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Strategiewechsel bei RA: B-Zell-Therapie mit MabThera
Therapiefortführung erhöht Chance auf Remission
Wiesbaden (20. April 2009) – Die B-Zell-Therapie mit Rituximab (MabThera®) hat sich bei Rheumatoider Arthritis (RA) als überlegene Behandlungsoption nach Versagen des ersten TNF-Hemmers etabliert. Aktuelle Studiendaten belegen für die Infusionstherapie mit Rituximab eine steigende Wirksamkeit und konsistente Sicherheit in der Langzeitbehandlung. Die frühe und konsequente Umstellung der Therapie auf Rituximab erhöht die Chance auf Remission und ermöglicht einen nachhaltigen Stopp der Gelenkzerstörung bei RA-Patienten.
Rituximab konnte als erstes Biologikum nachweisen, die Gelenkzerstörung nach Versagen des ersten TNF-Hemmers, unabhängig von spezifischen Krankheitsmerkmalen der Betroffenen, über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren aufzuhalten. Die 2-Jahres-Röntgendaten(1) von 468 RA-Patienten zeigen, dass die radiologische Progression unter Rituximab signifikant gegenüber Plazebo aufgehalten wurde (1,14 versus 2,81; p=0,0001). „Die Daten der Phase-III-Studie REFLEX belegen für Rituximab nicht nur eine langfristige klinische Effektivität, sondern auch eine deutliche Hemmung der radiologischen Progression in dem schwer zu behandelnden Kollektiv von Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf eine TNF-Blockade“, betonte Professor Dr. Harald Burkhardt, Universitätsklinikum Frankfurt am Main.
Therapiefortführung: Erhöhte Chance auf Remission
Für die Fortführung der Infusionstherapie mit 2 x 1g Rituximab ist eine steigende Wirksamkeit belegt. So zeigt eine Analyse der Daten von 179 Patienten(2) in Woche 24 nach dem dritten Infusionskurs eine Verbesserung in allen Untersuchungsparametern vom ersten bis zum dritten Kurs. Deutliche Steigerungsraten im EULAR- und ACR-Ansprechen und eine Verdoppelung der Remissionsrate von 9 % auf 18 % (Kurs 1-3) untermauern die Effektivität der Therapiefortführung mit Rituximab.
Langzeittherapie mit konstantem Sicherheitsprofil
Die 6-Jahres-Daten von 2.578 Patienten(3) bestätigen darüber hinaus die Langzeitsicherheit von Rituximab. In der Behandlung mit dem B-Zell-Antikörper zeigen sich konsistent niedrige Raten von unerwünschten Ereignissen und schweren Infektionen (Ø 4,31 Ereignisse auf 100 Patientenjahre). Opportunistische Infektionen und Tuberkulosefälle traten nicht auf. „Als Rheumatologe bin ich froh, meinen Patienten mit Rituximab nach Versagen eines TNF-Hemmers eine nachhaltig wirksame und zugleich sichere Therapiealternative anbieten zu können“, sagte Burkhardt.
Klinische Routine bestätigt Studienergebnisse
Der Praxisalltag bestätigt die guten Ergebnisse der klinischen Studien. Die aktuelle Analyse(4) einer bundesweiten nicht interventionellen Studie (NIS) mit Rituximab zeigt, dass bereits nach vier Monaten Behandlung eine DAS-Verbesserung sowie eine deutliche Reduktion des C-reaktiven Proteins (CRP) erzielt wurden, unabhängig von der Anzahl vorheriger anti-TNF-Therapien. Daten aus dem Schweizer Rheumatologie-Register(5,6) belegen zugleich eindrucksvoll, dass die Therapiefortführung mit Rituximab einer Behandlungsfortsetzung mit TNF-Hemmern überlegen ist. Zusätzlich sprechen die Daten(7) für eine Therapiefortführung mit Rituximab, bevor die Krankheitsaktivität wieder auf das Ausgangsniveau vor der Erstbehandlung angestiegen ist. Auch Daten einer spanischen Studie von Navarro et al.(8) sprechen für einen Wechsel der Behandlungsstrategie nach Versagen des ersten TNF-Hemmers: Deren Ergebnisse zeigen EULAR-Ansprechraten bei weniger als 50 Prozent der Patienten drei Monate nach Einsatz eines zweiten TNF-Hemmers. „Mit der konsequenten Fortführung der B-Zell-Therapie können wir erfahrungsgemäß die Beschwerden langfristig kontrollieren und die Gelenkzerstörung hemmen“, resümierte Dr. Frank Behrens, Universitätsklinikum Frankfurt am Main.
B-Zell-Therapie alle sechs Monate einsetzen
Für ein Behandlungsintervall von sechs Monaten sprechen aktuelle Ergebnisse der SUNRISE-Studie(9). 475 Patienten, die einmalig mit 2 x 1g Rituximab vorbehandelt waren, erhielten in Woche 24 randomisiert entweder erneut den Infusionszyklus mit Rituximab oder Plazebo. Patienten, die wiederholt in Woche 24 mit dem Antikörper behandelt wurden, erzielten eine weitere signifikante Verbesserung der Symptome. Patienten ohne Fortführung der B-Zell-Therapie wiesen ein 2-4fach erhöhtes Risiko auf, das Therapieansprechen zu verlieren. In Woche 48 zeigten 60 % der Patienten, die einen weiteren Rituximab-Kurs erhalten hatten, ein ACR70-Ansprechen, gegenüber nur 29 % der Rituximab-Patienten, die mit Plazebo weiterbehandelt worden waren (p=0,037). „Für die Patienten bedeutet die B-Zell-Therapie mit Rituximab vor allem wieder mehr Lebensqualität“, erläuterte Behrens. Diese Erfahrung bestätigt auch die Patientin Frau G., die mit Rituximab behandelt wird: „Ich kann meinen Haushalt jetzt endlich wieder selbstständig organisieren und ein aktives Leben führen.“
Rituximab noch früher einsetzen
Ergebnisse der Phase-III-Studie SERENE(10) zeigen, dass der B-Zell-Antikörper auch bei TNF-Hemmer-naiven Patienten effektiv ist. Signifikant mehr Rituximab-Patienten erreichten nach 24 Wochen im Vergleich zu Plazebo klinisch bedeutsame Symptomverbesserungen. Rituximab erwies sich dabei als gut verträglich. Eine aktuelle Untersuchung mit 185 Patienten(11) belegt, dass alternative Biologika auch nach der B-Zell-Therapie sicher eingesetzt werden können. Die Zulassung von Rituximab zur RA-Therapie nach unzureichendem DMARD-Ansprechen wird für 2010 erwartet.
Quellen
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Cohen S. et al. ACR 2008; Abstract 368
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Keystone E. et al. ACR 2008; Poster 367
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Van Vollenhoven R. et al. ACR 2008; Abstract 361
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Burmester G et al. DGRh 2008; RA3.04
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Finckh A. et al. Arthritis Rheum Vol. 56, No. 5, May 2007; pp 1417-1423
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Finckh A. et al. Ann Rheum Dis 2008; 67 (Suppl II): 127
-
Finckh A. et al. EULAR 200; Präsentation OP0231
-
Navarro et al. Arthritis Rheumatism 2006; 54: abs 873
-
Mease P. J. et al. ACR 2008; Präsentation OP1212
-
Emery P. et al. ACR 2008; Abstract 364
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Genovese M. et al. Ann Rheum Dis; doi:10.1136/ard.2008.101675
Download
Referat Prof. Dr. Harald Burkhardt zum Thema "Status Quo der Rheumatoiden Arthritis":
statement_burkhardt.pdf (31.51 KB) – Abstract
praes_burkhardt.pdf (4.20 MB) – Folien
Referat Dr. Frank Behrens zum Thema "Praktische Aspekte der MabThera-Therapie":
statement_behrens.pdf (24.15 KB) – Abstract
praes_behrens.pdf (1.57 MB) – Folien
wirkmechanismus_rituximab.pdf (211.49 KB) – Wirkmechanismus Rituximab.
Quelle: Presse-Workshop der Firma Roche Pharma zum Thema „Strategiewechsel bei RA: B-Zell-Therapie mit MabThera“ am 20.04.2009 in Wiesbaden (medical relations).