (zentral beurteilt unter Verwendung der Kriterien für die Bewertung des Ansprechens der Behandlung bei soliden Tumoren, RECIST 1.0) oder bis
zum Tod. Baseline wurden zwei Computer- oder Magnetresonanztomographie-Untersuchungen (zwölf bis 24 Wochen) durchgeführt, gefolgt von zusätzlichen Scans im Abstand von zwölf Wochen – während des ersten Jahres – und 24 Wochen – während des zweiten Jahres – über den gesamten Studienzeitraum von 96 Wochen.
Über Somatuline Autogel®
Der Wirkstoff in Somatuline Autogel® ist Lanreotid-Acetat, ein Octapeptid-Analogon des Somatostatins, das die endokrine, exokrine und parakrine Sekretion hemmt. Es hat sich bei der Hemmung der Sekretion von Wachstumshormon (GH) und bestimmten, vom Verdauungssystem ausgeschiedenen Hormonen als wirksam erwiesen. Somatuline Autogel® ist in den Vereinigten Staaten als Somatuline® Depot auf dem Markt und in anderen Ländern, einschließlich mehrerer EU-Mitgliedsstaaten, in denen es über die Marktzulassung verfügt, als Somatuline Autogel®. Somatuline Autogel® wurde ursprünglich für die Behandlung der Akromegalie entwickelt und wird dafür weiterhin in vielen Ländern, einschließlich den Vereinigten Staaten, eingesetzt, wo es für die langfristige Behandlung von Patienten mit Akromegalie indiziert ist, die auf eine operative und/oder Strahlentherapie ungenügend ansprachen oder damit nicht behandelt werden konnten.
Nach der Zulassung durch die US-amerikanische FDA im Dezember 2014 hat auch die Zulassungsbehörde der EU für die 28 Mitgliedsstaaten der EU die Therapie von neuroendokrinen Tumoren (NET) des Pankreas und Mitteldarms als neue Indikation für Somatuline Autogel® empfohlen. Die Zulassung wurde am 27. Februar 2015 für Großbritannien ausgesprochen und am 3. März 2015 für Deutschland.
Wichtige Sicherheitsinformationen zu Somatuline Autogel® (2)
Die am häufigsten berichteten Arzneimittelnebenwirkungen nach einer Behandlung mit Lanreotid sind Magen-Darm-Störungen und Cholelithiasis. Darüber hinaus wurde über Veränderungen der Glukoseregulation, der Konzentration der Leberenzyme, Veränderungen der Herzfrequenz, der Injektionsstelle und allergische Reaktionen berichtet. Die Produktinformationen enthalten eine vollständige Auflistung der unerwünschten Nebenwirkungen, Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen sowie Kontraindikationen für die Verwendung und sind zu Rate zu ziehen.
Das empfohlene Dosierungsintervall zur Tumorkontrolle ist eine Injektion Somatuline Autogel® 120 mg alle 28 Tage. Zur Tumorkontrolle sollte die Behandlung mit Somatuline Autogel® solange wie nötig fortgesetzt werden.
Über gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren
Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) sind gravierende und seltene Tumorentitäten. Sie bilden eine heterogene Gruppe von Tumoren, die häufig aus Zellen im Magen-Darm-Trakt und der Bauchspeicheldrüse entstehen. Obwohl sie selten vorkommen, ist ihr Auftreten angestiegen (Steigerung um das 4- bis 6-fache in den vergangenen 30 Jahren).3 Sie verfügen über die Fähigkeit, funktionelle Amine und Peptide abzusondern. Je nach Art und Menge dieser biologisch aktiven Substanzen können sie zu einem klinischen Syndrom führen. GEP-NET können für lange Zeiträume klinisch unauffällig sein und die Diagnose bis zu einer verspäteten Darstellung mit hormonell bedingten Symptomen oder mit Symptomen, bedingt durch einen Masseneffekt des Tumors, z.B. Darmverschluss oder Abdominalschmerzen, verzögern.
About Ipsen
Ipsen is a global specialty-driven pharmaceutical company with total sales exceeding €1.2 billion in 2014. Ipsen’s ambition is to become a leader in specialty healthcare solutions for targeted debilitating diseases. Its development strategy is supported by 3 franchises: neurology, endocrinology and uro-oncology. Moreover, the Group has an active policy of partnerships. Ipsen’s R&D is focused on its innovative and differentiated technological platforms, peptides and toxins. In 2013, R&D expenditure totaled close to €187 million, representing around 15% of Group sales. Moreover, Ipsen also has a significant presence in primary care. The Group has close to 4,600 employees worldwide. Ipsen’s shares are traded on segment A of Euronext Paris (stock code: IPN, ISIN code: FR0010259150) and eligible to the “Service de Règlement Différé” (“SRD”). The Group is part of the SBF 120 index. Ipsen has implemented a Sponsored Level I American Depositary Receipt (ADR) program, which trade on the over-the-counter market in the United States under the symbol IPSEY. For more information on Ipsen, visit www.ipsen.com.
Literatur
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Caplin ME, Pavel M, Ćwikła JB et al. CLARINET Investigators. Lanreotide in metastatic enteropancreatic neuroendocrine tumors. N Engl J Med 2014;371:224-33.
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Fachinformation Somatuline Autogel®, Stand Februar 2015
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Yao JC et al. One hundred years after "carcinoid": epidemiology of and prognostic factors for neuroendocrine tumors in 35,825 cases in the United StatesJ Clin Oncol. 2008 Jun 20;26(18):3063-72. doi: 10.1200/JCO.2007.15.4377.
Quelle: IPSEN Pharma, 22.04.2015 (tB).