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Akromegalie heute – Ein unterschätztes Phänomen?
Prävalenz der Akromegalie möglicherweise wesentlich höher als bisher angenommen
Primärtherapie mit Sandostatin® LAR® ermöglicht effektive Kontrolle der Akromegalie
Nürnberg (10. September 2007) – Akromegalie ist eine endokrinologische Erkrankung, die durch einen unkontrollierten Überschuss des Wachstumshormons (GH-Exzess) hervorgerufen wird. Ursache ist in 95 % der Fälle ein Hypophysenadenom. Aufgrund der Seltenheit, aber auch der sehr unspezifischen Symptomatik vergehen im Durchschnitt etwa 9 Jahre vom Beginn der Erkrankung bis zur Diagnose. Bei der Dialogrunde „Akromegalie heute – Ein unterschätztes Phänomen?“ von Novartis Oncology am 10. September 2007 in München diskutierten Experten über die Notwendigkeit der frühen Diagnose sowie wirksame Therapieansätze. Eine wichtige Behandlungsoption, auch in der Primärtherapie, ist Sandostatin® LAR®.
Die Akromegalie zählt mit einer Prävalenz von derzeit 60 Patienten pro einer Million Einwohner in Deutschland zu den seltenen Erkrankungen. Eine kürzlich abgeschlossene Studie lässt darauf schließen, dass Akromegalie möglicherweise wesentlich häufiger auftritt als bisher angenommen: In der Untersuchung wurden bei 3.188 Hausärzten Blutproben von 6.773 Patienten auf erhöhte Werte des Wachstumsfaktors IGF-I (Insulin like Growth Factor) untersucht. Ein erhöhter Spiegel von IGF-I kann ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung wie beispielsweise Akromegalie sein. Bei 125 Personen waren die Werte erhöht, in 7 Fällen konnte schließlich die Diagnose Akromegalie gestellt werden. Nach dieser Untersuchung läge die Prävalenz mit 1:1.000 etwa 20-mal über den bisherigen Daten.
„Nach diesen Ergebnissen betreut im Durchschnitt jeder Hausarzt einen Patienten mit noch nicht diagnostizierter Akromegalie“, erklärt Prof. Dr. med. Günter K. Stalla, Leiter der Abteilung für Endokrinologie am Max Planck Institut für Psychiatrie, München. „Dabei könnten einfache Fragen helfen, die Diagnose zu stellen. Beispielsweise, ob sich die Schuhgröße verändert hat, Ringe nicht mehr passen oder Kopfschmerzen und übermäßiges Schwitzen auftreten.“ Bei einem ersten Verdacht kommen biochemische Untersuchungen wie IGF-I- und Wachstumshormon-Bestimmung sowie bildgebende Verfahren (MRT und CT) zum Einsatz.
Primärtherapie mit Sandostatin® LAR® ‑ eine wirksame Alternative
Ist die Erkrankung diagnostiziert, stehen wirksame Therapieoptionen zur Verfügung. Die Operation gilt nach wie vor als wichtigster Therapieansatz bei Akromegalie. Führt der Eingriff nicht oder nur zu unzureichendem Erfolg oder tritt ein Rezidiv auf, ist die medikamentöse Therapie angezeigt. Goldstandard ist die Behandlung mit Somatostatin-Analoga, wie beispielsweise mit Sandostatin® LAR®, der Monatsdepot-Form des Wirkstoffs Octreotid.
Sandostatin® LAR® stellt auch für die Patienten, bei denen eine Operation nicht gewünscht oder aufgrund von Komorbiditäten nicht möglich ist, oder voraussichtlich nicht zum angestrebten Therapieerfolg führt, eine wirksame Alternative dar. Studien belegen, dass die Primärtherapie mit Sandostatin® LAR® bei 47 % der Patienten zu einem Behandlungserfolg führt. Es kann eine anhaltende Suppression erhöhter GH- und IGF-I-Werte (GH-Senkung unter den Schwellenwert von 2,5 µg/l) sowie eine deutliche Verbesserung der klinischen Symptome erreicht werden. Zudem reduzierte sich das Tumorvolumen bei zwei Drittel der Patienten signifikant.[1],[2],[3],[4] Diese Ergebnisse wurden in einer randomisierten Vergleichsstudie bestätigt, bei der sich Sandostatin® LAR® als genauso effektiv wie die Hypophysenchirurgie erwies.[5]
Nicht kontrollierte Akromegalie – Kombinationstherapie lässt hoffen
Für Patienten, deren Akromegalie selbst nach Operation und bei Ausschöpfung des Dosisspektrums von Sandostatin® LAR® bis 30 mg und mehr nicht kontrolliert ist, kann die Wirkung durch die Zugabe von Substanzen mit anderen Wirkmechanismen wie GH-Rezeptorantagonisten (bspw. Pegvisomant) und Dopaminagonisten (bspw. Cabergolin) weiter gesteigert werden. Die derzeit laufende multizentrische PHOENIX-Studie untersucht beide Kombinationstherapieansätze an einer größeren Gruppe von 100 Patienten.
Regelkreis der Ausschüttung des Wachstumshormons (GH): GH-Releasing-Hormon
(GHRH) und Somatostatin (SMS) werden vom Hypothalamus gebildet und über die
Gefäße des Hypophysenstiels in die Hypophyse geleitet. Dort stimulieren (+) bzw.
hemmen (–) sie die Sekretion von Wachstumshormon GH. Das ausgeschüttete
Wachstumshormon gelangt über den allgemeinen Blutkreislauf in die Leber und
stimuliert dort die Freisetzung von IGF-I, das in vielen Geweben wie Knochen und
Muskeln anabol wirkt. Über positive bzw. negative Rückkopplung greifen Stoffwech-
seleinflüsse in diesen Regelkreis ein: Eine hohe Blutzuckerkonzentration und eine
hohe IGF-I-Konzentration wirken – ähnlich wie eine hohe GH-Konzentration –
hemmend auf die GH-Ausschüttung. Photo: Novartis Oncology
Behandlungserfolg[1] unter Therapie mit Sandostatin® LAR® nach Tumortyp (Woche 48)
Quelle: Novartis Oncology (nach Mercado M et al. Clinical Endocrinology 66:859–868, 2007).
[1] Behandlungserfolg definiert als: Kompletter Erfolg: Mittleres 2-h GH-Profil < 2,5 µg/l und IGF-I Spiegel innerhalb des Normalwertes. Partieller Erfolg: (1) Mittleres 2-h GH-Profil > 2,5 und < 5,0 µg/l und entweder eine Abnahme des IGF-I um mindestens 50 % (verglichen mit dem Ausgangswert) oder IGF-I-Spiegel innerhalb des Normalbereiches oder (2) mittleres 2-h GH-Profil < 2,5 µg/l und Abnahme von IGF-I um mindestens 50 % verglichen mit dem Ausgangswert und IGF-I Spiegel außerhalb des Normalbereiches. (Mercado et al.,Clinical Endocrinology 66, 2007, S. 864).
Sandostatin® LAR® kontrolliert die Krankheitssymptome bei Akromegalie-Patienten.
Quelle: Novartis Oncology – (nach Mercado M et al. Clinical Endocrinology 66:859–868, 2007).
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.de
Fachkreise erhalten Informationen zu Sandostatin® unter http://www.sandostatin.de
Patienten, Angehörige und Interessierte unter www.leben-mit-akromeglie.de
Quelle: Presseveranstaltung der Firma Novartis Oncology zum Thema „Experten im Dialog – Akromegalie heute – ein unterschätztes Phänomen?“ am 10.09.2007 in München (Hill & Knowlton) (tB).
[1] Mercado M et al., 2006, Clin. Endocrinology 66:859-868.
[2] Colao A et al. 2006; Clin Endocrinol. 64:342-351.
[3] Colao A et al., 2006; J Clin Endocrinol Metab. 91(6):2112-8.
[4] Cozzi R et al. 2006; J Clin Endocrinol Metab. 91 (4):1397-1403.
[5] Colao A. et al. ENDO-Kongress 2006, Abstract P1-664.