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Erfolgreicher Strategiewechsel bei Rheumatoider Arthritis:

Überlegenheit der B-Zell-Therapie mit MabThera in Langzeitbehandlung und Praxisalltag bestätigt

 

Zwei Infusionen Rituximab, im Abstand von 14 Tagen, lassen die Beschwerden der Rheumatoiden Arthritis über mehrere Monate zurückgehen. Nach 6 Monaten kann die Therapie wiederholt werden. Photo: Roche PharmaFrankfurt am Main (2. Juli 2009) – Die frühe und konsequente Umstellung der Behandlung von Patienten mit Rheuma­toider Arthritis (RA) auf die B-Zell-Therapie mit Rituximab (MabThera®) erhöht die Chance auf Remission und ermöglicht eine nachhaltige Hemmung der radiologischen Progression. Aktuelle Studiendaten vom diesjährigen EULAR-Kongress bestätigen die Überlegenheit von Rituximab in der Therapiefortführung nach Versagen des ersten TNF-Hemmers.


Die B-Zell-Therapie mit Rituximab (RTX), in Kombination mit Methotrexat (MTX), ist nach Versagen eines TNF-Hemmers eine dauerhaft wirksame und zugleich sichere Behandlungs-option. Rituximab konnte als erstes Biologikum nachweisen, die Gelenkzerstörung nach Versagen des ersten TNF-Hem-mers, unabhängig von spezifischen Krankheitsmerk­malen der Betroffenen, über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren aufzuhalten. Auch in der Langzeitbehandlung wurde die radiologische Progression unter Rituximab signi­fikant gegenüber Placebo aufgehalten (1,14 versus 2,81; p = 0,0001), wie die 2-Jahres-Röntgendaten1 von 468 RA-Patienten belegen.

 

Verdoppelte Remission in der Therapiefortführung

Die konsequent fortgeführte Therapie mit Rituximab im Intervall von 6 Monaten erhöht die Chance auf Remission. Dies bestätigen Langzeitdaten der REFLEX-Studie von 179 Patienten2 in Woche 24 nach dem dritten Infusionskurs. Alle Untersuchungsparameter verbesserten sich vom ersten bis zum dritten Kurs. EULAR- und ACR-Ansprechen zeigten signifikante Steigerungsraten und eine Verdoppelung der Remissionsrate von 9 % auf 18 %.

 

Sicherheit in der Langzeittherapie

Dass Rituximab auch in der Therapiefortführung über mehrere Behandlungskurse konstant sicher und gut verträglich ist, zeigen Daten einer umfangreichen Sicherheitsanalyse3, die rund 6.000 Patientenjahre der RTX-Exposition abbilden. Die Rate unerwünschter Ereignisse und schwerer Infektionen blieb im Zeitverlauf über fünf Infusionszyklen konstant niedrig (Ø 4,26 Ereignisse auf 100 Patientenjahre). Die Rate von Infusions­reaktionen, die die häufigste Nebenwirkung bildeten, sank von 25 % nach der ersten Infusion im ersten Zyklus bis auf 5 % im fünften Zyklus. Es wurden keine Tuberkulosefälle, keine opportunistischen Infektionen, keine viralen Reaktivierungen sowie auch kein erhöhtes Malignomrisiko beobachtet. Zusätzlich wurde bestätigt4, dass auch der Einsatz alternativer Biologika nach Rituximab sicher ist. „Für uns als Behandler ist entscheidend, dass wir mit Rituximab nicht nur eine effektive, sondern auch langfristig sichere Therapie einsetzen“, sagte Professor Dr. Hans-Peter Tony, Universitätsklinik Würzburg.

 

Der SIERRA-Studie5 zufolge sollten eine Pneumokokken-Impfung und neue Impfungen, wie die Influenza-Immunisierung, vor Beginn der Therapie mit Rituximab + MTX durchgeführt werden.

 

Im Praxisalltag bestätigt: Überlegene Wirksamkeit

In einer spanischen Beobachtungsstudie6 mit 226 Patienten wurde die Wirksamkeit von Rituximab gegenüber einem zweiten TNF-Hemmer nach Versagen der ersten TNF-Antagonisten über insgesamt drei Jahre untersucht. 52,2 % der RTX-Patienten hatten zuvor einen und 47,8 % mindestens einen zweiten TNF-alpha-Hemmer erhalten (p < 0,0001). Gerade die RA-Patienten, die Rituximab bereits nach Versagen des ersten TNF-Hemmers erhalten haben, wiesen eine signifikant bessere DAS28-Reduk­tion auf (-1,54 versus -0,87; p = 0,002). Zudem erzielten mit 57,6 % signifikant mehr Patienten unter Rituximab eine DAS28-Verbesserung von über 1,2 Einheiten, was nur bei 37,9 % der Patienten unter TNF-Cycling der Fall war (p = 0,012). Der signi­fikant höhere Anteil von Patienten mit moderatem und gutem EULAR-Ansprechen durch RTX (69,5 % vs. 53,2 %; p = 0,037) unterstreicht die therapeutische Überlegenheit zusätzlich.

 

Eine Beobachtungsstudie7 mit 75 Patienten zeigt, dass ein Wechsel zur B-Zell-Therapie nach Versagen eines TNF-Hemmers mit einem schnellen Ansprechen assoziiert und zudem kostengünstiger ist. Die vergleichbare und mitunter bessere Wirksamkeit von Rituximab wird durch die Auswertung der Daten von 667 Patienten des schwedischen STURE-Registers8 untermauert. Auch die aktualisierte Analyse9 des Schweizer Rheumatologie Registers SCQM-RA mit 318 Pa­tienten belegt eindrucksvoll die überlegene Effektivität und Sicherheit von Rituximab, wenn aufgrund fehlender Wirksamkeit des ersten TNF-Hemmers ein Therapiewechsel auf den B-Zell-Antikörper erfolgte. 61 % der Patienten unter RTX-Behandlung wiesen eine DAS28-Verbes­serung von mehr als 1,2 Einheiten im Vergleich zu nur 37 % nach Gabe eines zweiten TNF-Hemmers auf (p = 0,001). Die aktuellen Auswertungen der bundesweiten nicht-interventio­nellen Studie (NIS)10 mit Rituximab zeigten konsistente Verbesserungen in den Monaten 4 und 8 in Bezug auf DAS28 und CRP, bei guter Verträglichkeit und unabhängig von der Anzahl vorheriger Anti-TNF-Therapien.

 

Optimales Therapieintervall: sechs Monate

Aktuelle Ergebnisse der SUNRISE-Studie11 bestätigen das empfohlene 6-Monats-Intervall für die Therapie mit 2 x 1 g Rituximab. Patienten, die wiederholt in Woche 24 mit dem B‑Zell-Antikörper behandelt wurden, erzielten eine weitere signifikante Verbesserung der Symptome. Patienten ohne Fortführung der B-Zell-Therapie in Woche 24 wiesen ein 2-4fach erhöhtes Risiko auf, das Therapieansprechen zu ver­lieren. In Woche 48 zeigten 60 % der Patienten, die einen weiteren Rituximab-Kurs erhalten hatten, eine Remission nach ACR-Kriterien, gegenüber nur 29 % der Rituximab-Patienten, die mit Plazebo weiterbehandelt worden waren (p =  0,037). Auch in vitro-Daten12 sprechen für das 6-Monats-Therapieintervall. Diese Ergebnisse werden durch eine Auswertung des Schweizer Rheumatologie-Registers13 bestätigt, wonach die Entzündungs­aktivität in Monat 6 wieder ansteigt. 57 % der Patienten zeigten zudem nach 10,9 Monaten, dem medianen Zeitpunkt der Therapiefort­führung, bereits einen hohen Wiederanstieg des DAS28 („flare“). „Die 6-Monats-Intervalle ermöglichen den Patienten Lebensqualität und mehr Zeit für den Alltag“, erläu­terte Dr. Wolf-Dieter Wörth, Wiesbaden. Seine Patientin Frau S. bestätigt diese Einschätzung: „Für mich bedeutet die B-Zell-Therapie mit Rituximab vor allem wieder Freude an Bewegung und ein schmerzfreies Leben.“

 

Neue Horizonte: Rituximab gezielt und früher einsetzen

Daten der Phase-III-Studie IMAGE14 zeigen, dass die Therapie mit 2 x 1 g Rituximab+MTX im Vergleich zu Placebo + MTX auch bei Patienten mit früher aktiver RA die Röntgenprogression nach 52 Wochen signifikant hemmt. Eine weitere wichtige Erkenntnis für den Praxisalltag ergibt sich aus der Analyse der Phase-III-Studie SERENE15. Demzufolge sprechen seropositive RA-Patienten (Rheumafaktor und/oder anti-CCP-positiv) signifikant besser auf eine RTX-Therapie an als seronegative Patienten. „Diese Ergebnisse könnten zukünftig dazu beitragen, eine Therapieentscheidung individuell unter Berücksichtigung einfacher Marker zu treffen. Die Studien und unsere persön-lichen Erfahrungen zeigen, dass auch seronegative Patienten im Einzelfall von Rituximab profitieren können“, kommen­tierte Priv.-Doz. Dr. Andrea-Rubbert-Roth, Universitätsklinik Köln. Die hoch wirksame und konsistent sichere B-Zell-Therapie mit 2 x 1 g Rituximab ist somit eine effektive Behandlungsoption, um Erwerbsunfähigkeit und deutlich eingeschränkte Lebensqualität rechtzeitig vorzubeugen. Der frühe Einsatz von Rituximab bei RA-Patienten, die noch nicht mit MTX behandelt wurden oder nicht auf MTX ansprechen, wurde jüngst bei der EMEA beantragt.

 

 

 

Quellen

 

  1. Cohen S et al. ACR 2008, Abstract 368
  2. Keystone E et al. ACR 2008, Poster 367
  3. Van Vollenhoven R. et al. EULAR 2009, Oral Presentation 0026
  4. Genovese MC et al. EULAR 2009, Abstract SAT0097
  5. Bingham III CO et al. Ann Rheum Dis 2009; 68 Suppl 3: 6: OP0023
  6. Gómez-Reino JJ et al. Ann Rheum Dis 2009; 68 Suppl 3: FRI0257
  7. Venkatachalam S et al. Ann Rheum Dis 2009; 68 Suppl 3: 6: SAT0114.
  8. Van Vollenhoven R et al. EULAR 2009, FRI0265
  9. Finckh A et al Ann Rheum Dis 2009; 15. Mai. Epub ahead of print
  10. Wendler J et al. Ann Rheum Dis 2009; 68 Suppl 3: 6: FRI0264 & OP0025
  11. Mease P J et al. ACR 2008, Präsentation OP1212
  12. Dass S et al. Arthritis Rheum 2008; 58: 2993-2999
  13. Finckh A et al. Ann Rheum Dis 2009; 68 Suppl 3: 6: FRI0245
  14. Tak PP et al. Ann Rheum Dis 2009; 68 Suppl 3: 6; OP0022
  15. Isaacs JD et al. Ann Rheum Dis 2009; 68 Suppl 3: 6: FRI0256

 

Download

 

Referat Dr. Wolf-Dieter Wörth zum Thema "MabThera bei Rheumatoider Arthritis: Krankheit begreifen – Therapie begreifen":

statement_woerth.pdf statement_woerth.pdf (41.81 KB)

praes_woerth.pdf praes_woerth.pdf (1.24 MB)

 

Referat Prof. Dr. Hans-Petere Tony zum Thema "In der Praxis bestätigt: Der klinische Nutzen von MabThera in der RA-Therapie":

statement_tony.pdf statement_tony.pdf (33.37 KB)

praes_tony.pdf praes_tony.pdf (890.00 KB)

 

Referat PD Dr. Andrea Rubbert-Roth zum Thema "MabThera, die neue Therapiestrategie bei früher RA: Zielgenau wirksam":

statement_rubbert-roth.pdf statement_rubbert-roth.pdf (36.00 KB)

praes_rubbert-roth.pdf praes_rubbert-roth.pdf (475.02 KB)

 

 


 

Quelle: Pressekonferenz der Firma Roche Pharma zum Thema „Neue Horizonte in der Therapie der Rheumatoiden Arthritis – B-Zell-Therapie mit MabThera®“ am 02.07.09 in Frankfurt am Main (medical relations).

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